Bayerischer Fernsehpreis 2018 vergeben

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat am Freitag, den 18.Mai in einer feierlichen Fernseh-Gala den Bayerischen Fernsehpreis 2018 verliehen.

 

Mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten wurde Hape Kerkeling ausgezeichnet. Ministerpräsident Dr. Markus Söder würdigte Wandlungsfähigkeit und Vielseitigkeit seines Ehrenpreisträgers: "Hape Kerkeling ist einer der ganz großen Humoristen der Gegenwart. Ob als Politiker oder Königin, Hape Kerkeling bringt uns mit großem schauspielerischen Talent und feinem Humor zum Schmunzeln. Den Menschen Kerkeling zeigt er uns in der Beschreibung seiner Pilgerreise und stellt damit abermals seine vielen verschiedenen Facetten unter Beweis. Mit der Verleihung des Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten an Hape Kerkeling würdigen wir ein Multitalent!"

Den Blauen Panther, das Symbol des Bayerischen Fernsehpreises, erhielten neben Hape Kerkeling weitere Preisträger aus allen Fernsehsparten.

In den Kategorien Fernsehfilme, Reihen und Serien erhielt Claudia Garde den Preis als Regisseurin der Fernsehfilme "Eine gute Mutter" (ARD) und "Das Nebelhaus" (SAT1). Für die Jury ist "Eine gute Mutter" ein "psychologisch feinfühlig erzählter Film, der zugleich mit vielen Spannungselementen immer wieder Überraschungen für den Zuschauer bereithält – und das bis zum Schluss." "Das Nebelhaus" bewertete die Jury als "klassisch erzähltes Genre mit allen Spannungselementen, die ein Thriller anbieten sollte. … In diesem Genre-Thriller gibt Claudia Garde der Psychologie ihrer Figuren nur so viel Raum wie nötig, dafür wird die Spannung immer weiter in die Höhe geschraubt. Man spürt, wie gerne Claudia Garde nicht nur mit ihren Figuren spielt, sondern Räume, Licht, Schatten und Töne zu einem perfekten Netz filmischer Mittel verwebt, das den Zuschauer gefangen hält."

Ferner wurde Christian Schwochow als Regisseur der Serie "Bad Banks" (ZDF) ausgezeichnet. Laut Jury ist die Serie "in ihrer Dynamik eine Sensation im deutschen Fernsehen. Sie fasziniert, ist raffiniert, vielschichtig, skrupellos und dabei immer dem wahren Kern ihrer Protagonisten auf der Spur. ... Schwochow findet und erfindet Bilder, die im Gedächtnis bleiben (Kamera Frank Lamm). Die Energie, die Schwochow in diese gut geschriebene Serie (Headautor: Oliver Kienle, Writers' Room: Jana Burbach, Jan Galli) hineingibt, steckt an. Nach der ersten Staffel von sechs Folgen gibt es nur einen Wunsch: Mehr davon!"

Den Preis als bester Drehbuchautor erhielt Robert Löhr für die Serie "Das Institut" (BR, NDR, WDR, Puls, ARD Alpha). Aus der Jury-Begründung: "Robert Löhr gelingt es in bestem Sinne des schwarzen Humors, urkomische Dialoge mit großem Wortwitz in schneller Folge abzufeuern. Seine Pointen leben von der Überspitzung aller Klischees, die es von der islamischen und der deutschen Welt überhaupt geben kann. Und sie sind so aberwitzig in Szene gesetzt, dass kein Auge trocken bleibt. Gleichzeitig regen sie zum Nachdenken über diese Klischees angeblich 'fremder' Kulturen an."

Die Bayerischen Fernsehpreise 2018 für die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler gingen an Julia Jentsch und Maximilian Brückner. Julia Jentsch wurde für ihre Rolle als Michelle Grabowski in "Das Verschwinden" (ARD/Das Erste, Regie: Hans-Christian Schmid) ausgezeichnet, für ihr "Spiel, das bis an die Schmerzgrenze geht, keinen Zuschauer kalt lassen kann und noch lange Zeit eindrücklich im Gedächtnis bleibt", so die Jury. Maximilian Brückner bekam den Preis für seine Rolle in "Hindafing" (BR) als bayerischer Bürgermeister Alfons Zischl. Die Jury: "Maximilian Brückner brilliert in dieser Rolle und gibt der abgehängten Provinz mit Zischl ein Gesicht voller Facetten, ohne dabei über die Makel zu urteilen."

Einen Sonderpreis erhielt die Serie "Babylon Berlin" (Sky, ARD DEGETO). Die Jury betrachtete die Serie als "ebenso außergewöhnlich wie zukunftsweisend" und lobte besonders den "mitreißenden Soundtrack, die eindringlichen Bilder und die exzellenten Schauspieler, allen voran Liv Lisa Fries und Volker Bruch."

Der Nachwuchsförderpreis der LfA Förderbank Bayern ging an die Neuesuper GmbH von Simon Amberger, Korbinian Dufter und Rafael Parente. Auszüge aus der Begründung der Jury: "Wer die Serientitel 'Blockbustaz', 'Hindafing', 'Acht Tage', oder internationale Filmtitel wie 'Eastalgia', 'Ada' oder 'Totes Land' hört, könnte glauben, dass es sich um das Lebenswerk einer gut eingeführten alten Firma handelt. Der irrt sich aber, denn diese Produktionen, die in den vergangenen Jahren Furore gemacht haben, sind alle von der blutjungen Coming of age Company "Neuesuper" realisiert worden…. Simon Amberger, Korbinian Dufter, und Rafael Parente arbeiten sich nicht nur funktional in ihren jeweiligen Gewerken - fiktionale Entwicklung, Produktion und Werbung -  zu, sondern sie produzieren intermedial, trimedial und sowieso international - also optimal. Der Erfolg gibt ihnen recht."

Weitere Preise wurden in folgenden Kategorien verliehen:

Kategorie Information:
- Stefanie Albrecht als Autorin und Reporterin für "Faktenverdreher und Fake-News: Undercover bei alternativen Medien" (RTL)
- Stephan Lamby als Journalist für seine politischen Dokumentationen "Nervösen Republik", "Das Duell – Merkel gegen Schulz" und "Bimbes – Die schwarzen Kassen des Helmut Kohl" (alle ARD)

Kategorie Unterhaltung:
- Thomas Hermanns als Moderator des Unterhaltungsprogramms 25 Jahre Quatsch Comedy Club (Sky)
- Mark Land als Executive Producer des Unterhaltungsprogramms: "Ninja Warrior Germany (Staffel 2)" (RTL / Norddeich.TV)

Kategorie Kultur und Bildung:
- Daniel Hartung, Amai Haukamp und Anne Morgan als Autoren der Reportage "Mann oder Frau?- Leben im falschen Körper" (VOX)

Quelle: www.bayern.de