Weitere Namen
Gustav Dießl (Schreibvariante) Gustav Karl Balthasar Dießl (Geburtsname) Wladimir Rogoschin (Pseudonym)
Darsteller
Wien, Österreich-Ungarn (heute Österreich) Wien, Österreich

Biografie

Gustav Diessl wurde am 30. Dezember 1899 in Wien geboren. 1916 sammelte er am Burgtheater in Wien erste Schauspielerfahrung und besuchte die Kunstgewerbeschule für Graphik und Malerei. Im Ersten Weltkrieg wurde er zur k.u.k. Gebirgstruppe eingezogen, und nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft 1919 schloss er sich einer Wanderbühne an. Anfang der 1920er Jahre ging Diessl nach Berlin, wo er für den Film entdeckt wurde. Sein Debüt hatte er in Carl Froelichs "Im Banne der Kralle" (1921), gefolgt von Werken wie G.W. Pabsts "Abwege" (1928) und "Die Büchse der Pandora" (1929).

Seine wohl einprägsamste Rolle hatte er 1929 in dem von Arnold Fanck und G. W. Pabst inszenierten Hochgebirgsdrama "Die weiße Hölle vom Piz Palü", das zunächst als Stummfilm produziert und dann mit einer nachträglich produzierten Tonspur neu herausgebracht wurde. Sein erster regulärer Tonfilm war Pabsts Weltkriegsdrama "Westfront 1918". In Fritz Langs "Das Testament des Dr. Mabuse" spielte er einen Gangster, der sich dem Einfluss des übermächtigen Mabuse entziehen will.

Oft verkörperte Diessl komplizierte Charaktere, auch immer wieder Männer mit seelischen Abgründen. In der Nazizeit wurde er dann häufig als Ausländer, zwielichtiger Typ oder auch Verbrecher besetzt. Einen Inder spielte er in Arthur Maria Rabenalts "Die Liebe des Maharadscha", Russen in Richard Eichbergs Zweiteiler "Der Tiger von Eschnapur" und "Das indische Grabmal" sowie in Herbert Maischs "Starke Herzen", Brasilianer in "Kautschuk" und "Stern von Rio", einen slowenischen Gutsbesitzer im antiserbischen Propagandafilm "Menschen im Sturm". Während der Dreharbeiten zu "Starke Herzen" lernte er 1937 die Opernsängerin Maria Cebotari kennen, die sich seinetwegen von ihrem ersten Mann scheiden ließ und Diessl 1938 heiratete.

Nachdem er bereits zuvor mehrfach im Ausland gedreht hatte, spielte Diessl zwischen 1941 und 1944 hauptsächlich in italienischen Produktionen. In einem deutschen Film war er dann wieder in Harald Brauns Ibsen-Adaption "Nora" zu sehen. Diessls letzte Filmrolle vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges war der preußische Leutnant Ferdinand von Schill in Veit Harlans berüchtigtem Durchhaltefilm "Kolberg" (1945).

Nach 1945 stand Diessl nur noch einmal vor der Kamera, als Ankläger in G. W. Pabsts 1947 produziertem Film "Der Prozeß", der 1882 spielt und sich mit der Tradition des Antisemitismus auseinandersetzt. Erst nach seinem Tod kamen zwei weitere Filme mit Diessl in die Kinos: der bereits erwähnte "Starke Herzen" und der Kriminalfilm "Ruf an das Gewissen", der bei Kriegsende zwar abgedreht war, jedoch erst 1949 von der DEFA veröffentlicht wurde.

Gustav Diessl starb am 20. März 1948 im Alter von nur 48 Jahren in Wien.

Diessl, der nicht nur Schauspieler, sondern auch erfolgreicher Graphiker war und in Berlin vor dem Krieg mehrere Ausstellungen hatte, lebte nach einer kurzen ersten Ehe mehrere Jahre mit der Schauspielerin Camilla Horn zusammen. Aus seiner zweiten Ehe mit Maria Cebotari stammen zwei Söhne.

Autorin: Dr. Rosemarie Killius 

FILMOGRAFIE

1949/1950
  • Mitwirkung
1947/1948
  • Darsteller
1943-1945
  • Darsteller
1944/1945
  • Darsteller
1943/1944
  • Darsteller
1943
  • Darsteller
1941
  • Darsteller
1941
  • Darsteller
1940/1941
  • Darsteller
1940
  • Darsteller
1939/1940
  • Darsteller
1938/1939
  • Darsteller
1938/1939
  • Darsteller
1939
  • Darsteller
1938
  • Darsteller
1938
  • Darsteller
1937/1938
  • Darsteller
1937/1938
  • Darsteller
1937
  • Darsteller
1936
  • Darsteller
1935/1936
  • Darsteller
1935/1936
  • Darsteller
1934/1935
  • Darsteller
1933/1934
  • Darsteller
1932/1933
  • Darsteller
1933
  • Darsteller
1932/1933
  • Darsteller
1933
  • Darsteller
1932
  • Darsteller
1930/1931
  • Darsteller
1930
  • Darsteller
1930
  • Darsteller
1930
  • Darsteller
1930
  • Darsteller
1928/1929
  • Darsteller
1928/1929
  • Darsteller
1928/1929
  • Darsteller
1929
  • Darsteller
1929
  • Darsteller
1929
  • Darsteller
1928
  • Darsteller
1927/1928
  • Darsteller
1924
  • Darsteller
1921
  • Darsteller