Retrospektive zu Hans Steinhoff im Zeughauskino Berlin

Vom 25. Februar bis 30. März 2014 zeigt das Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums in Berlin eine große Werkschau des berühmt-berüchtigten Regisseurs Hans Steinhoff.

"Hitlerjunge Quex" (1933), "Robert Koch" (1939), "Ohm Krüger" (1941) – drei berühmt-berüchtigte NS-Propagandafilme, die zu den am häufigsten diskutierten Werken der Jahre 1933 bis 1945 gehören und die alle unter der Regie von Hans Steinhoff entstanden sind. 1882 geboren und 1945 verstorben, war Steinhoff einer der prominentesten, professionellsten und zweifellos begabtesten Filmregisseure des "Dritten Reichs". Seine "sogenannte Carriere" (Hans Steinhoff) im Nationalsozialismus hatte jedoch eine aufschlussreiche Vorgeschichte.

In einer großen Werkschau mit insgesamt 21 Filmproduktionen stellt das Zeughauskino erstmals Steinhoffs gesamtes Oeuvre vor. Kurator der Retrospektive "Die 'sogenannte Carriere' des Hans Steinhoff" ist der Filmhistoriker Horst Claus, der mehrere Programme einführen wird und dessen jüngst erschienenes Buch "Filmen für Hitler. Die Karriere des NS-Starregisseurs Hans Steinhoff" am 25. Februar im Zeughauskino vorgestellt wird.

Steinhoffs vor 1933 entstandene Filme sind Paradebeispiele für die "Mittelfilm"-Produktion der Weimarer Republik. Den amerikanischen B-Movies vergleichbar handelt es sich um handwerklich solide, kostengünstig hergestellte Kommerzstreifen, die die alltäglichen Unterhaltungsbedürfnisse der breiten Bevölkerung befriedigten, quer durch alle Genres: Kostümfilme wie "Der falsche Dimitry" (D 1922) stehen neben Zirkusfilmen wie "Ein Mädel und drei Clowns" (D/GB 1928) oder dem Thriller "Nachtgestalten. Nur ein Gassenmädel" (D 1929). Steinhoff verfilmte Volkstheaterstücke wie "Mein Leopold" (D 1931) und drehte Komödien wie "Familientag im Hause Prellstein" (D 1927), "Das Spreewaldmädel" (D 1928) oder "Scampolo, ein Kind der Straße" (D 1932). Sein erfolgreichster Film, "Die Geierwally" (D 1940) mit Heidemarie Hatheyer in der Hauptrolle und gedreht an Originalschauplätzen im damals touristisch noch völlig unerschlossenen, verkehrstechnisch nur schwer zugänglichen Tiroler Ötztal, bildet den Abschluss der Retrospektive.

Die Werkschau "Die 'sogenannte Carriere' des Hans Steinhoff" ist eine Retrospektive des Bundesarchiv-Filmarchiv, die in Zusammenarbeit mit dem Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums entsteht.

Quelle und weitere Informationen: www.dhm.de