"Philharmoniker" (1944) in der Reihe "Wiederentdeckt" im Zeughauskino Berlin

Am kommenden Freitag, 4. Januar, beginnt Cinegraph Babelsberg das neue Jahr musikalisch mit dem 75 Jahre alten Film "Philharmoniker" (1944) von Paul Verhoeven, den die Musikwissenschaftlerin Emily Dreyfus (Berlin/Chicago) in der Reihe "Wiederentdeckt" vorstellen wird.

 

Wiederentdeckt am Freitag, 4. Januar 2019 um 20 Uhr im Zeughauskino
"Philharmoniker" (D 1944, R: Paul Verhoeven, B: Erich Ebermayer, Paul Verhoeven, K: Friedl Behn-Grund, Rudolf Müller, M: Friedel-Heinz Heddenhausen, Alois Melichar, D: Eugen Klöpfer, Will Quadflieg, Malte Jaeger, Theodor Loos, Irene von Meyendorff, Erich Ponto, 93 Minuten, 35mm)
Einführung: Emily Dreyfus

Sie sehen und hören die Berliner Philharmoniker! Auftritte des weltberühmten Orchesters sind Teil des im Dezember 1944 uraufgeführten Prestigefilms "Philharmoniker", der von den beiden Brüdern einer Musikerfamilie (Will Quadflieg, Malte Jäger) und ihrem Werben um die Tochter des Orchestervorstands (Irene von Meyendorff) im vorletzten Jahr der Weimarer Republik erzählt. Doch sollte der Film nicht bloß rückblickend die demokratischen Verhältnisse kritisieren, er diente in der Endphase des Zweiten Weltkriegs auch der Zurschaustellung aktueller Kulturleistungen der Reichshauptstadt. Unter dem Dirigat von Eugen Jochum, Karl Böhm, Hans Knappertsbusch und Richard Strauß interpretieren die Philharmoniker Werke von Ludwig van Beethoven, Anton Bruckner und Franz Liszt, die wiederum Angelpunkte im Filmgeschehen sind. Von historischem Interesse ist außerdem dokumentarisches Filmmaterial von Orchestertourneen bzw. die Nachstellung eines "Werkpausenkonzerts" für die Arbeiter einer Berliner Fabrik. So weist der NS-Musikfilm Philharmoniker eine eigenartige audiovisuelle Dramaturgie auf, die traditionsverherrlichende wie auch modernisierende Elemente miteinander verbindet. (ed)

Der nächste Film in der Reihe "Wiederentdeckt" läuft am Freitag, 1. Februar 2019 um 18:30 Uhr im Zeughauskino ist "Freispruch mangels Beweises" (DDR 1962, R: Richard Groschopp).

Quelle: www.cinegraph-babelsberg.de