Sieben FFA- und BKM-geförderte Filme im Wettbewerb von Cannes, internationale Zusammenarbeit im Fokus

Vivent les co-productions! Bei den heute beginnenden 78. Filmfestspielen von Cannes (bis 24. Mai 2025) konkurrieren auch fünf FFA- und zwei BKM-geförderte (Ko-)Produktionen um die Goldene Palme. 

 

Drei davon gehören zu den ersten Titeln, die mit Mitteln des 2024 aufgelegten Minoritären Koproduktionsfonds der FFA gefördert wurden. Künftige Kooperationen können bei fünf Koproduktionstreffen mit FFA-Beteiligung im Rahmen des Marché du Film (bis 21. Mai 2025) eingefädelt werden.

Die drei geförderten minoritären Koproduktionen im Wettbewerb des Festival de Cannes sind Carla Simóns spanisch-deutscher Beitrag "Romería" – deutscher Koproduktionspartner ist Ventall Cinema aus Berlin –, Kleber Mendonça Filhos "The Secret Agent", koproduziert von der Berliner One Two Films  mit Partnern aus Brasilien, Frankreich und den Niederlanden, sowie die vom Berliner Katuh Studio koproduzierte Literaturverfilmung "Die jüngste Tochter" von Hafsia Herzi, eine französisch-deutsche Koproduktion, die zusätzlich im Rahmen des "Minitraité" produktionsgefördert wurde. Deutsch-französische Koproduktionsförderung hatte außerdem Sergei Lozsnitsas "Zwei Staatsanwälte" mit der Berliner Looks Filmproduktionen als deutscher Partnerin und weiteren beteiligten Produktionsfirmen aus Frankreich, den Niederlanden, Lettland, Rumänien und Litauen. Und Joachim Triers "Sentimental Value" ist eine norwegisch-französisch-dänisch-deutsche Koproduktion, die von der Berliner Komplizen Film koproduziert wurde und mit FFA-Projektfilmförderung entstanden ist. Auch die Filmförderprogramme des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sind im Wettbewerb von Cannes vertreten: Mascha Schilinskis "In die Sonne schauen" der Kölner Network Movie entstand mit kultureller Filmförderung und Mitteln des DFFF I, und Wes Andersons "Der phönizische Meisterstreich" (deutscher Produktionsdienstleister: Zweite Film Service Babelsberg) wurde im Rahmen des DFFF II gefördert.

Große Regienamen finden sich auch in anderen Sektionen des Festivals. So feiert Fatih Akin eine Cannes Première mit "Amrum", der Verfilmung des autobiografischen Romans von Hark Bohm. Die Produktion seiner Hamburger bombero international entstand mit FFA-Projekt- und -Referenzfilmförderung sowie mit kultureller BKM- und DFFF-I-Förderung. Die gleichen Förderungen sowie zusätzlich Drehbuchförderung erhielt die Produktion der Berliner Schramm Film "Miroirs No. 3". Das neue Werk von Christian Petzold wird in der unabhängigen Sektion Quinzaine des Cinéastes uraufgeführt. Die Retrospektive Cannes Classics schließlich zeigt den Gewinner des Großen Preises der Jury von 1959: Konrad Wolfs "Sterne", der mit Mitteln des Förderprogramms Filmerbe von der DEFA-Stiftung restauriert und digitalisiert wurde.

Weitere geförderte Titel im Festivalprogramm sind Francesco Sossais italienisch-deutsche Koproduktion "The Last One For The Road" [FFA-Referenzkurzfilmförderung, kulturelle Filmförderung (BKM)] mit Maze Pictures aus München als deutschem Koproduktionspartner und "The Mysterious Gaze Of The Flamingo" (Chile/Frankreich/Deutschland/Spanien/Belgien, Deutsch-Französische Koproduktionsförderung) von Diego Céspedes, koproduziert von der Kölner Weydemann Bros. Film, in der Sektion Un Certain Regard sowie die referenzfilmgeförderte deutsch-französische Koproduktion "Das Verschwinden des Josef Mengele" der Berliner Lupa Film von Regisseur Kirill Serebrennikov in Cannes Première.

Veranstaltungen mit FFA-Beteiligung
Produzent*innen aus Deutschland bietet die FFA zwischen dem 16. und 19. Mai wieder mehrere Gelegenheiten, sich auf dem diesjährigen Marché du Film mit internationalen Kolleg*innen zu vernetzen. Fünf Koproduktionstreffen sollen die Zusammenarbeit mit verschiedenen Weltregionen vertiefen und internationale Koproduktionen fördern. Teilnehmende Länder sind Brasilien, Japan, Neuseeland, Südafrika, Südkorea, Taiwan, Uruguay, das Vereinigte Königreich sowie die Partner von Spotlight Asia.

Traditionell präsentiert die FFA außerdem auf dem Marché du Film gemeinsam mit German Films die internationale Premiere des gemeinsamen Kurzfilmprogramms NEXT GENERATION SHORT TIGER als Marktscreening (20. Mai) in Anwesenheit der Filmemacher*innen, 2025 bereits in der 15. Ausgabe. Sein 10. Jubiläum feiert der Verband der European Film Agency Directors (EFAD), dessen Gründungspräsident Peter Dinges 2014 war und bei dem die FFA heute eines von zwölf Mitgliedern des Boards ist, mit einem Festakt am 18. Mai in Anwesenheit hochrangiger europäischer Politiker*innen und Filmschaffender sowie mit Panels und Präsentationen zu aktuellen filmpolitischen Themen.

Darüber hinaus finden in Cannes mit finanzieller Unterstützung der FFA mehrere Veranstaltungen zur fachlichen Weiterbildung und Vernetzung in der Filmwirtschaft statt, darunter der Roundtable mit Expert*innengespräch "Green Filming Future Now" (18. Mai) des Berufsverbands Green Consultants sowie die Aktivitäten der euro-asiatischen Plattform Bridging Visions.

Gemeinsam mit German Films und Focus Germany präsentiert sich die Filmförderung des Bundes während des Filmmarktes wieder im German Pavilion (Stand #128) im Village International.

Quelle: www.ffa.de