Wim Wenders wird Jurypräsident der Berlinale 2026

Der deutsche Regisseur, Autor und Fotograf Wim Wenders wird den Vorsitz der Internationalen Jury der 76. Berlinale übernehmen.

 

"Wim Wenders zählt zu den einflussreichsten Stimmen des internationalen Kinos. Seit sechs Jahrzehnten bereichert er die Filmwelt mit Werken, die uns durch ihre Menschlichkeit und ihren Sinn für das Wunderbare berühren und begeistern. Seine unerschöpfliche Neugier und seine meisterhafte Beherrschung der Filmsprache spiegeln sich in jedem seiner Filme wider – sei es, wenn er die Kunst anderer beleuchtet oder unsere eigene Suche nach Sinn und Verbindung ins Bild setzt. Zu sagen, dass wir stolz auf diesen außergewöhnlichen Künstler sind, wäre eine Untertreibung. Wir freuen uns sehr darauf zu sehen, wie Jurypräsident Wim Wenders die Jury leiten wird, um über die Gewinnner*innen des Goldenen und der Silbernen Bären der 76. Berlinale zu entscheiden", sagt Festivalintendantin Tricia Tuttle.

"Es ist mir nie in den Sinn gekommen, auch nur entfernt daran zu denken, Jurypräsident in meiner Heimatstadt zu sein – bis Tricia Tuttle mich fragte. Und dann wurde mir klar: Wow! Das wird eine völlig neue Art sein, Filme bei der Berlinale zu sehen – endlich einmal jeden einzelnen Wettbewerbsfilm anzuschauen und sie alle ausführlich mit einer Gruppe intelligenter, filmbegeisterter Menschen zu diskutieren. Wie großartig kann es noch werden? Ich bin Tricia dankbar, dass sie mich zu dieser besonderen Erfahrung eingeladen hat", kommentiert Wim Wenders.

Die Karriere von Wim Wenders erstreckt sich über sechs Jahrzehnte. Zuletzt beeindruckte er Publikum und Kritiker*innen mit dem Spielfilm "Perfect Days" (2023), der eine Oscar-Nominierung erhielt, sowie mit dem 3D-Dokumentarfilm "Anselm – Das Rauschen der Zeit" (2023) über den Künstler Anselm Kiefer.

Wim Wenders gehört zu den bedeutendsten Vertreter*innen des Neuen Deutschen Films und ist seit den 1970er-Jahren weltweit präsent. Sein Werk – sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme – hat Generationen von Filmemacher*innen inspiriert und Zuschauer*innen auf der ganzen Welt begeistert.

Mit frühen Filmen wie "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (1972), "Alice in den Städten" (1974), "Im Lauf der Zeit" (1976) und "Der amerikanische Freund" (1977) prägte er eine neue Filmsprache und definierte das Bild des deutschen Films neu. 1971 war er Mitbegründer des Filmverlags der Autoren, einer Schlüsselinstitution des Neuen Deutschen Films. 2003 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. Wim Wenders ist außerdem Mitbegründer der Europäischen Filmakademie und war über mehr als zwei Jahrzehnte deren Präsident. Mit seiner Stiftung – der Wim Wenders Stiftung – engagiert er sich für die Bewahrung des Filmerbes sowie für die Förderung der nächsten Generation von Filmschaffenden und der Filmbildung.

Mit Filmen wie "Paris, Texas" (Gewinner der Goldenen Palme in Cannes 1984), dem legendären Berlin-Film "Der Himmel über Berlin" (1987), dem technisch ambitionierten Science-Fiction-Epos "Bis ans Ende der Welt" (1991), "In weiter Ferne, so nah!" (1993) und der gefeierten Musikdokumentation "Buena Vista Social Club" (1999 – Europäischer Filmpreis für den besten Dokumentarfilm und Oscar-Nominierung im Jahr 2000) schuf Wim Wenders Meilensteine des internationalen Kinos. Seine Experimentierfreude bei der Erkundung neuer filmischer Ausdrucksformen – wie in seinem 3D-Tanzfilm "Pina", der 2011 im Berlinale Wettbewerb Premiere feierte und den Deutschen Filmpreis für den besten Dokumentarfilm gewann – charakterisiert seinen unverwechselbaren Stil und unterstreicht seine unstillbare künstlerische Neugier.

Wim Wenders ist seit Langem eng mit der Berlinale verbunden: Neben "Pina", "The Million Dollar Hotel" (Eröffnungsfilm 2000) und dem 3D-Spielfilm "Everything Will Be Fine" (2015) präsentierte er zahlreiche weitere Werke im Festivalprogramm. Er war ein engagierter Unterstützer und Mitgestalter in den Gründungsjahren des Berlinale Talent Campus (heute Berlinale Talents). 2015 wurde er mit dem Goldenen Ehrenbären der Berlinale für seine herausragenden Verdienste um Film und Kino geehrt. Zu diesem Anlass wurden sieben seiner Filme in restaurierten Fassungen gezeigt.

Die 76. Berlinale findet vom 12. bis 22. Februar 2026 statt. Die Internationale Jury unter dem Vorsitz von Wim Wenders entscheidet über die Vergabe des Goldenen und der Silbernen Bären im Wettbewerb, die am 21. Februar 2026 verliehen werden.

Quelle: www.berlinale.de