Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B.

Deutschland (Ost) 1947/1948 Spielfilm

Inhalt

Fridolin Biedermann kommt nach Berlin, um einmal etwas Aufregendes, Interessantes zu erleben. Dort wird er Opfer eines Gaunerpaars, dass ihm die Papiere stiehlt und mit diesen gestohlenen Papieren Betrügereien begeht und sogar heiratet.

 

Als Fridolin, zurückgekehrt in seine Provinzstadt, selbst heiraten möchte, bezichtigt man ihn der Heiratsschwindelei, die in Wahrheit der Gauner mit seinen gestohlenen Papieren begangen hat. So gerät Fridolin in die Mühlen der Bürokratie, der Polizei und der Justiz, bis er am Ende doch seine Unschuld beweisen kann und der "falsche Biedermann" überführt wird.

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Falk Schwarz
Im Schlachtfeld der Vorschriften
So recht hat sich im Filmkanon von Wolfgang Staudte dieser Film nie behaupten können. Staudte selber nahm Abstand, zumal er diesen Stoff bereits 1944 verfilmt hatte, der Film aber verboten worden war. Eine Satire auf den deutschen Bürokratismus. Sein Kameramann Friedl Behn-Grund wählt die richtige Perspektive - alles von unten. So klein ist der Bürger gegenüber dem Bürokraten. Alles ist festgelegt in Gesetzen, die ausser den Beamten selber keiner kennt. Es gibt also zwei Fridolin Biedermann (alleine der Name ist schon Programm). Einer ist der beredte Axel von Ambesser, der andere der ewig übertourige Hubert von Meyerink. Behn-Grund findet zu dieser Defa Produktion kongeniale Bilder: gleich zu Anfang saust der Beamte auf seinem Stuhl an den Registerwänder entlang hinab ins buckelnde Tägliche. Dann wiederum fotografiert er Aribert Wäscher in großer Pose. Dialog-Plattitüden werden nicht vermieden: „Nehmen Sie doch Vernunft an“, sagt Fridolin zum Beamten. Der darauf: „Bedaure, ich nehme nichts an“. Dann hauchen alle ihre Stempel an, damit das behördliche Siegel auch gut zu lesen ist. Schließlich ist Fridolin am Ende seiner Geduld: „Ein Gefallener auf dem Schlachtfeld Eurer Vorschriften“. Er darf jetzt zwar heiraten, aber „behördlicherseiteis“ ist er erst wenige Monate alt, weil doch der andere Fridolin erstmal für tot erklärt werden musste. Dass aber beide noch am Leben sind, stürzt „aktentechnisch“ die Behörden ins Chaos. - Sich dem Unfassbaren jener Zeit, in der es an allem mangelte, vor allem an Ernährung und Wohnraum, mit Humor und Satire zu nähern, um die Leute abzulenken, mag ein Motiv sein. Humor und Satire waren nur nicht Staudtes Grundkompetenz. Was er wirklich konnte und wollte, hatte er in seinem DEFA-Film: „Die Mörder sind unter uns“ gezeigt.

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Drehbuch

Optische Spezialeffekte

Schnitt

Darsteller

Produktionsleitung

Länge:
2345 m, 86 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung: 09.03.1948, Berlin, Filmtheater am Friedrichshain

Titel

  • Originaltitel (DD) Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B.

Fassungen

Original

Länge:
2345 m, 86 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung: 09.03.1948, Berlin, Filmtheater am Friedrichshain