Stefan Arndt mit Carl Laemmle Produzentenpreis 2019 ausgezeichnet

Stefan Arndt wurde am vergangenen Freitag von der Produzentenallianz und der Stadt Laupheim als herausragende Produzentenpersönlichkeit mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis 2019 für sein bisheriges Lebenswerk ausgezeichnet.

 

Stefan Arndt nahm die "Laemmle"-Trophäe, verbunden mit einer Dotierung von 40.000 Euro, im Rahmen einer feierlichen Verleihung in Laupheim entgegen. Über 450 geladene Gäste aus Film, Fernsehen, Politik und Wirtschaft, darunter auch die Schauspielerinnen Gaby Dohm, Larissa Marolt, Franziska Traub und ChrisTine Urspruch, die Schauspieler Wolfgang Fierek, Samuel Koch, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Erol Sander, Martin Semmelrogge sowie Moderatorin Caroline Beil, kamen im Schloss Großlaupheim zusammen, um Stefan Arndt für sein filmisches Schaffen zu ehren.

"Das war ein toller Abend, auch wenn ich mich noch etwas jung für einen Preis fürs Lebenswerk fühle, hat es mich wirklich umgehauen, dass es hier in Laupheim so ein grandioses Publikum gibt, das sich noch daran erinnert, dass wir alle aus dem Land von Goethe und Schiller stammen, und wie der grandiose Herr Lämmle die Pflicht haben, diese Kultur in die große weite Welt zu tragen: inhaltlich und wirtschaftlich", so Stefan Arndt.

Prof. Martin Moszkowicz, Vorsitzender der Jury des Carl Laemmle Produzentenpreises und Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG, begründete die einstimmige Entscheidung der neunköpfigen Jury, indem er herausstellte, mit Stefan Arndt einen "großen Künstler, Visionär und Macher auszuzeichnen. Ein Magier des Kinos".

Durch die Preisverleihung im Schloss Großlaupheim führten die SWR-Moderatoren Jana Kübel und Michael Antwerpes. Für die musikalische Unterhaltung sorgten neben dem Salonorchester noch die Musiker Coby Grant und Patrick Wieland.

Über Stefan Arndt:
Stefan Arndt, 1961 in München geboren, gründete 1994 zusammen mit den Regisseuren Tom Tykwer, Dani Levy und Wolfgang Becker die unabhängige Produktionsfirma X Filme Creative Pool, für dessen Filme er als Produzent (u.a. "Lola rennt", "Good Bye, Lenin!", "Liebe", "Cloud Atlas", "Das weiße Band") agiert.
 
Im Jahr 2000 gründete Stefan Arndt zusammen mit Manuela Stehr die X Verleih AG, deren Vorstand er bis heute angehört. Er war Mitbegründer des Berliner Sputnik-Kollektivs sowie Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie, deren Vorstandsvorsitzender er bis November 2009 war. 2016 übernahm er die Leitung der Regieabteilung der Hochschule für Fernsehen und Film München.

Ab Mitte der 1990er Jahren stieg Stefan Arndt zu einer prägenden Persönlichkeit des deutschen Kinos auf: So realisierte er bis 2004 sämtliche Filme von Tom Tykwer ("Winterschläfer", 1997; "Lola rennt", 1998; "Der Krieger und die Kaiserin", 1999; "Heaven", 2002;), 2010 dessen "Drei" sowie "Ein Hologramm für den König" (2016). 2012 folgte die Verfilmung des Welt-Bestsellers "Cloud Atlas" (Regie: Tom Tykwer, Lana und Lilly Wachowski). Dazu kamen Dani Levys "Stille Nacht - Ein Fest der Liebe" (1995), "Meschugge" (1998), "Väter" (2002), "Alles auf Zucker" (2004) und "Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler", 2007) sowie die Wolfgang-Becker-Filme "Das Leben ist eine Baustelle" (1997), "Good Bye, Lenin!" (2003) und "Ich & Kaminski" (2015).

Zu Arndts weiteren Produktionen gehören unter anderem "Absolute Giganten" (1998, Regie: Sebastian Schipper), "Agnes und seine Brüder" (2004, Regie: Oskar Roehler), "Das finstere Tal" (Regie: Andreas Prochaska), die Fallada-Verfilmung "Jeder stirbt für sich allein" (2016, Regie: Vincent Perez), "Vor der Morgenröte" (2016, Regie Maria Schrader) sowie "Frantz" (2016, Regie: François Ozon).

Das international vielfach preisgekrönte Drama "Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte" markierte vor zehn Jahren Arndts erste Zusammenarbeit mit dem Regisseur Michael Haneke. Nach dem überragenden Erfolg dieses Films produzierte er 2012 auch dessen Familiendrama "Amour" ("Liebe") mit Emmanuelle Riva und Jean-Louis Trintignant in den Hauptrollen. Mit Isabelle Huppert und Trintignant folgte 2017 dann das Familien-Drama "Happy End" –auch aus der Feder von Michael Haneke.

Im gleichen Jahr sorgte die Krimi-Serie "Babylon Berlin" (Buch & Regie: Tom Tykwer, Henk Handloegten, Achim von Borries) für internationales Aufsehen – in diesem Jahr folgt bereits die dritte Staffel dieser Erfolgsserie. 2018 erschien der Kinofilm "Zwei Herren im Anzug" (Regie & Drehbuch: Josef Bierbichler). Vor kurzem erst wurden die Dreharbeiten der ZDF-Kinokoproduktion "Die Känguru-Chroniken" (Regie: Dani Levy) beendet.

Im Laufe seiner beispiellosen Karriere nahm Stefan Arndt zahlreiche Auszeichnungen entgegen, darunter den begehrten Oscar in der Kategorie Best Foreign Language Film ("Liebe", 2012). Zu den weiteren Auszeichnungen gehören die Palme D’Or, der Golden Globe, der Deutsche Filmpreis, der Europäische Filmpreis, der Bayerische Filmpreis, der César, der Critics Choice Movie Award und weitere. 2016 nahm Stefan Arndt beim Deutschen Filmpreis den "Bernd Eichinger Preis" entgegen.
Als begeisterter Cineast betreibt Stefan Arndt neben seiner filmischen Tätigkeit noch Programm- und Off-Kinos in Hamburg und Potsdam.

Quelle: http://carl-laemmle-produzentenpreis.de