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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Jo Heim

Date of Birth
01/08/1958 - 12:00
Geburtsort
Stuttgart
Biografie

Jo Heim wurde am 8. Januar 1958 in Stuttgart geboren. Erste Eindrücke von filmischer Praxis bekam er in jungen Jahren durch seine Eltern, die ambitionierte Super-8-Filmer waren, so Heim in einem Interview. Als er 19 Jahre alt war, schenkten sie ihm eine Kamera, mit der er auf einer Reise in die Sahara seinen ersten eigenen Film drehte. Nach seiner Rückkehr absolvierte Heim allerdings zunächst ein Diplom-Studium in Betriebswirtschaft, bevor er sich der Filmkunst zuwandte und 1984 ein Regiestudium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) aufnahm. Während des Studiums spezialisierte er sich auf Kameraarbeit und zeichnete bei zahlreichen kurzen und mittellangen Filmen von HFF-Kommilitonen für die Bildgestaltung verantwortlich.

Nach seinem Abschluss drehte Jo Heim zunächst vor allem Musikvideos, unter anderem für die Thrash-Metal-Bands Kreator ("Coma of Souls", 1990) und Mental Vortex ("I Want You", 1991), oder die Punk-Popband Extrabreit ("CVJM", "Nichts ist für immer", beide 1996). Als Camera Operator war er an Herbert Grönemeyers Konzertvideo "Luxus Live 91" beteiligt; bei Doris Dörries Spielfilm "Keiner liebt mich" (1994) fungierte er als 2. Kameramann. 

Mitte der 1990er Jahre begann Heim fürs Fernsehen zu arbeiten, zunächst bei Dokumentationen der Reihe "Schauplätze der Weltkulturen" (1996) und bei Einzelfolgen der Krimiserie "S.O.S. Barracuda" (1997) und "Ein Fall für zwei" (1997). Auch seine ersten Langfilme als verantwortlicher Kameramann drehte Heim fürs Fernsehen: die Münchner "Tatort"-Folge "Der Teufel" (1997) und Friedemann Fromms Thriller "Spiel um dein Leben" (1997, TV). Mit Fromm arbeitete Heim in den folgenden 15 Jahren immer wieder zusammen, so etwa bei dem Kinofilm "Schlaraffenland" (1999), bei der Serie "Unter Verdacht" (2002-2004), bei der viel gelobten "Tatort"-Folge "...es wird Trauer sein und Schmerz" (2009) und bei dem Historiendrama "Nacht über Berlin" (2013, TV). Insgesamt drehten die beiden elf gemeinsame Filme und Serienfolgen.

Eine sechsfache Zusammenarbeit (zwischen 2002 und 2006) verbindet Heim mit dem Regisseur Markus Imboden. Unter anderem fotografierte Heim Imbodens Dramen "Ein Dorf sucht seinen Mörder" (2002, TV) und "Schattenlinie" (2003, TV) sowie die mit den Terroranschlägen von 9/11 verknüpfte Freundschaftsgeschichte "Auf ewig und einen Tag" (2006).

Neben solchen eher düsteren Geschichten zeigte Jo Heim bei Erfolgskomödien wie "Suche impotenten Mann fürs Leben" (2003), dass er sich auch auf Bildgestaltung heller und freundlicher Stoffe versteht. Für "7 Zwerge – Männer allein im Wald" (2004) wurde er für den Deutschen Kamerapreis nominiert. Drei weitere Nominierungen folgten für den Thriller "Mörderische Erpressung" (2006, Regie: Markus Imboden), den Mafia-Dreiteiler "Die Patin – Kein Weg zurück" (2008) und das Historiendrama "Die Hebamme – Auf Leben und Tod" (2010). Für letzteren Film erhielt er zudem einen Grimme-Preis.

Sehr erfolgreich war auch die Zusammenarbeit mit Simon Verhoeven, die bei dessen Regiedebüt, der Coming-of-Age-Freundschaftsgeschichte "100 Pro" (2001), begann. Acht Jahre später stand Heim bei Verhoevens zweitem Film "Männerherzen" (2009) hinter der Kamera – und zeichnete auch danach bei allen Filmen des Regisseurs für die Bildgestaltung verantwortlich. Für Verhoevens atmosphärischen Horrorthriller "Unfriend" (2015) und Germán Krals Dokudrama "Ein letzter Tango" (2015) gewann Heim 2016 den Bayerischen Filmpreis. 

Neben Kino und Fernsehen drehte Jo Heim immer wieder auch Werbespots, etwa für Rewe und Hanuta; auch hier arbeitete er häufig mit Simon Verhoeven zusammen. Für den amerikanischen Regisseur Oliver Stone fungierte er als Chefkameramann des 2. Stabs bei dem Politthriller "Snowden" (US/DE 2016) und bei der vierteiligen TV-Dokumentation "The Putin Interviews" (US 2017). 

Große kommerzielle Erfolge waren Verhoevens preisgekrönte Komödie "Willkommen bei den Hartmanns" (2016) und Sönke Wortmanns kammerspielartige Satire "Der Vorname" (2018). Dazwischen wurde Jo Heim beim Deutschen Kamerapreis 2017 mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet: Heim, so die Jury, beherrsche alle Genres virtuos, vom Thriller über die Komödie bis hin zum Musik- oder Dokumentarfilm. Mit einer ebenso unglaublichen Vielfalt in der Gestaltung gebe er "den Geschichten seiner Filme Raum für die Fantasie ihrer Betrachter".

Als nächstes drehte er die Action-Liebeskomödie "Nightlife" (2020), erneut mit Simon Verhoeven als Regisseur, und erneut ein großer Kassenerfolg.

 

Filmography
2024
Alter weißer Mann
  • Kamera
2022/2023
Girl You Know It's True
  • Kamera
2021/2022
Eingeschlossene Gesellschaft
  • Kamera
2021
Der Nachname
  • Kamera
2019/2020
Nightlife
  • Kamera
2017/2018
Der Vorname
  • Kamera
2017
Forget about Nick
  • Kamera
2016
Willkommen bei den Hartmanns
  • Kamera
2014/2015
Ein Richter
  • Kamera
2015
Ein letzter Tango
  • Kamera
2014/2015
Brandmal
  • Kamera
2013-2015
Unfriend
  • Kamera
2013/2014
Doktorspiele
  • Kamera
2013/2014
Mutterseelenallein
  • Kamera
2012/2013
Türkische Früchtchen
  • Kamera
2012/2013
Nacht über Berlin
  • Kamera
2011-2013
Blutsschwestern - jung, magisch, tödlich
  • Kamera
2010/2011
Männerherzen...und die ganz ganz große Liebe
  • Kamera
2010/2011
Visus - Expedition Arche Noah
  • Kamera
2010
Solange du schliefst
  • Kamera
2008/2009
Männerherzen
  • Kamera
2009
... es wird Trauer sein und Schmerz
  • Kamera
2009
Die Hebamme - Auf Leben und Tod
  • Kamera
2006-2008
Hungrige Seelen
  • Kamera
2006/2007
Vollidiot
  • Kamera
2006
Mörderische Erpressung
  • Kamera
2006
Vom Ende der Eiszeit
  • Kamera
2006
Auf ewig und einen Tag
  • Kamera
2005
Die Leibwächterin
  • Kamera
2004
Porzellan
  • Kamera
2003/2004
Gipfelstürmer
  • Kamera
2003/2004
7 Zwerge - Männer allein im Wald
  • Kamera
2003/2004
Ins Leben zurück
  • Kamera
2003
Auf dünnem Eis
  • Kamera
2002/2003
Eine Landpartie
  • Kamera
2002/2003
Suche impotenten Mann fürs Leben
  • Kamera
2001/2002
Verdecktes Spiel
  • Kamera
2001/2002
Der Tod ist kein Beweis
  • Kamera
2001/2002
Ein Dorf sucht seinen Mörder
  • Kamera
2001
Und dahinter liegt New York
  • Kamera
2000/2001
100 Pro
  • Kamera
2000
Brennendes Schweigen
  • Kamera
2000
Von Bullen und Bären
  • Kamera
1999/2000
DoppelPack
  • Kamera
1998/1999
Schlaraffenland
  • Kamera
1998
Gefallene Engel
  • Kamera
1997/1998
Lonny, der Aufsteiger
  • Kamera
1997
Auge um Auge
  • Kamera
1997
Spiel um dein Leben
  • Kamera
1997
Der Teufel
  • Kamera
1996/1997
Der kalifornische Traum
  • Kamera
1997
Pas de deux
  • Kamera
1995
EPG 55 oder der Tag an dem der Fernseher kaputt ging
  • Kamera
1995
Die lachende Forelle
  • Kamera
1995
The Passenger
  • Kamera
1995
Historia de Desiertos
  • Kamera
1994
Bullchix
  • Kamera
1994
Dinner for Two
  • Kamera
1994
Keiner liebt mich
  • 2. Kamera
1993
Wächter & Popp
  • Kamera
1991/1992
Hyänen
  • Kamera
1991
Der karierte Engel
  • Kamera
1991
Bügelfrei
  • Kamera
1991
Ein ausgekochter Hund
  • Kamera
1990
Little Frank
  • Kamera
1990
Vino Spaghetti Amore
  • Kamera
1989
Pionier auf KRS-104
  • Kamera
1987
Science-Report
  • Regie
1986
Julia
  • Kamera
1986
Galgenhochzeit
  • Kamera
  • Schnitt
1983
Die Musterkinder
  • Kamera-Assistenz
1983
Aufbruch der Blutcrew
  • Darsteller
  • Kamera-Assistenz
1984
Der Rekord
  • Kamera-Assistenz
URL: https://www.filmportal.de/person/jo-heim_573634278240487fa7050507957581ef