Ehrenpreis für Michael Ballhaus beim Deutschen Filmpreis 2012

Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises wird in diesem Jahr einer der renommiertesten Kameramänner mit dem Ehrenpreis für hervorragende Verdienste um den deutschen Film ausgezeichnet: Michael Ballhaus.

"Michael Ballhaus ist ein Botschafter seiner großen Kunst. Er war im Gründungsvorstand der Deutschen Filmakademie und hat sie wesentlich mit aufgebaut. Michael ist einer der wenigen wirklich bekannten Stars seines Faches. Und das, obwohl diesem klugen, freundlichen und künstlerisch so präzisen Mann jede Fähigkeit zur Allüre fehlt", begründet Iris Berben, Präsidentin der Deutschen Filmakademie und Vorsitzende der diesjährigen Ehrenpreis-Jury, die Auswahl des Preisträgers.

Michael Ballhaus wurde 1935 in Berlin geboren. Er hat nach einer Fotografen-Lehre sein Handwerk als Kameramann beim Fernsehen gelernt, wo seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Lilienthal begann. Zwischen 1967 und 1969 gehörte Ballhaus zu den ersten Dozenten für Kinematografie an der neu gegründeten Filmhochschule in Berlin (dffb). Durch seine Zusammenarbeit mit Ulli Lommel lernte er Ende der sechziger Jahre Rainer Werner Fassbinder kennen, mit dem er von "Whity" (1970) bis zur "Die Ehe der Maria Braun" (1978) über zehn Filme drehte. Für den Fassbinder-Film "Martha" (1974) erfand Michael Ballhaus seine berühmte Kreisfahrt.

Seit Anfang der achtziger Jahre arbeitete Ballhaus viel in den USA zunächst mit John Sayles und James Foley. 1984 begann die Zusammenarbeit mit Martin Scorsese ("After Hours"). Es folgten unter anderem "Die Farbe des Geldes", "Goodfellas" und "Departed – Unter Feinden". Ballhaus drehte auch mit Francis Ford Coppola, Wolfgang Petersen, Mike Nichols und Robert Redford. Für die Kamera in "Broadcast News" (1987), "Die fabelhaften Baker Boys" (1989) und "Gangs of New York" (2002) wurde Michael Ballhaus für den Oscar nominiert.

Seit 2007 lebt und arbeitet Michael Ballhaus wieder in Deutschland. Er ist wieder als Dozent tätig und engagiert sich mit dem "Ballhaus-Projekt" für den Klimaschutz.

Michael Ballhaus hat – neben vielen anderen Auszeichnungen – bereits zwei Mal den Deutschen Filmpreis erhalten ("Die bitteren Tränen der Petra von Kant", 1973 und "Eine Reise ins Licht - Despair", 1978).

Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine zehnköpfige Auswahlkommission, die der Vorstand aus den Mitgliedern, den Fördermitgliedern und dem Freundeskreis der Deutschen Filmakademie bestimmt.

Die Mitglieder der Ehrenpreisjury für den Deutschen Filmpreis 2012 sind:
Iris Berben (Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie)
Hans W. Geißendörfer
(Regisseur, Vorstandsmitglied der Deutschen Filmakademie)
Mathias Schwarz (Rechtsanwalt, Fördermitglied der Deutschen Filmakademie)
Markus Zimmer
(Produzent, Mitglied der Deutschen Filmakademie)
Hans Helmut Prinzler
(Filmwissenschaftler, Freund der Deutschen Filmakademie)
Josef Reidinger (Geschäftsführer ARRI Film und TV Services GmbH, Freund und Fördermitglied der Deutschen Filmakademie)
Christoph Ott (Geschäftsführer nfp Filmverleih, Freund der Deutschen Filmakademie)
Dominik Graf
(Regisseur, Mitglied der Deutschen Filmakademie)
Michael Kranz
(Tongestalter, Mitglied der Deutschen Filmakademie)
Ruth Toma
(Drehbuchautorin, Mitglied der Deutschen Filmakademie

Der Deutsche Filmpreis – die renommierteste und höchst dotierte Auszeichnung für den deutschen Film – ist mit Preisgeldern in einer Gesamthöhe von 2,955 Mio. Euro des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) dotiert und wird nach der Wahl durch die Mitglieder der Deutschen Filmakademie von Kulturstaatsminister Bernd Neumann verliehen.

Die Verleihung ist eine Veranstaltung der Deutschen Filmakademie in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), produziert von der DFA Produktion GmbH.

Aktuelle Informationen zum Deutschen Filmpreis 2012 und zur Deutschen Filmakademie finden Sie unter www.deutsche-filmakademie.de bzw. www.deutscher-filmpreis.de.