Darstellerin, Musik
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Biografie

Lissy Tempelhof wurde am 17. April 1929 in Berlin in eine Arbeiterfamilie geboren. Nach dem Krieg arbeitete sie unter anderem als Stanzerin, Sekretärin und Straßenbahnschaffnerin. In einer Laienspielgruppe sammelte sie erste Schauspielerfahrungen, im Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft wirkte sie bei einem Kabarett mit. Ihr erstes Engagement erhielt sie bereits 1947 am Landestheater Anklam, besuchte aber von 1950 bis 1953 noch die Staatliche Schauspielschule Berlin (heute: Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch"). Es folgten Engagements in Senftenberg, Dresden und Berlin. Ab 1963 gehörte sie zum Ensemble des Deutschen Theaters Berlin und spielte dort mehr als 35 Jahre.

Ihre erste Filmrolle spielte Lissy Tempelhof 1954 in "Der Ochse von Kulm" von Martin Hellberg. Nach weiteren kleineren bis mittleren Nebenrollen folgte 1961 die erste tragende Rolle: Konrad Wolf besetzte sie in "Professor Mamlock" als Ärztin Inge Ruoff, die sich in der NS-Zeit für den jüdischen Arzt Mamlock einsetzt. Nach der TV-Produktion "Sommer in Heidkau" (1964), die Autor Helmut Sakowski eigens für sie schrieb, folgte die Hauptrolle in Günther Rückers "Die besten Jahre" (1965), Tempelhofs wohl berühmtestem Film. Sie spielte darin die junge Lehrerin Hilde, die den Kriegsheimkehrer Ernst (Horst Drinda) bei sich aufnimmt und dabei unterstützt, selbst Lehrer zu werden. Doch Ernst lässt sie fallen, als er in seinem Beruf Erfolg hat.

Nach "Die besten Jahre" erhielt Tempelhof zahlreiche weitere attraktive Rollen in Kino und Fernsehen, zum Beispiel in "Fräulein Schmetterling" (1966), "Nebelnacht" (1968), "Die Hosen des Ritters von Bredow" (1973) sowie die Titelrolle im TV-Zweiteiler "Bettina von Arnim" (1972). Meist verkörperte sie selbstbewusste und leidenschaftliche Charaktere, manchmal mit einem Hang zum Tragischen.

Für ihre Darstellung einer ebenso charakterstarken wie wohlwollenden Brigade-Führerin in Iris Gusners "Alle meine Mädchen" (1979) wurde Tempelhof auf dem Filmfestival Karl-Marx-Stadt mit dem Publikumspreis und dem Schauspielerpreis der Jury ausgezeichnet. Als Witwe eines Parteifunktionärs überzeugte sie in Helmut Dziubas "Erscheinen Pflicht" (1984).

Neben ihren zahlreichen Rollen in TV-Filmen war sie auch immer wieder in TV-Serien zu sehen, so in "Polizeiruf 110" und "Rächer, Retter und Rapiere", nach dem Ende der DDR in "Für alle Fälle Stefanie" und "Ärzte" oder auch "Letzte Spur Berlin" sowie einigen TV-Spielfilmen. Darüber hinaus trat sie als Chansonsängerin und Rezitatorin auf und unterrichtete an einer Berliner Musikspezialschule Gesang.

Ihren letzten Kinoauftritt hatte Lissy Tempelhof in Veit Helmers "Quatsch und die Nasenbärbande" (2014). Sie starb am 10. Oktober 2017 in Berlin im Alter von 88 Jahren.

Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.

FILMOGRAFIE

2014
  • Darsteller
2009/2010
  • Darsteller
2000/2001
  • Darsteller
2000/2001
  • Darsteller
1998/1999
  • Darsteller
1995/1996
  • Darsteller
1989-1991
  • Darsteller
1984/1985
  • Darsteller
1983/1984
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1978-1980
  • Darsteller
1979/1980
  • Darsteller
1977
  • Darsteller
1977
  • Darsteller
1976/1977
  • Darsteller
1975/1976
  • Darsteller
1973-1975
  • Darsteller
1973-1975
  • Darsteller
1973-1975
  • Darsteller
1973/1974
  • Synchronsprecher
1971/1972
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
1968/1969
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1968/1969
  • Darsteller
1968/1969
  • Darsteller
1968/1969
  • Darsteller
1968
  • Darsteller
1968/1987
  • Darsteller
1966
  • Darsteller
1966
  • Darsteller
1965-1966/2005/2020
  • Darsteller
1964/1965
  • Darsteller
1965
  • Darsteller
1963/1964
  • Sprecher
1962/1963
  • Darsteller
1961/1962
  • Darsteller
1960/1961
  • Darsteller
1957/1958
  • Darsteller
1957/1958
  • Gesang
1956/1957
  • Darsteller
1955/1956
  • Darsteller
1954/1955
  • Darsteller