"Skill Issue", Source: Grandfilm, DFF, © Grandfilm
Leo-Konrad Kuhn

Neu im Kino: Der Fleck

Ein flirrender Sommertag, ein Impuls, der alles verändert: In "Der Fleck", dem Langfilm-Debüt von Willy Hans, lässt der 17-jährige Simon (Leo-Konrad Kuhn) den Sportunterricht eines namenlosen Internats irgendwo in Süddeutschland hinter sich. Ohne klares Ziel begibt er sich auf den Weg zurück zum Mittelschicht-Vorstadtidyll, aus dem er stammt – nur um sich wenig später mit einer Gruppe Jugendlicher am Flussufer wiederzufinden. Zwischen wortlosen Blicken und treibenden Luftmatratzen eines öden, vor sich hinplätschernden Nachmittags entspinnt sich eine Begegnung und unbeholfene Annäherung mit Marie (Alva Schäfer), und beide geraten in ein wildes, nahezu entrücktes Flusstal – mit ganz eigenen Raum- und Zeitkoordinaten. Gedreht auf 16mm, erzählt Hans in sinnlichen, atmosphärisch dichten Bildern von jugendlicher Orientierungslosigkeit, flüchtiger Intimität und einem Sommer, der zugleich schwer und schwebend wirkt. Auf dem Filmfestival in Locarno mit einer Lobenden Erwähnung bedacht, ist "Der Fleck" poetisches, präzise beobachtetes Kino jenseits konventioneller Dramaturgien und ein leiser Aufbruch ins Ungewisse.

Aktuelles

Die Deutsche Filmakademie startet ein neues Projekt, das sich an die jüngsten Zuschauer*innen richtet: In enger Zusammenarbeit mit Partner-Kitas aus sechs Berliner Bezirken soll cinemini BERLIN Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren spielerisch Filmkultur näherbringen. 

In seiner Reihe "Berlin.Dokument" zeigt das Zeughauskino am 13. und 19. Juli Kurzfilme über das Leben in Berlin in den 1980er Jahren unter dem Titel "Material West-Berlin VI – Fata Morgana West-Berlin". Der Filmhistoriker Jeanpaul Goergen gibt eine Einführung zu den Werken.

Das 21. Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein, das von 20. August bis 7. September statfindet, zeichnet den Autor David Ungureit mit dem Ludwigshafener Drehbuchpreis aus. Regisseur Kai Wessel wird mit dem Regiepreis Ludwigshafen geehrt.

"The Past is Not Another Country: Archive anders machen" ist der Name eines Projekts mit Filmvorführungen, Gesprächen und Interventionen von SİNEMA TRANSTOPIA und DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, das am kommenden Dienstag, 15. Juli, zu einem Filmprogramm über "Bruchlinien des Exils" ins Kino des DFF einlädt.

Bei der 27. Verleihung der Kinoprogrammpreise Berlin-Brandenburg wurden die herausragende Kinomacher*innen vom MBB geehrt und ihr Engagement für den Kinostandort gefeiert.