Filmkünstler kämpfen für den Deutschen Filmförderfonds

Eine Woche vor Beginn der Haushaltsberatungen zum Etat 2015 haben über sechzig namhafte Vertreter des deutschen und deutschsprachigen Films in einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin, das Kabinett und die Abgeordneten des Deutschen Bundestags einen dringenden Appell formuliert, der sich gegen eine Kürzung und für eine Erhöhung der Mittel des Deutschen Filmförderfonds einsetzt.

Für die Redaktion und Realisation dieser Initiative hat die Deutsche Filmakademie unter dem Motto "Filmer für den Förderfonds" die Verantwortung übernommen.

Die Filmkünstler verweisen in ihrem Schreiben ausdrücklich auf die frappierenden Ergebnisse einer von verschiedenen Vertretern der deutschen Filmbranche in Auftrag gegebenen Studie zu den volkswirtschaftlichen Effekten der Kinofilmproduktion in Deutschland. Dieser von Roland Berger Strategy Consultants verfassten Studie zufolge hätte "schon eine geringfügige Absenkung des DFFF-Volumens spürbar negative Auswirkungen auf Produktionsumsatz, Beschäftigung und Steuereinnahmen". Gleichzeitig betonen die prominenten Filmschaffenden aus allen Gewerken in dem Brief den Effekt, "dass bereits eine geringe Aufstockung um zehn Prozent ein deutliches Mehr an Beschäftigung und Steuereinnahmen implizieren würde. Andererseits entginge dem Staat bei einer Reduktion um denselben Faktor bereits das Dreifache der Summe, die durch eine DFFF-Kürzung eingespart würde".

"Der DFFF hat den Filmstandort Deutschland belebt und internationalisiert. Er hat zu einem spannenden Know-How-Transfer und ständigem künstlerischen Austausch zwischen den unterschiedlichen Kino-Kulturen geführt. Er hat unser Land nicht zum attraktiven Ziel für einen inhaltslosen Produktionstourismus gemacht, sondern zu einem handwerklich, technologisch und künstlerisch geachteten Player auf der Karte des Weltkinos. Dort können wir aber nur weiter bestehen, wenn wir auch als Standort so attraktiv bleiben wie andere Länder z.B. die USA, Kanada oder Großbritannien, die ihre Fördermaßnahmen derzeit eher aufstocken, als sie zu reduzieren", heißt es weiter in dem Appell an die Politik.

Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem die Oscar®-Preisträger Michael Haneke, Pepe Danquart, Stefan Ruzowitzky, Florian Gallenberger, Caroline Link und Christoph Waltz, die Präsidentin der Deutschen Filmakademie Iris Berben, Regisseurinnen und Regisseure wie Doris Dörrie, Margarethe von Trotta, Tom Tykwer, Oliver Hirschbiegel, Volker Schlöndorff, Detlev Buck, Benjamin Heisenberg, Wim Wenders, Werner Herzog, Andres Veiel, Roland Emmerich, Wolfgang Petersen, Matthias Schweighöfer, der Kameramann Michael Ballhaus, Schauspielerinnen und Schauspieler wie Senta Berger, Katja Riemann, Nina Hoss, Martina Gedeck, Veronica Ferres, Corinna Harfouch, Katharina Thalbach, Til Schweiger, Sebastian Koch, Moritz Bleibtreu, Bruno Ganz, Burghart Klaußner, Ulrich Matthes, Daniel Brühl, August Diehl oder der Drehbuchautor Fred Breinersdorfer.

Die ganze Branche ist aktiv. Wichtige Verbände – wie die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) und die Motion Picture Association (MPA) – haben sich bereits mit deutlich und überzeugend formulierten Schreiben an die Verantwortlichen in der Politik gewendet. Nun hat der Bundesverband Schauspiel (BFFS) in Zusammenarbeit mit der ver.di FilmUnion seine Mitglieder unter dem ebenso originellen wie treffenden Motto "Das freut Film & Fiskus" (DFFF) zu einer Postenkarten-Offensive an Ministerien und Fraktionen aufgerufen.

Den Wortlaut des Offenen Briefes und die vollständige Liste der Unterzeichner finden Sie unter http://www.deutsche-filmakademie.de/index.php?id=2715.

Quelle: www.deutsche-filmakademie.de