Kino Arsenal präsentiert Filmreihe zum 70. Gründungsjubiläum der DEFA

Im Kino Arsenal in Berlin trifft anlässlich des 70. Gründungsjubiläums der DEFA junges Kino "alte" DEFA-Filme, am 4. April mit dem Gast Hans-Christian Schmid.

Im Mai 2016 jährt sich die Gründung der DEFA zum 70. Mal. Die DEFA-Stiftung nimmt das Jubiläum zum Anlass, nicht nur auf herausragende Produktionen aus fünf Jahrzehnten aufmerksam zu machen, sondern auch dem Fortwirken des DEFA-Erbes im aktuellen Filmschaffen nachzuspüren. Aus diesem Grund lädt sie das ganze Jahr über jüngere deutsche Regisseurinnen und Regisseure dazu ein, im Arsenal DEFA-Filme vorzustellen, die sie besonders beeindruckt oder in ihrer Arbeit beeinflusst haben.

Hans-Christian Schmid (Jg. 1965) hat ein Regiestudium in der Dokumentarfilmabteilung der Hochschule für Fernsehen und Film in München absolviert. Er wurde bekannt mit seinem Debütfilm "Nach fünf im Urwald" (1995) und dem Hacker-Thriller "23" (1998). Es folgten u.a. der Episodenfilm "Lichter" (2002/03) und das Drama "Requiem" (2006). Zuletzt erschien von ihm das Familienpsychogramm "Was bleibt" (2011/21).

Seine Filmauswahl:
19 Uhr: "Dr. med. Sommer II" (Lothar Warneke, DDR 1969/70) begleitet einen jungen Arzt beim Antritt seiner ersten Stelle in einem kleinen Krankenhaus. Beim Versuch, dort seine beruflichen Ideale zu verwirklichen, sieht er sich mit diversen fachlichen und zwischenmenschlichen Problemen konfrontiert. Regisseur Warneke setzte in seiner ersten alleinigen Regiearbeit zum ersten Mal sein Konzept des "dokumentaren Spielfilms" in die Praxis um, indem er unspektakuläre, gewöhnliche Aktionen und Reaktionen der Protagonisten in den Vordergrund stellte, vor allem an Originalschauplätzen drehte und Krankenhausmitarbeiter in kleinen Rollen einsetzte.

21 Uhr: "Arbeitswelten": Drei Kurz-Dokumentarfilme renommierter DEFA-Regisseure aus den Jahren 1964 bis 1975 geben Einblicke in unterschiedliche Milieus der Industriearbeit. "Feierabend" zeigt ungeschönt, ohne Kommentar und mit Originalton die vom Alkoholkonsum geprägte Feierabendgestaltung von Arbeitern des Erdölverarbeitungswerks in Schwedt. "Ewa – Ein Mädchen aus Witunia" schildert den Arbeitsalltag einer polnischen Vertragsarbeiterin im Berliner Kabelwerk Oberspree und verschweigt nicht die vorhandenen Reibungspunkte zwischen Deutschen und Polen. "Mädchen in Wittstock", der kurze Auftaktfilm zur legendären Langzeitdokumentation um junge Textilarbeiterinnen in einer Textilfabrik in der brandenburgischen Kleinstadt, lässt die frisch ins Werk gekommenen Mädchen über ihre Erfahrungen, Erwartungen und Enttäuschungen berichten.

Weitere Filmabende werden u.a. kuratiert von Alice Agneskirchner, Irene von Alberti, Bernd Sahling, Ulrich Köhler, Annekathrin Hendel, Axel Ranisch und Dietrich Brüggemann.

Quelle: www.defa-stiftung.de