Direkt zum Inhalt
Startseite
Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Ohm Krüger

Deutschland 1941 Spielfilm

"Ohm Krüger" ist ein antibritischer Propagandafilm von Regisseur Hans Steinhoff aus dem Jahr 1941. Als ein Auftragsfilm des NS-Regimes wurde er entsprechend gefördert und in der Öffentlichkeit herausgestellt.

Historischer Rahmen ist der Burenkrieg (1899 – 1902), und zu Beginn wirbt der Patriarch und Burenpräsident Paul (Ohm) Krüger in Europa vergeblich für die Unterstützung seiner Gefolgsleute gegen die Engländer. In Rückblenden werden Krügers Konflikt mit seinem britischen Kontrahenten Cecil Rhodes geschildert sowie der Disput mit seinem zunächst anglophilen Sohn Jan. Die – vom Film offen propagandistisch inszenierte – Grausamkeit und Hinterlist der britischen Armee vereint die Familie jedoch im aussichtslosen Kampf. Gleichzeitig behauptet der Film, dass der erfolglose Widerstand der Buren nicht sinnlos war: In der letzten Szene des Films "prophezeit" Krüger, dass sich die großen Nationen in Zukunft für die Kriegsverbrechen der Engländer rächen werden.

1939/40 forderten die Nationalsozialisten bekannte Regisseure auf, Exposees für Filme mit antibritischen Tendenzen einzureichen, da es die nationalpolitische Lage verlange. Emil Jannings bekundete sein Interesse an der Biografie Paul Krügers. Das Projekt wurde angenommen, Jannings wurde die "Gesamtleitung" anvertraut und für die Hauptrolle besetzt. Er wurde von Propagandaminister Goebbels hochgeschätzt und seine Nähe zu den Machthabern des NS-Regimes war bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von den Alliierten mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt.

"Ohm Krüger" war der zweitteuerste Film im Dritten Reich. Die Produktionskosten betrugen 5,4 Millionen Reichsmark. Die Nationalsozialisten verliehen dem Film alle zur Verfügung stehenden Prädikate und zeichneten ihn mit dem Ehrentitel "Film der Nation" aus. Die nationalsozialistische Regierung versuchte mit "Ohm Krüger" den gegenwärtigen Krieg gegen England sowie die Vernichtungspolitik in den Konzentrationslagern zu rechtfertigen, indem der Film diese verfälschend als Erfindung der Briten darstellt. Zudem huldigt der Film nationalsozialistischer Ideologien wie dem Führerprinzip und der Opferbereitschaft des Einzelnen für sein Land.

Von den Alliierten wurde der Film 1945 als Verbotsfilm klassifiziert. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht.
Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden.

Quelle: Murnau-Stiftung

Credits

Regie

  • Hans Steinhoff
  • Herbert Maisch (Mitarbeit)
  • Karl Anton (Mitarbeit)

Drehbuch

  • Harald Bratt
  • Kurt Heuser

Kamera

  • Fritz Arno Wagner
  • Friedl Behn-Grund (Mitarbeit bei den Außenaufnahmen)
  • Karl Puth (Mitarbeit bei den Außenaufnahmen)

Schnitt

  • Hans Heinrich
  • Martha Dübber

Musik

  • Theo Mackeben

Darsteller

  • Emil Jannings
    Paul Krüger
  • Lucie Höflich
    Sanna Krüger, seine Frau
  • Werner Hinz
    Jan, beider Sohn
  • Ernst Schröder
    Adrian, beider Sohn
  • Friedrich Ulmer
    Joubert, Generalkommandant der burischen Armee
  • Eduard von Winterstein
    Cronje, Kommandant der burischen Armee
  • Hans Adalbert Schlettow
    de Wett, Kommandant der burischen Armee
  • Fritz Hoopts
    Colson, Feldkornett
  • Max Gülstorff
    Reitz, Staatssekretär
  • Walter Werner
    Kock, Abgeordneter des Volksrates

Produktionsfirma

  • Tobis-Filmkunst GmbH (Berlin)

Produzent

  • Emil Jannings

Alle Credits

Regie

  • Hans Steinhoff
  • Herbert Maisch (Mitarbeit)
  • Karl Anton (Mitarbeit)

Drehbuch

  • Harald Bratt
  • Kurt Heuser

Kamera

  • Fritz Arno Wagner
  • Friedl Behn-Grund (Mitarbeit bei den Außenaufnahmen)
  • Karl Puth (Mitarbeit bei den Außenaufnahmen)

Standfotos

  • Reinhold Draber
  • Christian Nicolai
  • Richard Wesel

Bauten

  • Franz Schroedter

Kostüme

  • Herbert Ploberger (Kostüm-Beratung)

Schnitt

  • Hans Heinrich
  • Martha Dübber

Ton

  • Hans Grimm

Musik

  • Theo Mackeben

Liedtexte

  • Hans Fritz Beckmann
  • Günther Schwenn

Darsteller

  • Emil Jannings
    Paul Krüger
  • Lucie Höflich
    Sanna Krüger, seine Frau
  • Werner Hinz
    Jan, beider Sohn
  • Ernst Schröder
    Adrian, beider Sohn
  • Friedrich Ulmer
    Joubert, Generalkommandant der burischen Armee
  • Eduard von Winterstein
    Cronje, Kommandant der burischen Armee
  • Hans Adalbert Schlettow
    de Wett, Kommandant der burischen Armee
  • Fritz Hoopts
    Colson, Feldkornett
  • Max Gülstorff
    Reitz, Staatssekretär
  • Walter Werner
    Kock, Abgeordneter des Volksrates
  • Elisabeth Flickenschildt
    Frau Kock
  • Hedwig Wangel
    Königin Victoria von England
  • Alfred Bernau
    Prinz von Wales, ihr Sohn
  • Gustaf Gründgens
    Chamberlain
  • Ferdinand Marian
    Cecil Rhodes
  • Flockina von Platen
    Flora Shaw, eine Agentin
  • Karl Haubenreißer
    Dr. Jameson
  • Franz Schafheitlin
    Kitchener, Generalstabschef der südafrikanischen Armee
  • Otto Wernicke
    Kommandant des Konzentrationslagers
  • Hans Hermann Schaufuß
    Militärarzt
  • Karl Martell
    Englischer Offizier
  • Walther Suessenguth
    Sergeant
  • Hilde Körber
    Burenfrau
  • Louis Brody
    Häuptling Lobenguela
  • Hans Stiebner
    Reporter
  • Harald Paulsen
    Französischer Minister des Äußeren
  • Otto Graf
    Deutscher Minister des Äußeren
  • Paul Bildt
    Holländischer Minister des Äußeren
  • Armin Schweizer
    Empfangschef
  • Rudolf Blümner
    Professor Nagel
  • Werner Pledath
    John Brown, Leibdiener der Königin
  • Friedel Heitzmann
  • Ernst Dernburg
  • Georg Heinrich Schnell
  • Gertrud Wolle
  • Gerhard Bienert
  • Wolfgang Lukschy
  • Aribert Grimmer
  • Theodor Thony
  • Werner Stock
  • Erich Hecking
  • Paul Rehkopf
  • Viktor Gehring
  • Käte Jöken-König
  • Arthur Reinhardt
  • Charlotte Vetrone
  • Willy Grunwald
  • Astrid Seiderer
  • Ingeborg Johannsen
  • Joe Münch-Harris
  • Frithjof Ruede
  • Josef Dahmen
  • Wolf Trutz
  • Walter Schramm-Duncker
  • Jack Trevor
  • Heinrich Schroth
  • Louis Ralph
  • Josef Reithofer
  • Gerda Danker

Produktionsfirma

  • Tobis-Filmkunst GmbH (Berlin)

Produzent

  • Emil Jannings

Herstellungsleitung

  • Fritz Klotzsch

Aufnahmeleitung

  • Walter Zeiske (Mitarbeiter im Aufnahmestab)
  • Rolf Geile (Mitarbeiter im Aufnahmestab)
  • Alfred Arbeiter (Mitarbeiter im Aufnahmestab)
  • Karl-Heinz Bock (Mitarbeiter im Aufnahmestab)
  • Roland von Rossi (Mitarbeiter im Aufnahmestab)
  • Rudolf Külüs (Mitarbeiter im Aufnahmestab)
Prüfung/Zensur:

Prüfung: 02.04.1941

Aufführung:

Uraufführung: 04.04.1941

Titles

Additional titles
  • Originaltitel (DE) Ohm Krüger

Versions

Digitalisierte Fassung

Länge:
130 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
5.1

Original

Prüfung/Zensur:

Prüfung: 02.04.1941

Aufführung:

Uraufführung: 04.04.1941

URL: https://www.filmportal.de/film/ohm-krueger_facc71f428c9477399410b1abc51a108