Teufel in Seide

BR Deutschland 1955 Spielfilm

Inhalt

Die attraktive, aber krankhaft egozentrische Melanie quält ihren armen Mann, Thomas Ritter, mit ihren Verdächtigungen und Eifersüchteleien oft bis aufs Blut. Ihre psychopathischen Ausbrüche steigern sich immer mehr, bis sie eines Tages – nachdem sie Thomas verloren hat – Selbstmord begeht. Ein von ihr geschriebener, kompromittierender Brief lässt die Sache aber in einem gänzlich anderen Licht erscheinen und Thomas wird des Mordes an ihr dringend verdächtigt.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Ein Abgrund an Verzweiflung
Alle Mitwirkenden sind hier auf Augenhöhe: Curd Jürgens (Thomas) und Lilli Palmer (Melanie) spielen bezwingend, das Drehbuch (Jochen Huth) ist geschickt verschachtelt und erzählt die Ehetragödie in klugen Rückblenden, die Regie (Rolf Hansen) schenkt den kleinsten filmischen Details Beachtung. Die Wirkung ist enorm. Es entsteht eine dichte Atmosphäre, die weder durch überflüssige Worte noch ablenkende Szenen gestört wird. Ein ungewöhnliches Kammerspiel. Es beginnt zunächst mit einer eher harmlosen Einstellung. Sabine (Winnie Markus) und Thomas begegnen sich am Strand von Sylt, laufen durch das Wasser, ihre Fußabdrücke werden von den Wellen überspült. So harmlos es zunächst aussieht, so sehr ist hier schon zu spüren, dass sich etwas Tragisches anbahnt. Die Beiden treffen sich wieder, doch da ist es bereits zu spät. Denn Melanie, Thomas Ehefrau, kalt und berechnend, versucht aus egoistischer Liebe und rasender Eifersucht ihm alles zu nehmen, was ihm wichtig ist. Als er einen jungen Komponisten trifft, mit dem er sich anfreundet und dem er hilft, fragt Melanie den jungen Mann, ob er sich wirklich mit einem erfolg- und ideenlosen Gescheiterten - ihrem Mann - abgeben möchte. Schon an diesem Punkt hätte Thomas sagen müssen: aus und zuende. Doch Melanie und Thomas stecken in so tiefen Verwicklungen, dass eine friedliche Trennung unmöglich scheint. Der "harte" und joviale Thomas weiß um seine finanzielle Abhängigkeit von seiner Frau, und so reagiert er zaghaft, zögert, bleibt mit seinen Seelenqualen alleine. Diese verzweifelte Ausweglosigkeit gestaltet Curd Jürgens ohne Pathos, während Lilli Palmer als ebenbürtige Partnerin zerrissen wird zwischen Erotik, Anziehung und Zurückweisung. Gegen dieses Powerspiel der Beiden hat die mütterlich-liebevolle Winnie Markus wenig Chancen. Der Regie ist ein Film gelungen, der sich auch heute noch Achtung verschafft. Subtile, sehr auf Kontraste ausgelegte Fotografie von Franz Weihmayr. Letzte Worte (im Film): "Wenn man den Abgrund kennt, geht man sicherer". Was Menschen Menschen antun können…

Credits

Regie

Drehbuch

Schnitt

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 03.08.1955 - 30.09.1955: Kampen auf Sylt, Nordseeküste, Berlin: CCC-Studios Berlin-Spandau
Länge:
2858 m, 105 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.12.1955, 11219, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Aufführung (DE): 05.01.1956, Düsseldorf, Europa

Titel

  • Originaltitel (DE) Teufel in Seide

Fassungen

Original

Länge:
2858 m, 105 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.12.1955, 11219, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Aufführung (DE): 05.01.1956, Düsseldorf, Europa

Digitalisierte Fassung

Länge:
105 min
Format:
DCP, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Mono

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 1956
  • Filmband in Gold, Nächstbester abendfüllender Spielfilm
  • Filmband in Silber, Beste weibliche Nebenrolle
  • Filmband in Silber, Beste Hauptdarstellerin
  • Filmband in Silber, Bestes Drehbuch
FSK 1955
  • Prädikat: Wertvoll