"The Disappearance of Josef Mengele", Source: DCM Film Distribution, DFF, © Lupa Film, CG Cinema, Hype Studios
August Diehl

Ab Donnerstag im Kino: Das Verschwinden des Josef Mengele

Ein Mann auf der Flucht vor seiner Vergangenheit: In "Das Verschwinden des Josef Mengele" folgt Kirill Serebrennikov dem als "Todesengel" berüchtigten Lagerarzt von Auschwitz nach dem Zweiten Weltkrieg durch Südamerika, von Argentinien über Paraguay bis Brasilien. Basierend auf dem Bestseller von Olivier Guez zeichnet der Film in atmosphärischem Schwarz-Weiß die Stationen eines Lebens im Versteck nach, geprägt von Isolation und Paranoia. August Diehl verkörpert Mengele mit verstörender Präzision – einen Mann, der in Auschwitz selektierte, grausame Experimente durchführte und auch nach Kriegsende starr an seiner faschistischen Ideologie festhält. Unterstützt wird er unter anderem von Friederike Becht als Mengeles zweiter Ehefrau und Burghart Klaußner als patriarchalem Vater. Regisseur Serebrennikov, bekannt für seine kompromisslose Haltung gegenüber autoritären Regimen und als Gegner Putins und des Kriegs gegen die Ukraine, inszeniert das Verschwinden als psychischen und physischen Zerfall. Die konsequente visuelle Gestaltung – nur eine besonders beklemmende Rückblende ist in Farbe gehalten – konfrontiert das Publikum mit der Frage nach Erinnerung und Schuld. Ohne jede psychologisierende Annäherung überzeugt der Film als schonungsloser Blick auf die Kontinuität faschistischer Denkweisen und Netzwerke nach 1945. Uraufgeführt wurde "Das Verschwinden des Josef Mengele" im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes.

Aktuelles

Der Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer hat heute die zwölf Nominierten für den Deutschen Kurzfilmpreis 2025 bekannt gegeben. Vorgeschlagen wurde die Auswahl von unabhängigen Fachjurys aus 245 Einreichungen. 

Am heutigen Abend eröffnen die 59. Internationalen Hofer Filmtage 2025 mit dem Dokumentarfilm "Über Unterbiberger" von Matthias Ditscherlein, einer musikalischen Reise zwischen Kulturen, Generationen und Klangwelten.

Das 39. BIFF - Braunschweig International Film Festival (10.-16.11.2025) verleiht in diesem Jahr zum 18. Mal die EUROPA, den mit 25.000 € dotierten Hauptpreis des Festivals. Die EUROPA 2025 geht an Sandra Hüller

Ameer Fakher Eldins zweiter Spielfilm "Yunan", eine Koproduktion zwischen Deutschland, Kanada, Italien, Palästina, Katar, Jordanien und Saudi-Arabien, hat den diesjährigen Arab Critics' Award für europäische Filme gewonnen. 

Am 17. Oktober luden der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein und Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels zum Hessischen Film- und Kinopreis 2025 mit Stars, rotem Teppich und Festakt in die Alte Oper ein. Durch die Preisverleihung führte Katrin Bauerfeind.