FFF Bayern fördert 41 Projekte mit 8,7 Mio. Euro

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern für die Film- und Fernsehförderung hat gestern zum ersten Mal in diesem Jahr getagt und 41 Projekte zur Förderung empfohlen.

 

Das Gesamtfördervolumen beträgt 8,7 Mio. Euro, davon entfallen allein mehr als 5,7 Mio. Euro auf die Produktion neuer Kinofilme. Unter den Projekten ist die Verfilmung von Christian Krachts Roman "Eurotrash" unter der Regie von Frauke Finsterwalder, eine Neuadaption von Michael Endes Roman "Momo", außerdem die Kinofilme "One Hit. No Wonder", "Wunderschöner", "Die andere Seite" und "Gelbe Briefe", die zweite Staffel der erfolgreichen Serie "Neue Geschichten vom Pumuckl" sowie fünf Debütfilmproduktionen. Hoch ist auch die Förderung von Stoffentwicklungen: Der Ausschuss hat zehn Projekte in einer Gesamthöhe von 290.000 Euro empfohlen.

Nachfolgend sind einige der geförderten Projekte aus den verschiedenen Förderbereichen aufgelistet:

"Eurotrash"
Die Münchner Produktions­firma Walker+Worm Filmsetzt nach den preisgekrönten Kinofilmen Finsterworld und Sisi & Ich ihre Zusammenarbeit mit Autorin und Regisseurin Frauke Finsterwalder fort: "Eurotrash" über einen surrealistischen Roadtrip von Sohn und Mutter wird die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Schriftsteller Christian Kracht, der auch das Drehbuch mitverfasst hat. Mehr als die Hälfte der Dreharbeiten des Films für die große Leinwand wird in Bayern stattfinden.

"One Hit. No Wonder"
Florian David Fitz hat das Drehbuch zu "One Hit, No Wonder" geschrieben, Florian Dietrich wird den Stoff inszenieren. Er handelt von einem One-Hit-Wonder-Sänger, der nach einem gescheiterten Suizidversuch auf der geschlossenen Station eine Gruppe von Depressiven mit Singen glücklich machen soll. Die Münchner Produktionsfirma Pantaleon Films wird den Kinofilm realisieren. Ein Großteil des Films wird in Bayern gedreht.

"Rita und Hans"
Ein Mann steht kurz vor der Pensionierung und weder er noch seine Frau freuen sich darüber, weil sie nach 35 Jahren eingerosteter Liebe Angst vor der Nähe haben – dies ist der Ausgangspunkt von "Rita und Hans", dem Kinofilm von Autorin und Regisseurin Neele Leana Vollmar, den Lieblingsfilm produziert. Die Dreharbeiten finden vollständig in Bayern statt.

"Neue Geschichten vom Pumuckl" (2. Staffel)
Die Münchner Produktions­firma Neuesuper arbeitet an der 2. Staffel der erfolgreichen RTL-Serie Neue Geschichten vom Pumuckl. Regie führt wieder Marcus H. Rosenmüller, die Drehbücher haben Headautor Korbinian Dufter sowie Matthias Pacht, Katharina Köster und Julian Witt geschrieben. Die Dreharbeiten werden wie schon bei der 1. Staffel komplett in Bayern stattfinden.

"Gelbe Briefe"
Das neue Projekt von Autor und Regisseur İlker Çatak wird nach "Es gilt das gesprochene Wort" und "Das Lehrerzimmer" wieder von der Münchner Firma if… Productions produziert. In "Gelbe Briefe" geht es um ein Künstlerehepaar, das die Willkür des türkischen Staates erlebt und über Nacht die Arbeit und damit die Lebensgrundlage verliert. Die Abwägung zwischen eigenen Idealen und den Lebensnot­wendigkeiten erweist sich als Herausforderung für die Ehe.

"Momo"
Sie rettet die Zeit aller Menschen und schenkt sie ihnen zurück. Einer der berühmtesten deutschsprachigen Kinderromane wird neu verfilmt. Das Münchner Unternehmen Rat Pack Filmproduktion wird "Momo", basierend auf der literarischen Vorlage von Michael Ende, auf die große Leinwand bringen. Für Drehbuch und Regie ist Christian Ditter verantwortlich.

"Die Sichtbaren"
Ausgerechnet durch ihre Teilnahme an einem Propagandafilm der National­sozialisten versuchen sich zwei Schwarze Schwestern zu retten – das ist der Inhalt des historischen Kinofilms "Die Sichtbaren", dessen Stoff Autorin Sarah Schnier für Hager Moss Film in Zusammenarbeit mit Benita Bailey und Jane Chirwa entwickelt.

"Wunderschöner"
Ein Teil von "Wunder­schöner" von Karoline Herfurth (Regie und Drehbuch) sowie Monika Fässler (Drehbuch) wird in Bayern gedreht. Episodisch begleitet der Kinofilm fünf Frauen, die ihr Leben und ihren Selbstwert nicht länger danach ausrichten wollen, begehrenswert zu sein. Realisieren wird das Projekt die Firma Hellinger Doll Filmproduktion mit ihrer Zweigstelle in München.

"Der Sternenmann und das große Abenteuer"
Der Sternenmann und Prinzessin Luna begeben sich auf eine phantastische Odyssee im Weltraum, um einen entführten Stern zurückzuerobern und Lunas Vater König Max zu retten – ein Abenteuerfilm, der auf einer Buchreihe von Max von Thun beruht, wird für die große Leinwand adaptiert. Den Stoff zu "Der Sternemann und das große Abenteuer" entwickelt Autorin Ariane Schröder, als Produktionsfirma ist die Münchner Maze Pictures beteiligt.

"Die andere Seite"
Nach ihrem preisgekrönten Debüt­film "Mein Ende. Dein Anfang" wird Mariko Minoguchi ihren nächsten Kinofilm nach eigenem Drehbuch inszenieren, wieder produziert von der Münchner Produktionsfirma Trimafilm. In "Die andere Seite" geht es um einige wenige Überlebende, die ein Jahr nach dem Ausbruch einer tödlichen Krankheit immer noch ansteckend sind und freiwillig ein Leben in Isolation führen.

"The Spirit of the Organ"
Für ZDF/Arte produziert Julian Benedikt "The Spirit of the Organ". Protagonistin des TV-Dokumentar­films ist die Orgel, die durch kreative Interpretationen und innovative Ansätze gerade eine Renaissance erlebt. Der Autor und Regisseur realisiert das Projekt mit seiner Produktionsfirma Benedikt Pictures mit Sitz in Nußdorf am Inn.

"Tracing Motherlines"
Die Firma Michael Kalb Film­produktion mit Sitz in Dinkelscherben, die beim Festival Max Ophüls Preis den HFF München-Abschlussfilm "Wie im Himmel, so auf Erden" von Daria Kuschev präsentierte sowie im Berlinale Forum den preisgekrönten Debütfilm von Narges Kalhor "Shahid", realisiert wieder ein Debüt: Im Dokumentarfilm "Tracing Motherlines" von Autorin und Regisseurin Annika Sehn setzt sich die Münchner Tänzerin Kathrin Knöpfle mit ihrer Kindheit in einer erzwun­genen Ehe auseinander und gewährleistet einen persönlichen Blick auf Zwangsehen zwischen Filipinas und Deutschen aus der Perspektive der zweiten Generation.

"Republik Cantina"
Die Münchner Produktions­firma Lailaps Pictures entwickelt eine Mini-Serie über die Bewohner*innen eines Dorfes, die eine eigene Republik gründen. Durch diesen Schachzug widersetzen sie sich der Einberufung ihrer Männer, die in einen sinnlosen Krieg ziehen sollen. Die Geschichte ist inspiriert von wahren Ereignissen. Regie führen wird bei "Republik Cantina" Sophie Linnenbaum nach einem Drehbuch von Svetlana Belesova.

Eine Liste aller geförderten Projekte finden Sie hier.

Quelle: www.fffbayern-filmnews.com