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Curt Goetz

Weitere Namen
Kurt Goetz (Weiterer Name)
Kurt Walter Götz (Geburtsname)
Date of Birth
11/17/1888 - 12:00
Geburtsort
Mainz
Sterbedatum
09/12/1960 - 12:00
Sterbeort
Grabs, Schweiz
Biografie

Kurt Walter Goetz, geboren am 17. November 1888 in Mainz, ist sowohl als Theater- als auch als Filmemacher, Autor und Schauspieler bekannt geworden. Goetz" Stiefvater fördert schon früh das musische Talent des Jungen. So erhält der 18-jährige Curt nach der "Reifeprüfung" (Abitur) zunächst Cello-Unterricht und nimmt schließlich Schauspielunterricht bei dem prominenten Berliner Akteur Emanuel Reicher. Im Jahr 1907 gibt Kurt Goetz sein Bühnendebüt am Stadttheater Rostock, wo er auch erste eigene Bühnensketche schreibt. Es folgen Engagements in Nürnberg und Berlin. Ab 1911 schreibt er komödiantische Einakter und Grotesken sowie Boulevardstücke, in denen er "mit geschliffenem Sprachwitz die Doppelmoral von Klein- und Spießbürgern aufs Korn nimmt" (CineGraph) und avanciert damit zu einem der führenden deutschen Autoren des komödiantischen Boulevardtheaters. Daneben tritt Goetz, der sich mittlerweile Curt (mit "C") nennt, in zahlreichen Theaterinszenierungen auf.

Sein Debüt vor der Filmkamera gibt Goetz 1912 als Mörder in Harry Piels "Schwarzes Blut". Neben seiner Tätigkeit als Filmschauspieler (häufig in der Rolle des "Bösewichts" in Krimis und Dramen) schreibt Goetz, teils unter Pseudonym, Drehbücher für Kriminalfilme. So erfindet er beispielsweise die dreiteilige Detektiv- und Abenteuer-Reihe "Fantasie des Aristide Caré" (1918), in deren Segment "Die drei van Hells" er selbst gleich drei Rollen verkörpert. Im Jahr 1922 gründet er mit der "Kurt Götz-Film-Compagnie GmbH" sein eigenes Produktions-Label, unter dem er seine erste Regiearbeit realisiert: die ambitionierte Filmbiografie "Friedrich Schiller – Eine Dichterjugend". Trotz durchaus wohlwollender Kritiken für sein Regiedebüt und weiterer Erfolge als Leinwanddarsteller zieht Goetz sich wenig später aus dem Filmgeschäft zurück.

1923 heiratet Goetz, der von 1912 bis 1917 schon einmal verheiratet war, die Schauspielerin Valérie von Martens. 1927 gründet er sein eigenes Schauspiel-Ensemble und geht mit seinen Stücken auf eine erfolgreiche Tournee. Nachdem mit der überaus populären Komödie "Hokuspokus" im Jahr 1930 erstmals ein Bühnenstück von Curt Goetz für die Leinwand adaptiert wird, findet auch Goetz selbst zum Film zurück. So arbeitet er als Ko-Autor an den Lilian-Harvey/Willy-Fritsch-Komödien "Glückskinder" und "Sieben Ohrfeigen" (beide 1936/37). 1938 nimmt er zum zweiten Mal auf dem Regiestuhl Platz und inszeniert die satirische Komödie "Napoleon ist an allem Schuld".

Ein Jahr später emigrieren Goetz und seine Ehefrau Martens in die USA. Hier arbeitet er als Autor der MGM-Studios unter anderem an dem Greta-Garbo-Erfolg "Two Faced Woman", lehnt aber das Angebot eines 5-Jahres-Vertrags ab. Stattdessen kauft er mit seiner Frau eine Hühnerfarm in Van Nuys, Kalifornien, beginnt mit der Hühnerzucht und verfasst unter anderem den satirisch-ironischen Roman "Die Tote von Beverly Hills", außerdem eine neue, amerikanisierte Version von "Hokuspokus" sowie eine Überarbeitung des Stücks "Das Haus in Montevideo", das mit Goetz und Martens unter dem Titel "It"s a Gift" am Broadway aufgeführt wird.

1946 kehrt das Ehepaar Goetz nach Europa zurück – allerdings nicht nach Deutschland, sondern in die Schweiz. In den kommenden Jahren feiert Curt Goetz noch einmal eine Reihe großer Kinoerfolge: Die Arzt-Satire "Dr. med. Hiob Prätorius" (1949) etwa ist so populär, dass nur ein Jahr später ein amerikanisches Remake in Angriff genommen wird, an dem auch Goetz beteiligt ist. Auch die Leinwandversionen von "Das Haus in Montevideo" (1951) und "Hokuspokus" (1953, Regie: Kurt Hoffmann) erweisen sich als Publikumshits. In dem Bühnenstück "Nichts Neues in Hollywood" (1956) thematisiert Goetz auf satirische Weise seine Amerika-Erfahrungen – wobei sein eigener Stil, Dialoge und Situationen wortgewandt auszufeilen und temporeich zu inszenieren, durchaus mit dem der amerikanischen "Screwball-Comedys" vergleichbar ist.

1958 wird Curt Goetz Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Wenig später zieht er sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Berufsleben zurück. Am 12. September 1960 stirbt Curt Goetz in Grabs in der Schweiz. Drei Jahre später veröffentlicht Valérie von Martens den Memoiren-Band "Wir wandern, wir wandern...".

 
Filmography
2002/2003
Dedictví slecny Innocencie
  • Vorlage
1983/1984
Er-Goetz-liches
  • Vorlage
1979
Kleine Gaben
  • Vorlage
1975/1976
Die Taube in der Hand
  • Vorlage
1976
Der Lampenschirm
  • Drehbuch
1973
De sabijnse maagdenroof
  • Drehbuch
1969
Die Kommode
  • Vorlage
1968
Herbst. Eine Miniatur
  • Drehbuch
  • Vorlage
1967
Der Lügner und die Nonne
  • Vorlage
1965/1966
Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden...?
  • Vorlage
1966
Eikä varpunenkaan putoa
  • Drehbuch
1964/1965
Dr. med. Hiob Prätorius
  • Vorlage
1963/1964
Die Tote von Beverly Hills
  • Vorlage
1963
Das Haus in Montevideo
  • Vorlage
1962
Geisterkomödie
  • Adaption
1961
Towarisch
  • Übersetzung
1960
Ingeborg
  • Drehbuch
1958
Dr. med. Hiob Praetorius
  • Drehbuch
1954
Ingeborg
  • Vorlage
1953
Hokuspokus
  • Darsteller
  • Drehbuch
1952
Der Hund im Hirn
  • Drehbuch
1951
People Will Talk
  • Vorlage
1951
Das Haus in Montevideo
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1949/1950
Frauenarzt Dr. Prätorius
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Vorlage
1938
Napoleon ist an allem schuld
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1937
Land der Liebe
  • Dialoge
1937
Sieben Ohrfeigen
  • Dialoge
1936
Les gais lurons
  • Drehbuch
1936
Glückskinder
  • Dialoge
1930
The Temporary Widow
  • Vorlage
1930
Hokuspokus
  • Vorlage
1923
Alles für Geld
  • Darsteller
1922/1923
Tragödie der Liebe. Teil 3
  • Darsteller
1922/1923
Tragödie der Liebe. Teil 2
  • Darsteller
1922/1923
Tragödie der Liebe. Teil 4
  • Darsteller
1922/1923
Tragödie der Liebe. Teil 1
  • Darsteller
1922/1923
Friedrich Schiller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1922/1923
Tragödie der Liebe
  • Darsteller
1920
Die Dame in Schwarz
  • Darsteller
  • Drehbuch
1920
Das Skelett des Herrn Markutius
  • Darsteller
  • Drehbuch
1919/1920
Graf Sylvains Rache
  • Darsteller
1919
Die beiden Gatten der Frau Ruth
  • Darsteller
1918/1919
Fantasie des Aristide Caré. 3. Abenteuer: Der Schmuck der Gräfin
  • Darsteller
  • Drehbuch
1918
Ich möchte kein Mann sein
  • Darsteller
1918
Fantasie des Aristide Caré. 1. Abenteuer: Der Geburtstag des Meisterdetektivs
  • Darsteller
1918
Katinka
  • Darsteller
  • Drehbuch
1918
Fantasie des Aristide Caré. 2. Abenteuer: Die drei von van Hells
  • Darsteller
  • Drehbuch
1916/1917
Die Rose der Wildnis
  • Darsteller
1917
Gefangene Seele
  • Darsteller
1916
Fliegende Schatten
  • Darsteller
  • Drehbuch
1916
Der Hund mit dem Monokel
  • Darsteller
1915
Nur nicht heiraten
  • Darsteller
1912
Schwarzes Blut
  • Darsteller
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