Biografie
Moritz Schultheiß, geboren 1976 in Köln, absolvierte zunächst ein Marketingstudium in Ravensburg und parallel dazu eine Kameratechnikausbildung bei der Münchner Firma VGF Schmidle. 2006 begann er ein Filmstudium an der Hamburg Media School (HMS). Bereits während des Studiums war er verantwortlicher Kameramann bei mehreren Spielfilmen. Nicht zuletzt aufgrund seiner Bildgestaltung wurde Katrin Gebbes HMS-Abschlussfilm "Şores & Şîrîn" (2009) in den Studenten-Wettbewerb des Festivals Camerimage in Lodz (Polen) eingeladen.
Schultheiß' erste Langfilmarbeit war Marvin Krens preisgekrönter Zombie-Thriller "Rammbock" (2010), gefolgt von Sabine Bernardis ebenfalls preisgekrönter Transgender-Liebesgeschichte "Romeos" (2011). Viel Aufsehen erregte Katrin Gebbes "Tore tanzt" (2013), ein beklemmendes Drama über einen Jesus-Freak, der von einer sadistischen Familie zu Tode gequält wird. Der Film feierte im Mai 2013 bei den Filmfestspielen von Cannes Premiere und gewann in den folgenden Monaten diverse Preise.
Mit Marvin Kren drehte Schultheiß den "Alpenhorrorfilm" "Blutgletscher" (AT 2013), der in drei Kategorien mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Für Kren fotografierte er außerdem die "Tatort"-Folgen "Kaltstart" (2014) und "Die letzte Wiesn" (2015) sowie dessen Folge der Gangsterserie "4 Blocks" (2017).
Die deutsch-schwedische Kinoproduktion "Stella" (2015, Regie: Sanna Lenken) wurde auf der Berlinale 2015 in der Sektion 'Generation Kplus' als Bester Film ausgezeichnet. Weitere Kameraarbeiten von Schultheiß waren Jan Georg Schüttes improvisierte Beziehungsdramödie "Wellness für Paare" (2016, TV), Thomas Stubers Kriminaldrama "Ein Mann unter Verdacht" (2016, TV) und Stephan Lacants Kriegs- und Flüchtlingsdrama "Für meine Tochter" (2018, TV). Bei der Mutter-Tochter-Geschichte "Pelikanblut" (2019) arbeitete er erneut mit Katrin Gebbe zusammen. Der Film feierte beim Venedig Film Festival 2019 Premiere und startet im Frühjahr 2020 in den deutschen Kinos.