Weitere Namen
Gabriele Helena Anna Dohm (Geburtsname) Gaby Plecar-Dohm (Weiterer Name) Gaby Plica-Dom (Schreibvariante)
Darstellerin
Salzburg, Österreich

Biografie

Gabriela Helena Anna Dohm wurde am 23. September 1943 in Salzburg, Österreich, als Tochter des Schauspielers Will Dohm und der Schauspielerin Heli Finkenzeller geboren. Nach ihrem Schulabschluss an der Schule der Herz-Jesu-Schwestern in Berlin wollte Gaby Dohm eigentlich die Zeichenklasse der Berliner Akademie besuchen, um danach als Kinderbuchillustratorin zu arbeiten. Dieser Plan ließ sich jedoch nicht verwirklichen, da sie nach den strengen Statuten der Akademie zu jung für ein Studium war.

Stattdessen versuchte sich Dohm als Schauspielerin: Mit der Rolle der Franziska aus Lessings "Minna von Barnhelm" sprach sie bei der berühmten Schauspiellehrerin Elsa Bongers vor - und wurde zu ihrer eigenen Überraschung ohne Umschweife als Schülerin aufgenommen. Als Dohm 1962 eine Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München anschließen wollte, wurde sie vom damaligen Leiter Gerd Brüdern mit der Begründung abgelehnt, ihre Schauspielkunst sei bereits ausgereift. Erst 1996, nach über 30 Jahren Bühnen-, Fernseh- und Kinoerfahrung, sollte Dohm in New York weiteren Schauspielunterricht nehmen.  

Nach ersten, meist kleineren Auftritten am Düsseldorfer Schauspielhaus wechselte Dohm 1966 an das Münchner Residenztheater, wo ihr bald der Durchbruch gelang. Rund zwanzig Jahre lang gehörte sie dem Ensemble des Hauses an und stand sowohl in klassischen als auch in modernen Stücken auf der Bühne.

Ihr Debüt als Fernsehschauspielerin gab Gaby Dohm 1964 mit einer Nebenrolle in "Meine Nichte Susanne". Im Jahr darauf folgte ihre erste Kino-Nebenrolle in Axel von Ambessers Wilhelm-Busch-Adaption "Die fromme Helene". Bis Mitte der 1980er Jahre wirkte sie jedoch nur sporadisch in Fernsehproduktionen mit, so zum Beispiel in Falk Harnacks "Ein Fall für Herrn Schmidt" (1971) und in der Krimiserie "Butler Parker" (1973). Noch seltener war sie in Kinoproduktionen zu sehen: Dohm gehörte zum Ensemble der Komödie "Als Mutter streikte" (1974) und spielte die Mutter der Hauptfigur in Franz Seitz' Thomas-Mann-Adaption "Doktor Faustus" (1982).  

Bemerkenswert ist die mehrfache Zusammenarbeit von Gaby Dohm mit dem bekannten schwedischen Regisseur Ingmar Bergman, der zwischen 1976 und 1985 vor allem in München lebte, nachdem er seine Heimat wegen eines Steuerverfahrens verlassen hatte. Er besetzte Dohm zunächst in einer kleinen Rolle als "Frau mit Kind" in dem Kinofilm "Das Schlangenei" (DE/US 1977) und gab ihr eine tragende Rolle in seiner deutschen Fernsehproduktion "Aus dem Leben der Marionetten" (1980). Bergman besetzte Dohm auch wiederholt in seinen Bühneninszenierungen am Münchner Residenztheater: Auf eine Nebenrolle in "Tartuffe" (1979) folgte die gefeierte Titelrolle in "Yvonne, Prinzessin von Burgund" (1980); für ihre Hauptrolle in "Szenen einer Ehe" erhielt Dohm 1982 den Münchner Publikumspreis.

Einem breiten Publikum wurde Gaby Dohm 1984 durch die ARD-Fernsehserie "Die Wiesingers" bekannt, in der sie die Mutter der Titelfamilie spielte. Der große Durchbruch gelang ihr kurz darauf in der 1985 gestarteten ZDF-Serie "Schwarzwaldklinik". Mit Einschaltquoten von teilweise über 80 Prozent avancierte die Serie mit Dohm in der Hauptrolle der Christa Brinkmann, Krankenschwester, später Ärztin und Ehefrau des von Klausjürgen Wussow gespielten Chefarztes, zu einem Fernsehklassiker. Diese Rolle, die sie bis zum Ende der beliebten Serie 1989 spielte, verhalf ihr (wie auch dem Rest der Stammbesetzung) zu ungeahnter Popularität, auch international: 1985 erhielt sie für den Part den Italienischen Fernsehpreis. Mutmaßlich trug der plötzliche Serienerfolg dazu bei, dass Dohm das Residenztheater verließ und sich ganz auf ihre Fernsehkarriere konzentrierte.

In den folgenden Jahren wirkte sie einer kaum überschaubaren Zahl an TV-Produktionen mit, vorwiegend in Serien und Reihen. Sie spielte eine Hauptrolle als verwitwete Gräfin in der Serie "Donauprinzessin" (1993), eine Polizeipsychologin in den Nürnberger Episoden von "Polizeiruf 110" (1997-2000) und eine Hobby-Ermittlerin in der ersten Staffel von "Vier Frauen und ein Todesfall" (2005-2007). Auf der Kinoleinwand machte sie sich mit kleinen Auftritten als Schönheitschirurgin in Helmut Dietls "Late Show" und als Baronesse in Margarethe von Trottas "Rosenstraße" (2003) sehr rar.

2011 sprang Dohm kurzfristig für die kurz darauf verstorbene Schauspielerin Rosel Zech in der ARD-Serie "Um Himmels Willen" ein: Dohm übernahm die Rolle der Ordensschwester und späteren Mutter Oberin Louise von Beilheim, die zunächst nur für wenige Folgen geplant war, dann aber zu einem festen Part wurde. Große und kleine Gastrollen spielte Gaby Dohm im Laufe der Jahrzehnte in "Der Alte", "Derrick", "Ein Fall für Zwei", "Rosamunde Pilcher", "Das Traumhotel" und "Das Traumschiff" - zum Teil mehrfach. In Fernsehfilmen spielte sie Hauptrollen in dem Katastrophenfilm "Die Sturmflut" (2006), in Christian Wagners Heimatdrama "Hopfensommer" (2011), in der gefeierten Weihnachtskomödie "Alle unter einer Tanne" (2014) und als Demenzpatientin in dem Melodram "Marie räumt auf" (2016). Für ihre Darstellung einer kritischen Schwiegermutter in der Familienkomödie "Tanze Tango mit mir" (2021) wurde sie für den Deutschen Schauspielpreis nominiert.

Gaby Dohm, die in weit über 100 Fernsehproduktionen mitwirkte, war in erster Ehe mit dem Kameramann Adalbert Plica verheiratet, aus der ihr Sohn Julian Plica hervorging, der als Fernsehregisseur tätig ist. Seit 1994 ist sie mit dem Fernsehregisseur Peter Deutsch liiert, mit dem sie wiederholt auch zusammenarbeitete, zuletzt bei der Romanze "1000 Meilen für die Liebe" (2001). Das Paar lebt in München.

 

FILMOGRAFIE

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