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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Günther Maria Halmer

Date of Birth
01/05/1943 - 12:00
Geburtsort
Rosenheim
Biografie

Günther Maria Halmer, geboren am 5. Januar 1943 in Rosenheim, ging nach dem Schulabschluss mit dem Berufsziel Pilot zur Bundeswehr. Da ihm das autoritäre Obrigkeitsdenken jedoch widerstrebte, brach er seine Militärlaufbahn nach kurzer Zeit ab. Er ging für mehrere Jahre ins Ausland, begann unter anderem eine Hotellehre in Paris und arbeitete fast zwei Jahre lang in einem kanadischen Asbest-Bergwerk.

Zurück in Deutschland absolvierte Halmer von 1967 bis 1969 ein Schauspielstudium an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München. Direkt nach seinem Abschluss erhielt er ein festes Engagement an den Münchner Kammerspielen, wo er bis 1974 in zahlreichen Inszenierungen auf der Bühne stand, darunter Martin Sperrs "Jagdszenen aus Niederbayern" und Marieluise Fleißers "Pioniere in Ingolstadt".

Nachdem er bereits Anfang der 1970er Jahre erste TV-Rollen gespielt hatte, konzentrierte Halmer sich nach seiner Zeit bei den Kammerspielen in erster Linie auf seine Film- und Fernsehkarriere. Der Durchbruch gelang ihm 1974 in Helmut Dietls und Herbert Veselys Miniserie "Münchner Geschichten". Darin spielte er die Hauptrolle des Schwabinger Lebenskünstlers Karl "Tscharlie" Häusler, der als Dreißigjähriger noch immer bei seiner Großmutter lebt.

Sein Kinodebüt gab Halmer 1975 mit einer Nebenrolle in dem Psychodrama "Die Angst ist ein zweiter Schatten", über eine unter Verfolgungswahn leidende Fotoreporterin. In dem amerikanischen Fernsehthriller "21 Hours at Munich" ("Die 21 Stunden von München", USA 1976) verkörperte er an der Seite von William Holden und Franco Nero den israelischen Fechter André Spitzer, der während der Olympischen Spiele 1972 in München von palästinensischen Terroristen ermordet wurde. Neben weiteren TV-Nebenrollen hatte Halmer von 1977 bis 1983 in der Krimiserie "Polizeiinspektion 1" die wiederkehrende Rolle des sympathischen Gauners Franz Pfeffer.

Auf der Kinoleinwand sah man ihn als verwitweten Bohemien und Vater einer jungen Pferdenärrin in dem Jugendfilm "Lucky Star" (1979); als Mahatma Gandhis Weggefährten Herrman Kallenbach in dem oscarprämierten Epos "Gandhi" (USA 1982); und an der Seite von Meryl Streep als berüchtigten SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß in Alan J. Pakulas "Sophie's Choice" ("Sophies Entscheidung", USA 1982). Letztere Rolle spielte er sechs Jahre später noch einmal, in zwei Folgen des vielfach preisgekrönten amerikanischen Mehrteilers "War and Remembrance" ("Feuersturm und Asche", USA 1988). In dem Vierteiler "Peter the Great" ("Peter der Große", USA 1986) gab Halmer an der Seite von Maximilian Schell, Omar Sharif und Laurence Olivier den russischen Außenminister Tolstoi.

Zu Halmers wichtigen deutschen Produktionen dieser Jahre gehören die Komödie "Mrs. Harris - Ein Kleid von Dior" (1982), in dem er einen tatkräftigen Unterstützer der von Inge Meysel gespielten Titelfigur gab, die Miniserie "Roncalli (1986, TV)", in der er das Oberhaupt der berühmten Zirkusfamilie verkörperte, sowie Nikolai Müllerschöns Kinofilm "Operation Dead End" (1986), über ein Experiment, bei dem drei Menschen gemeinsam in einen Bunker gesperrt werden und sich mit der Zeit einen erbitterten Psychokrieg liefern.

1988 übernahm Günther Maria Halmer die Titelrolle in der erfolgreichen Justizserie "Anwalt Abel", nach den Büchern des ehemaligen Juristen und Schriftstellers Fred Breinersdorfer. Bis zum Abschluss der Serie im Jahr 2001 schlüpfte er 20 Mal in die Rolle des unorthodoxen Rechtsanwalts Jean Abel. Parallel dazu wirkte Halmer, dessen Filmografie rund 180 Titel umfasst (einzelne Serienfolgen nicht mitgezählt), in einer Vielzahl weiterer Fernsehproduktionen sowie gelegentlich auch in Kinofilmen mit. So gehörte er als Reporter auf der Fährte eines verschollenen Seidenkönigs zum Ensemble des Politthrillers "Bangkok Story" (1989) und beeindruckte in "Abrahams Gold" (1990) als niederbayrischer Dorfbewohner, der einem Altnazi hilft, nicht ahnend, dass er selbst in Wahrheit der Sohn jüdischer, von den Nazis ermordeter Eltern ist. Außerdem gehörte er in kleineren Rollen zu den Ensembles der internationalen Kinoproduktionen "L'Atlantide" (IT/FR 1992) und "Der demokratische Terrorist" (SE/DE/NO 1992). Seine letzte Kinorolle in den neunziger Jahren spielte Halmer als Fährkapitän in dem auf einem realen Unglücksfall basierenden Drama "Der Fall Lucona" (1992).

Im Fernsehen hatte er in den 1990er Jahren Gastauftritte in Serien wie "Der Fahnder", "Ein Fall für zwei" und "Das Traumschiff", übernahm aber in erster Linie Haupt- und Nebenrollen in Fernsehfilmen unterschiedlichster Art. Die Bandbreite seiner Rollen reichte von einem fiesen Nazi in dem Dreiteiler "Tödliche Wahl" (1995), einem Kommissar in dem Krimi "Gnadenlos – Zur Prostitution gezwungen" (1996) und einem undurchschaubaren Chefredakteur in dem Drama "Schmutzige Wahrheit" (1997) bis zu einem gerissenen Viehschmuggler in dem Heimatdrama "Der Weibsteufel" (1999) und einem Scheidungsanwalt in der Komödie "Trennungsfieber" (2000).

In Christian Petzolds "Die innere Sicherheit" (2000) sah man Halmer erstmals nach sieben Jahren wieder in einer Kinorolle: Als Kontaktmann und Fluchthelfer des im Untergrund lebenden Ex-Terroristenpaares, gespielt von Barbara Auer und Richy Müller. Zwei Jahre später gehörte er als Pastor Otto Dibelius zum Ensemble von Constantin Costa-Gavras' Hochhuth-Verfilmung "Der Stellvertreter" (DE/FR/RO 2002), einer scharfen Kritik am fehlenden Protest der katholischen Kirche gegen den Holocaust.

In den folgenden Jahren blieben Halmers Kinoauftritte wieder sehr selten: In dem Drama "Das Herz ist ein dunkler Wald" (2007) und in der Komödie "Märzmelodie" (2008) spielte er jeweils den Vater der weiblichen Hauptfiguren. Ansonsten wirkte er in ambitionierten Fernsehspielen mit, so etwa in dem Kriminaldrama "Der Tanz mit dem Teufel - Die Entführung des Richard Oetker" (2001, als Chefermittler Heinz Stegmayr), in dem Sozialdrama "Ghettokids" (2002, als idealistischer Sozialarbeiter) und in dem Melodram "Mörderherz" (2002), über einen Mann, dem offenbar das Spenderherz eines jungen Doppelmörders implantiert wurde. Für seine Leistung in dem kammerspielartigen Drama "Die Konferenz" (2004), über ein Lehrerkollegium, das über die schweren Anschuldigungen gegen einen Schüler befinden muss, wurde Halmer gemeinsam mit dem Rest des Ensembles mit dem Hessischen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Daneben wirkte Halmer aber auch in zahlreichen Unterhaltungsfilmen der leichteren Art mit. Häufig verkörperte er dabei misanthropische Akademiker und Würdenträger, die durch eine neue Bekanntschaft einen charakterlichen Wandel erleben: Als Beispiele seien " Liebe hat Vorfahrt" (2005), "Plötzlich Opa" (2006), "Oh Tannenbaum" (2007), "Mein Nachbar, sein Dackel & ich" (2009), "Ein Drilling kommt selten allein" (2012) sowie dessen Fortsetzung "Vier Drillinge sind einer zuviel" (2014) genannt.

Im Jahr 2015 spielte Günther Maria Halmer wieder eine Kinohauptrolle: Unter der Regie von Lars Kraume verkörperte er in "Familienfest" einen bösartigen Patriarchen, der zu seinem 70. Geburtstag von seinen erwachsenen Kindern mit verdrängten Konflikten konfrontiert wird. Anschließend sah man ihn wieder in einer Reihe von Fernsehproduktionen, so etwa in dem Märchenfilm "Prinzessin Maleen" (2015), der Romanze "Die Hochzeit meiner Eltern" (2016) und der Komödie "Tief durchatmen, die Familie kommt" (2015) sowie deren Fortsetzung "Von Erholung war nie die Rede" (2017).

Eine Variation seiner zahlreichen Rollen als grantiger Ehemann und Familienpatriarch gab Halmer in dem preisgekrönten Kinofilm "Sommerhäuser" (2017), über eine Großfamilie, in der es während eines gemeinsam verbrachten Sommerurlaubs zu diversen Konflikten kommt. Einen eigensinnigen Vater spielte er auch in Sherry Hormanns "Wir lieben das Leben" (2018, TV), gefolgt von einem Part als alkoholkranker, aber moralisch integrer Arzt eines fahrerflüchtigen Polizisten in dem viel gelobten Thriller "Der Polizist und das Mädchen"  (2018, TV).

Fürs Kino drehte Halmer die Komödie "Eine ganz heiße Nummer 2.0" (2019) und das Drama "Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen" (2020), in dem er einen Demenzpatienten verkörperte, der seine Pflegerin für seine verstorbene Frau hält. Dieser Film startete im Sommer 2021 in den Kinos.

Ebenfalls 2021 wurde Halmer mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

2023, dem Jahr seines 80. Geburtstags, starteten gleich zwei Filme mit Halmer in den Kinos: Die tragikomische Beziehungsgeschichte "Weißt du noch" mit Senta Berger, und die Komödie "Enkel für Fortgeschrittene", eine Fortsetzung von "Enkel für Anfänger".

Filmography
2023/2024
Trapps Sommer!
  • Darsteller
2023/2024
Max und die Wilde 7: Die Geister-Oma
  • Darsteller
2022/2023
Weißt du noch
  • Darsteller
2022/2023
Enkel für Fortgeschrittene
  • Darsteller
2018-2020
Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen
  • Darsteller
2019/2020
Lang lebe die Königin
  • Darsteller
2019/2020
Max und die Wilde 7
  • Darsteller
2019
Enkel für Anfänger
  • Darsteller
2017-2019
Schmucklos
  • Darsteller
2018/2019
Eine ganz heiße Nummer 2.0
  • Darsteller
2017/2018
Der Polizist und das Mädchen
  • Darsteller
2017/2018
Wir lieben das Leben
  • Darsteller
2018
Bist du glücklich?
  • Darsteller
2016/2017
Sommerhäuser
  • Darsteller
2017/2018
Liebe auf Persisch
  • Darsteller
2014/2015
Familienfest
  • Darsteller
2015
Prinzessin Maleen
  • Darsteller
2012/2013
Willkommen auf dem Land
  • Darsteller
2012/2013
Harry nervt
  • Darsteller
2011/2012
Alles Chefsache!
  • Darsteller
2010-2012
Zwei übern Berg
  • Darsteller
2010
Gestern war kein Tag
  • Darsteller
2009
Ladylike - Jetzt oder nie
  • Darsteller
2007/2008
Märzmelodie
  • Darsteller
2008
Frischer Wind
  • Darsteller
2006-2008
Mord in aller Unschuld
  • Darsteller
2006/2007
Oh Tannenbaum
  • Darsteller
2006/2007
Das Herz ist ein dunkler Wald
  • Darsteller
2005/2006
Die Nonne und der Kommissar
  • Darsteller
2006
Kunstfehler
  • Darsteller
2004/2005
Marias letzte Reise
  • Darsteller
2004
Die Konferenz
  • Darsteller
2004
21 Liebesbriefe
  • Darsteller
2003
Das Wunder von Lengede
  • Darsteller
2001/2002
Ghettokids
  • Darsteller
2002
Herz oder Knete
  • Darsteller
2001/2002
Bis dass dein Tod uns scheidet
  • Darsteller
2001/2002
Andreas Hofer - Die Freiheit des Adlers
  • Darsteller
2002
Am Ende des Tunnels
  • Darsteller
2002
Himmelreich auf Erden
  • Darsteller
2002
Das Haus der Schwestern
  • Darsteller
2002
Berlin, ich komme!
  • Darsteller
2002
Die München-Connection
  • Darsteller
2002
Die Tierschützerin
  • Darsteller
2002
Gerdi kommt auf den Hund
  • Darsteller
2002
Heiratsanträge
  • Darsteller
2002
Hoch drob'n auf'm Berg
  • Darsteller
2001
Salut, Abel!
  • Darsteller
2001
Zuckerbrot und Peitsche
  • Darsteller
2000/2001
Der Tanz mit dem Teufel - Die Entführung des Richard Oetker
  • Darsteller
2000
Bienzle und das Doppelspiel
  • Darsteller
2000
Die innere Sicherheit
  • Darsteller
2000
Das Geheimnis der Zeugin
  • Darsteller
1999/2000
Trennungsfieber
  • Darsteller
2000
Der Voyeur und das Mädchen
  • Darsteller
1998/1999
Gnadenlos 2 - Ausgeliefert und missbraucht
  • Darsteller
1999
Der Weibsteufel
  • Darsteller
1997
Die Spur des Mädchenräubers
  • Darsteller
1997
Auf den Tag genau
  • Darsteller
1996
Das schmutzige Dutzend
  • Darsteller
1996
Gnadenlos - Zur Prostitution gezwungen
  • Darsteller
1995/1996
Ein flotter Dreier
  • Darsteller
1996
Der Köder
  • Darsteller
1995
Der Killer im Nachtexpreß
  • Darsteller
1995/1996
Ihre Zeugin, Herr Abel
  • Darsteller
1994/1995
Tödliche Wahl
  • Darsteller
1995
Ein Richter in Angst
  • Darsteller
1992/1993
Der Fall Lucona
  • Darsteller
1992
Kaltes Gold
  • Darsteller
1992
Der demokratische Terrorist
  • Darsteller
1988/1989
Ein verhexter Sommer
  • Darsteller
1988/1989
Bangkok Story
  • Darsteller
1989
Abrahams Gold
  • Darsteller
1988
Der Dienstagsmann
  • Darsteller
1987/1988
Nachsaison
  • Darsteller
1987/1988
Blue Blood. Leben und Sterben in der Society
  • Darsteller
1988
Anna
  • Darsteller
1986
Ein fernes Leben
  • Darsteller
1986
Rebellion der Gehenkten
  • Darsteller
1986
Riedmüller, Vorname Sigi
  • Darsteller
1985/1986
Auf den Tag genau
  • Darsteller
1985/1986
Operation Dead End
  • Darsteller
1984
Die Krimistunde [Folge 12]
  • Darsteller
1983/1984
Der letzte Zivilist
  • Darsteller
1984
Gelegenheit macht Liebe
  • Darsteller
1982/1983
Wie hätten Sie's denn gern?
  • Darsteller
1983
Die Nacht der vier Monde
  • Darsteller
1982
Ein Kleid von Dior
  • Darsteller
1982
Sophie's Choice
  • Darsteller
1981
Grenzgänger
  • Darsteller
1980
Tödliches Geheimnis
  • Darsteller
1979
Karo As
  • Darsteller
1978/1979
Lucky Star
  • Darsteller
1978
Erzählung eines Unbekannten
  • Darsteller
1978/1979
30 Liter Super
  • Darsteller
1978
Zeit zum Aufstehn
  • Darsteller
1977/1978
Feuerwasser
  • Darsteller
1977
Jack Braun
  • Darsteller
1976
Weder Tag noch Stunde
  • Darsteller
1975/1976
Margarete in Aix
  • Darsteller
1974/1975
Die Angst ist ein zweiter Schatten
  • Darsteller
1973
Tote brauchen keine Wohnung
  • Darsteller
1972
8051 Grinning
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/guenther-maria-halmer_d14e23bdce4b4983bb44fa7192683497