Christiane Hörbiger

Weitere Namen
Christiane Bigler (Weiterer Name) Christiane Hörbiger-Wessely (Weiterer Name) Christel Wessely-Hörbiger (Weiterer Name)
Darstellerin
Wien, Österreich Wien, Österreich

Biografie

Christiane Hörbiger wurde am 13. Oktober 1938 in Wien als zweite Tochter der Schauspieler Attila Hörbiger und Paula Wessely geboren. Ihre Schwestern sind die Schauspielerinnen Elisabeth Orth (geb. 1936) und Maresa Hörbiger (geb. 1945); Paul Hörbiger ist ihr Onkel. Mit 14 Jahren wechselte sie vom Gymnasium zur Handelsschule, die sie mit Diplom abschloss. Entgegen dem Wunsch ihrer Eltern studierte sie dann am Wiener Max-Reinhardt-Seminar Schauspielerei und nahm anschließend noch Gesangs- und Tanzunterricht.

Bereits 1955 hatte sie in ihrem ersten Film mitgespielt: Auf "Der Major und die Stiere" in der Regie von Eduard von Borsody folgten unter anderem Rudolf Jugerts "Kronprinz Rudolfs letzte Liebe" (AT 1956), und "Der Meineidbauer" (1956). Ihr Theaterdebüt hatte Hörbiger 1959 am Wiener Burgtheater, wo sie in Lessings "Nathan der Weise" Recha spielte und zunächst keine guten Kritiken erhielt. Mit wesentlich mehr Erfolg spielte sie dann von 1960 bis 1961 an den Städtischen Bühnen Heidelberg und dann bis 1966 wieder am Burgtheater. Gastspiele hatte sie beispielsweise bei den Münchner Kammerspielen und den Salzburger Festspielen. Von 1967 bis 1985 war sie am Schauspielhaus Zürich engagiert. Zu ihren wichtigsten Bühnenrollen zählen die Buhlschaft im Salzburger "Jedermann", welche sie auch 1970 in der TV-Verfilmung von Hermann Lanske und Leopold Lindtberg verkörperte, die Alice in Strindbergs "Totentanz", die Alte in Ionescos "Die Stühle" und Genia Hofreiter in Schnitzlers "Das weite Land".

Christiane Hörbigers Arbeit vor der Kamera konzentrierte sich ab den 1960er Jahren weitgehend auf Fernsehfilme, beispielsweise John Oldens "Leutnant Gustl" (1963) und "An der schönen blauen Donau" (1965) und die TV-Serie "Donaug'schichten" (1965-66) an der Seite von Willy Millowitsch und Theo Lingen. In Kinoproduktionen spielte sie in den 1970ern unter anderem in Peter Wecks "Hauptsache Ferien" (1972) und Bo Widerbergs "Victoria" (1979).

1985 war sie in Xaver Schwarzenbergers mehrfach preisgekröntem TV-Drama "Donauwalzer" zu sehen: Als Lehrerin, die 1956 aus Ungarn nach Österreich geflüchtet war, muss sie sich darin Jahrzehnte später mit vergangener Liebe und verdrängter Schuld auseinandersetzen. Große Popularität erlangte sie dann ab 1987 in der äußerst beliebten TV-Serie "Das Erbe der Guldenburgs" als Gräfin Christine von Guldenburg, die sie mit zynischer Noblesse porträtierte. Darauf folgten zahlreiche weitere Auftritte in Serien, besonders erfolgreich etwa in "Julia – Eine ungewöhnliche Frau" (1999 bis 2003), in der sie die Titelrolle der Bezirksrichterin Dr. Julia Laubach spielte. Dass sie sich als "Grande Dame" des deutschen Fernsehens etablierte, schränkte sie in der Vielseitigkeit ihrer Rollenwahl nicht ein.

Auch im Kino war sie nach dem Erfolg der "Guldenburgs" wieder häufiger zu sehen: In Gerhard Polts "Herr Ober" (1992) spielte sie die wohlhabende Frau der von Polt gespielten Hauptfigur, in Helmut Dietls Satire über die Hitler-Tagebücher "Schtonk!" (1992), die für den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert wurde, war sie die starrköpfige Göring-Nichte Freya von Hepp. Sie spielte in Xaver Schwarzenbergers "Tafelspitz" (1994), in Reinhard Münsters "Alles auf Anfang" (1994) und war an der Seite von Lena Stolze und Jennifer Nitsch eine von Peter Wecks "Diebinnen" (1995). In Paul Harathers schwarzer Komödie "Die Gottesanbeterin" (Österreich 2001) verkörperte sie die titelgebende giftmischende Hausfrau, wohingegen sie in Hajo Gies' romantischer TV-Komödie "Altersglühen" und der Fortsetzung "Alpenglühen zwei – Liebe versetzt Berge" eine etwas naive Almbäuerin und in Gernot Rolls "Räuber Hotzenplotz" (2006), ihrer bislang letzten Kinorolle, die gutmütige Großmutter gab.

Mit charmanten Komödienrollen, romantischen Stoffen, Dramen und Kriminalfilmen ist Christiane Hörbiger bis heute im Fernsehen präsent und überzeugt immer wieder mit herausragenden Leistungen, beispielsweise in "Wie ein Licht in der Nacht" (2010) von Florian Baxmeyer, in dem sie als ehemalige Geschäftsfrau langsam zur Alkoholikerin wird, oder im Alzheimer-Drama "Stiller Abschied" (2012), ebenfalls unter der Regie von Baxmeyer.

Im Laufe ihrer Karriere erhielt Hörbiger zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Filmband in Gold beim Deutschen Filmpreis 1994 für "Alles auf Anfang" und "Tafelspitz", mehrere österreichische Romy Filmpreise, darunter für "Diebinnen" und "Alpenglühen", den Deutschen Fernsehpreis für "Julia – eine ungewöhnliche Frau", den Bayerischen Filmpreis, den Grimme Preis, die Goldene Kamera, den Bambi und den Ernst-Lubitsch-Preis sowie die Romy in Platin für ihr Lebenswerk. Außerdem wurden ihr 2001 das Bundesverdienstkreuz, 2009 die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien und 2014 der Bayerische Verdienstorden verliehen.

Seit 2003 ist Christiane Hörbiger UNICEF-Botschafterin für Österreich. Im Jahr 2008 veröffentlichte sie ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel "Ich bin der Weiße Clown". Aber auch nach solchen Ehrungen für ihr Lebenswerk blieb Hörbiger als Schauspielerin präsent. In "Bis zum Ende der Welt" (2014, Regie: Matthias Tiefenbacher) spielte sie eine einsame, verbitterte Ex-Musikerin, die ihre Vorurteile gegen Sinti und Roma überwindet; erneut mit Florian Baxmeyer drehte sie das viel gelobte Drama "Auf der Straße" (2015), über Altersarmut und Obdachlosigkeit, und das Sterbehilfe-Drama "Die letzte Reise" (2016).

Leichterer Stoff war die Familienkomödie "Einmal Sohn, immer Sohn" (2018), über eine eigenwillige Feministin, die nach einer Operation bei ihrem Sohn und dessen Familie einziehen muss. An der Seite ihrer Nichte zweiten Grades Mavie sowie ihrer Neffen Cornelius Obonya und Manuel Witting spielte sie eine Hauptrolle in "Tatort Staatsarchiv" (2018), über zwei Wiener Historikerinnen, die sich auf eine Spurensuche über die Nachkriegszeit begeben und dabei auf ein lang gehütetes Familiengeheimnis stoßen. Einen Gastauftritt als sie selbst hatte Christiane Hörbiger in der österreichischen Fernsehkomödie "Der Fall der Gerti B." (2019) in der Regie ihres Sohnes Sascha Bigler.

Christiane Hörbiger starb am 30. November 2022 in Wien. Sie wurde 84 Jahre alt.

 

FILMOGRAFIE

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