Wir

Deutschland 2002/2003 Spielfilm

Inhalt

Der episodisch angelegte Film "Wir" erzählt vom Berufs- und Liebesleben einer Reihe junger Menschen in Berlin. Da gibt es den gelernten Schreiner Florian, der nach Berlin kommt, um Architektur zu studieren. Er kommt bei seinem schwulen Schulfreund Pit unter, der von einer Karriere als Model träumt. Dann wären da noch die Freundinnen Anke und Judith, die Florian auf einer Party kennen lernt und die ihn in ihrer WG aufnehmen wollen.

Während Anke sich unschlüssig durch ihr Studium quält, träumt Judith von einer Beziehung mit dem lässigen Carsten, der sich jedoch zusehends zu Männern hingezogen fühlt – vor allem zu Pit. Auf der Party trifft Florian außerdem die Jungfilmer Florian und Till, die fieberhaft ihren ersten Film vorbereiten In den kommenden Monaten entspinnt sich zwischen den einzelnen Personen ein Reigen aus Freundschaft und Liebe, Karrieredenken und Eifersucht, der immer weiter eskaliert und für einige von ihnen tragisch enden wird.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Einen Monat nach der Saarbrücker Uraufführung in der Reihe „Perspektive Deutsches Kino“ der 53. Berlinale gezeigt zu werden, ist für die Abschlussarbeit an der Babelsberger Filmhochschule und damit für ein Kinodebut schon ein bemerkenswerter Erfolg. Und Martin Gypkens „Wir“ rechtfertigt diese Einladung durchaus: Ein stimmiges Porträt der Generation der Mitzwanziger und zugleich ein mitreißender Berlin-Episodenfilm.

Denn Gypkens weiß, wovon er erzählt. Für die Abschlussarbeit an der HFF „Konrad Wolf“ hatte er zunächst nur einen Film über seinen Freundeskreis drehen wollen, über Personen, bei denen er sich auskennt und die ihn interessieren. Vergleichbar etwa mit Frank Goosens „Liegen lernen“. Doch je mehr der Stoff anwuchs, je mehr Figuren hinzukamen, desto mehr wurde Gypkens bewusst, „dass ich anhand der vielen Figuren möglichst viele Facetten der jungen Leute um mich herum darstellen möchte. Denn wenn sich die Generation der Zwanzigjährigen durch etwas auszeichnet, dann dadurch, dass sie sehr schwer über einen Kamm zu scheren ist.“

Natürlich kommen Schlagworte wie Individualisierung, Entscheidungsunfähigkeit und Übersättigung vor in „Wir“. Doch in erster Linie erzählt Martin Gypkens von einem Dutzend junger Menschen, die sich auf ganz persönliche Weise, auf sehr individuellen Wegen auf die Suche begeben – einen Sommer lang mitten in Berlin.

Pit, Judiths Freund, lässt sich die Brustwarze piercen und will Wäschemodel werden – was dann auch klappt. Plötzlich verliebt er sich in den bisexuellen Carsten, der sich lange nicht entscheiden kann und dann doch mit Pit geht. Till, Dauerfreund der schönen Petronella, bekommt für sein erstes Drehbuch die langersehnte Filmförderung, doch Andreas, der mehr an Videospielen interessiert ist, steigt in letzter Minute bei dem Filmprojekt aus. Nun muss es Till allein versuchen.

Florian ist gelernter Tischler und stammt wie Pit, einst sein bester Schulfreund, aus Aachen. Er will in Berlin Architektur studieren und verliebt sich so heftig wie hoffnungslos in die Metallbildhauerin und Innenarchitektin Petronella, die am Ende bei einem Autounfall ums Leben kommt. Judith, die wie Roland und Micky in einem Call-Center arbeitet, hat wegen Carsten Liebeskummer.

Anke studiert erst Soziologie, dann Psychologie, schließlich will sie zu den Theaterwissenschaftlern wechseln. Um dann doch in die Provinz, nach Kassel, zu ziehen, um endlich etwas Handfestes zu machen. Micky ist einsam – und dann steht Robert wieder vor der Tür, den es zuvor nach Indien verschlagen hatte.

Sie alle sind auf der Suche nach den richtigen Lebensentwürfen, dem richtigen Job, dem richtigen Studienfach und natürlich auf der Suche nach Liebe. Sie proben die Flucht nach vorn, indem sie ihre Verletzlichkeit hinter schnoddrigen Zynismen verbergen. Oder sich in die eigenen vier Wände zurückziehen. Der Zusammenhalt bröckelt, die Träume vom Leben beginnen sich zu unterscheiden. Und am Ende ist nichts mehr so wie es zu Beginn des Sommers in Berlin war...

Der grundsätzliche Fragen an Lebensentwürfe und das tatsächliche Leben stellende Episodenfilm ist eine Koproduktion der Babelsberger Filmhochschule „Konrad Wolf“ mit dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB), der erst zum 1. Mai 2003 mit dem Sender Freies Berlin (SFB) zum Rundfunk Berlin-Brandenburg fusionierte. Dennoch zierte das „rbb“- Logo zusammen mit dem Berlinale-Bär die Kinoplakate. „Wir“ ist jedoch nicht in Berlin, sondern am 15. Januar 2003 beim Max Ophüls Festival in Saarbrücken uraufgeführt und dort mit dem Förderpreis Langfilm ausgezeichnet worden.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Bühne

Animation

Kostüme

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Ton-Assistenz

Mischung

Darsteller

Produktionsfirma

Redaktion

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • Berlin
Länge:
2884 m, 105 min
Format:
35mm, 1:2,35
Bild/Ton:
Farbe, Dolby SRD
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 14.02.2003, 93082, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 29.01.2004;
TV-Erstsendung (DE): 30.09.2004, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Wir

Fassungen

Original

Länge:
2884 m, 105 min
Format:
35mm, 1:2,35
Bild/Ton:
Farbe, Dolby SRD
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 14.02.2003, 93082, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 29.01.2004;
TV-Erstsendung (DE): 30.09.2004, ARD