Jons und Erdme. Die Frau des Anderen

BR Deutschland Italien 1959 Spielfilm

Inhalt

Nach der Novelle aus Sudermanns "Litauischen Geschichten": Erdme hilft ihrem Mann, dem Trinker Jons, in einer litauischen Moorkolonie in mühevoller Arbeit einen Bauernhof aufzubauen. Nach Jahren kommt die Brüchigkeit ihrer Ehe zum Vorschein: Erdme hat eine Affäre mit dem Schmied Wittkuhn; und die Tochter, der Erdme einst ein besseres Leben ermöglichen wollte, erweist sich als verzogenes Gör. In einem Wutausbruch verprügelt Jons seine Frau. Sie verlässt ihn und geht zu Wittkuhn. Aber dann kehrt Erdme zu Jons zurück, weil der sie mehr braucht als Wittkuhn.

 

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Falk Schwarz
Das harte Leben im tückischen Moor
Kann eine aussergewöhnliche Fotografie einen Film retten? Der Star dieses Films ist Göran Strindberg, der seit 1954 in der Bundesrepublik arbeitete. Er schafft es, die (litauische-) Moorlandschaft mit ihrem abgründigen Wasser, dem bodenlosen Matsch so zu dramatisieren, dass sie einem wirklich nahekommt. Die Strapazen und menschlichen Katastrophen, die in diesem Land passieren (nach der Novelle von Hermann Sudermann) sind durch diese Bilder zum Greifen nahe. Strindberg leuchtet das Gesicht der Masina mit großer Kunstfertigkeit aus. Dabei setzt er die Masina oft von der Seite ins Bild, weil ihre Deutschkenntnisse nicht einmal ausreichten, angemessene Mundbewegungen zu dem Text zu machen. (Man kann nur erahnen, welche Schwierigkeiten Ruth Nimbach mit der Synchronisation bekam). Produzent Kurt Ulrich hatte sich in die Masina verguckt und wollte sie unbedingt in dieser Rolle sehen. So schaut sie oft, als wolle sie fragen: was ist das hier? Was spiele ich? Ein Porzellanpüppchen in einer freudlosen Landschaft. Und weil damals der Amerikaner Richard Basehart ebenfalls in Fellini-Filmen reüssierte, wurde er gleich miteingagiert und sorgt hier für eine der fatalsten Fehlbesetzungen. Sein Gesicht ist wachsen, blass, ausdruckslos und die angebliche Leidenschaft von Erdme für diesen Schmied bleibt ein Lippenbekenntnis. Aber was ist mit Carl Raddatz? Als Flussschiffer ist er in Käutners „Unter den Brücken“ allpräsent. Aber die wütende Brutalität des Jons, seine Sauflust und seine harte Hand finden bei Raddatz keine Resonanz - dazu ist er zu fein, zu kultiviert. Regisseur Victor Vicas und Schnittmeister Walter von Bonhorst haben meisterliche Arbeit bei der Überschwemmung geleistet. Das prägt sich ein. Und was sich noch einprägt, ist der großartige Werner Peters in der Rolle des Friseurs, der nichts weiter will, als das Erbe zu plündern. Abgefeimt, mitleidlos, brutal. Doch als der wichtigste Aktivposten dieses blutarmen Films bleibt die Fotografie des Schweden Göran Strindberg.

Credits

Regie

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Dramaturgie

Kameraführung

Kostüme

Darsteller

Synchronsprecher

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • From April 1959: Atelier Berlin-Tempelhof, Umgebung Warschau
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w

Titel

  • Originaltitel (DE) Jons und Erdme. Die Frau des Anderen
  • Untertitel (DE) Mein Leben für dich
  • Verleihtitel (DE) Jons und Erdme. Die Frau des Anderen
  • Originaltitel (IT) La donna dell' altro

Fassungen

Original

Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w
Länge:
3084 m, 113 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 20.08.1959, 020343, ab 16 Jahre / feiertagsfrei [1. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 04.09.1959, Frankfurt am Main, Gloria-Palast

Verleihfassung

Abschnittstitel
  • Verleihtitel (DE)
  • Jons und Erdme. Die Frau des Anderen
Länge:
2755 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 16.11.1959, 020343, ab 16 Jahre / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]