Sky du Mont
Sky du Mont (bürgerlich: Cayetano Neven DuMont, Schreibweise häufig auch Sky Dumont) wurde am 20. Mai 1947 in Buenos Aires, Argentinien, als Sohn eines Deutschen und einer Britin geboren. Er gehört zu der Verleger-Familie Neven DuMont, die in den 1930er Jahren vor den Nazis nach Südamerika geflüchtet war. 1952 kehrte die Familie nach Europa zurück, wo Sky du Mont in München, der Schweiz und London aufwuchs.
Von 1969 bis 1971 besuchte er eine Schauspielschule in München und legte seine Schauspielprüfung vor der Staatlichen Bühnengenossenschaft ab. In den Jahren danach hatte er Theaterengagements am Münchner Residenztheater und am Berliner Staatstheater. Daneben spielte er erste, meist kleine Filmrollen, etwa in "Alter Kahn und junge Liebe" (1973) und "Das Schweigen im Walde" (1976). Eine tragende Rolle hatte er in Wolfgang Liebeneiners "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" (1978) als von Berlichingens Weggefährte Hans von Selbitz. Vor allem aber wirkte du Mont schon damals in zahlreichen Fernsehproduktionen mit. Hier reichte seine Bandbreite von Serien wie "Der Kommissar" (1974) und "Whodunnit" (1977) bis zu Literaturverfilmungen wie "Die Kameliendame" (1978). Auf Grund seiner stattlichen Erscheinung und seiner kultivierten Ausstrahlung wurde er schon damals gerne in Adelsrollen, als Arzt oder als hochrangiger Militär besetzt.
Im Kino wirkte du Mont Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre vor allem in internationalen Produktionen mit. So gab er in dem Agententhriller "The Boys from Brazil" (US 1978) einen nach Brasilien entflohenen Nazi; an der Seite von Lee Marvin, Maximilian Schell und Horst Buchholz gehörte er zum großen Ensemble des Spionagethrillers "Avalanche Express" ("Lawinenexpress", US 1978) und spielte in dem Abenteuerfilm "Omar Mukhtar – Lion of the Desert" ("Omar Mukthar – Löwe der Wüste", GB 1980) den italienischen Prinz Amedeo von Aosta. In der deutschen Koproduktion "Mit dem Wind nach Westen" (GB/US/DE 1981) war er ein Stasi-Agent.
Nach seiner Kinorolle als vermeintlicher Jetset-Millionär in "Otto – Der Film" (1985) verlegte Sky du Mont sich ab Mitte der 1980er Jahre fast komplett auf Fernseharbeiten. In erster Linie spielte er Gastrollen in zahlreichen Serien, so etwa in "Derrick", "Der Alte, "Ein Fall für zwei", "SOKO München" und "Unser Charly". In der amerikanischen Mini-Serie "War and Remembrance" ("Feuersturm und Asche", 1988/89) verkörperte er den Hitler-Attentäter Claus Schenk von Stauffenberg. Durchgehende oder wiederkehrende Serienrollen hatte du Mont als wohlhabender italienischer Verehrer in der amerikanischen Seifenoper "General Hospital" (US 1989) und als Klinikchef in der deutschen Serie "Forsthaus Falkenau" (1999/2000).
Als Kinoschauspieler meldete Sky du Mont sich in Stanley Kubricks "Eyes Wide Shut" (US/GB 1999) zurück: Darin spielte er eine kleine, aber sehr prägnante Rolle als verführerischer Gentleman, der auf einer High-Society-Party mit Nicole Kidman flirtet. Im Jahr darauf gehörte du Mont zum prominenten Ensemble von Romuald Karmakars "Manila" (2000). Ein enormer Erfolg war die Karl-May-Parodie "Der Schuh des Manitu" (2001), in der du Mont als tölpelhafter Schurke sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte. Auf dieses Talent setzte er auch als Hape Kerkelings Vater in "Samba in Mettmann" (2004) und als mittelalterlicher Herzog in der "Star-Trek"-Parodie "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1" (2004).
Trotz des Erfolgs dieser Filme spielte du Mont in den nächsten Jahren wieder ausschließlich Fernsehrollen. Er hatte die Hauptrolle in der Comedy-Serie "Arme Millionäre" (AT 2005-2006), wirkte in mehreren "Tatort"-Folgen mit und spielte in dem Krimi "Prinz und Paparazzi" (2005, nach seinem eigenen Roman) die Hauptrolle des Ermittlers Christian Graf Landsburg. Mit seiner vierten Ehefrau Mirja du Mont gehörte er 2005/2006 zur Stammbesetzung der Spielshow "Typisch Frau – Typisch Mann".
Zu du Monts weiteren wichtigen Fernsehfilmen gehören unter anderem Wolf Gremms Familiendrama "Sommerlicht" (2011), die Gesellschaftskomödie "Der Heiratsschwindler und seine Frau" (2012) mit Armin Rohde, Detlev Buck und Nicolette Krebitz, sowie Su Turhans Märchenadaption "Die drei Federn" (2014). Viel Aufmerksamkeit und positive Kritiken erhielt Uwe Jansons "Die Schlikkerfrauen" (2014, TV), der die Insolvenz der Drogeriekette Schlecker auf satirisch-komödiantische Weise verarbeitete. du Mont spielte darin den Inhaber der fiktiven "Schlikker"-Drogeriekette.
Auf der Kinoleinwand hingegen sah man du Mont lediglich in Nebenrollen in "Otto's Eleven" (2010) und "Fünf Freunde 3" (2014), beide Male als galanten Bösewicht. Michael Herbig besetzte ihn schließlich wieder in einer zentralen Rolle als General in der Komödie "Bullyparade: Der Film", die im August 2017 in die Kinos kam.
Danach war er erst 2025 wieder auf der Leinwand zu sehen: zunächst in einer kleineren Rolle im Filmdebüt "Der Saft des Bösen" der Berliner Drag-Ikone Nina Queer, gefolgt von einem weiteren Auftritt in der Fortsetzung des Kultfilms "Der Schuh des Manitu", "Das Kanu des Manitu", in dem er erneut in die Rolle des Bösewichts Santa schlüpfte. Bereits vor Beginn der Dreharbeiten hatte du Mont erklärt, dass dies seine letzte Tätigkeit vor der Kamera sein werde – beruflich wolle er sich künftig anderen Bereichen widmen.
Abseits des Schauspiels ist Sky du Mont seit vielen Jahren mit seiner markanten, angenehmen Stimme als Sprecher und Erzähler in Hörspielen präsent. Als Autor veröffentlichte er zwischen 2003 und 2016 ein Kinderbuch, drei Kriminalromane sowie drei Sachbücher, darunter "Steh ich jetzt unter Denkmalschutz? Älterwerden ist nichts für Spaßbremsen". 2025 trat er in Hannover als Erzähler in einer Bühnenfassung der "Rocky Horror Picture Show" auf.