Hessische Filmförderung vergibt mehr als 375.000 Euro Fördermittel

Die Hessische Filmförderung (HFF) wird insgesamt 29 Projekte mit 377.500 Euro unterstützen. Das haben die Jurys der kulturellen Filmförderung des Landes Hessen (HFF-Land) und der Filmförderung des Hessischen Rundfunks (HFF-hr) bei ihren Frühjahrssitzungen beschlossen.



Acht Projekte sollen gemeinsam von HFF-hr und HFF-Land mit insgesamt 190.000 Euro gefördert werden. Die Jury für die HFF-hr entschied sich für weitere acht Projekte, denen sie 67.200 Euro zusprach. Die Jury für die HFF-Land wählte weitere zehn Projekte aus, die vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit 103.500 Euro unterstützt werden sollen. Darüber hinaus sind 3 Abschlussfilme hessischer Hochschulen für eine Förderung mit insgesamt 16.800 Euro vorgesehen (HFF-Land und HFF-hr).

Alle Förderergebnisse im Überblick:

Produktionsvorbereitung/Dokumentarfilm

"Die persönliche Handschrift"
HFF-hr: 3.000 Euro
Antragsteller/in: Cinetix Medien und Interface, Lilo Mangelsdorff, Regie: Lilo Mangelsdorff
Stirbt die Handschrift als Kulturtechnik aus und fristet bald nur ein Nischendasein? Und brauchen wir im digitalen Zeitalter des Tippens und Wischens überhaupt noch eine Handschrift?

"Stadtallendorf Romeo & Julia"
HFF-hr: 10.000 Euro
Antragsteller: Madonnen Film GmbH, Maria Speth, Regie: Maria Speth
Der Dokumentarfilm begleitet an einer Gesamtschule die Theaterinszenierung von "Romeo und Julia", die die Alltagsrealität und Umgangssprache der Schüler widerspiegeln soll. Die Schüler sind unterschiedlichster Herkunft: Türkei, Russland, Polen, Griechenland, Italien, Bulgarien, Deutschland. Wie werden ihre Lebenserfahrungen das Theaterstück und das Theaterstück ihr Leben verändern?

Produktionsvorbereitung/Kurzspielfilm

"Voiceover"
HFF-Land: 2.500 Euro
Antragstellerin: Valentina Knezevic, Regie: Valentina Knezevic
"Voiceover" beschreibt den Krieg aus der ganz intimen und subjektiven Sicht von Soldaten und hinterfragt gleichzeitig die Notwendigkeit und die Legitimität moderner Kriege.

Drehbuch/Experimentalfilm

"Die Asche meines Großvaters"
HFF-Land: 10.000 Euro
Antragsteller: Enkelejd Lluca, Buch: Enkelejd Lluca
Leonard lebt in den Tag hinein und nimmt Drogen. Als sein Großvater stirbt, kehrt er zur Trauerfeier in sein Heimatland Albanien zurück. Seine Reise wird zu einem skurrilen Roadtrip, der ihn in seine Vergangenheit zurückführt.

Drehbuch/Spielfilm

"Ein neues Stück Vergangenheit"
HFF-hr: 4.500 Euro, HFF-Land: 4.500 Euro
Antragsteller: Hadi Khanjanpour / neoPol Film, Buch: Hadi Khanjanpour
Nima weiß nicht so richtig, was er vom Leben will. Als er endlich dabei ist, seinen Weg zu finden, wird er mit einer Straftat aus seiner Vergangenheit konfrontiert.

"Glücksräder"
HFF-Land: 10.000 Euro
Antragsteller: Cinetopia Medienservice GmbH, Klaus Sprenger Buch: Julien Prévost
Lukas muss Sozialstunden beim schwerkranken Reinhold leisten. Als Reinhold erfährt, dass er nicht mehr lange zu leben hat, entschließt er sich nach Mexiko zu fliegen, um einen Wunderheiler aufzusuchen. Widerwillig kommt Lukas mit und erlebt nicht nur eine neue Welt - er setzt sich auch mit seinem eigenen Leben auseinander.

"Was meine Mutter nicht von mir wissen darf"
HFF-hr: 8.500 Euro
Antragsteller: neoPol Film, Kellner & Zapf GbR, Regie: Jakob Zapf
Malve (12) reicht's. In der Schule ist sie Außenseiterin, und der Freund ihrer Mutter nervt. Als sie in den Besitz eines tödlichen Gifts kommt, bringt sie nach und nach all ihre Widersacher um - und ihr Umfeld blüht auf.

Produktion/Animationsfilm

"Friseurtermin verschoben"
HFF-hr: 4.300 Euro
Antragsteller/in: Marc Rühl, Regie: Marc Rühl
Nachdem er bei einem Unfall seinen Kopf verloren hat, leidet der namenlose Hauptcharakter unter einer Depression. Seine Freunde machen sich zunächst Sorgen, sind aber schließlich nur noch genervt. Der Animationsfilm hinterfragt, wann der Wille zu helfen zur Überforderung wird.

"Gott kommt!"
HFF-hr:10.000 Euro
Antragsteller: Lukas Thiele Filmproduktion, Regie: Stefan Vogt
Der Animationsfilm erzählt in zwölf Episoden von einem Dorf: Egal was passiert - Feste, Krieg, Naturkatastrophen - die Bewohner passen sich den neuen Umständen an. Nur der Pfarrer bleibt in seinem Dogmatismus gefangen - und seine Kirche deswegen leer.

"Pyramiden"
HFF-hr: 10.000 Euro
Antragsteller: René Rogge, Regie: René Rogge
Ein ägyptischer Finanzbeamter wird in eine der Pyramiden von Gizeh eingemauert - weil er Größenwahn und Protzerei des Pharao aufdecken wollte. Der Animationskurzfilm soll als Satire auf Großbauprojekte verstanden werden, die seit einigen Jahren in Deutschland immer wieder für Skandale sorgen.

"säen"
HFF-Land: 5.000 Euro
Antragstellerin: Maryna Miliushchanka, Regie: Maryna Miliushchanka, Tetyana Zolotopupova
Ukrainisches Brachland. Ein verlebter Bauernhof. Eine Kirche. Ein Kind und eine Oma leben nebeneinander vor sich hin. Bis ein Lamm in ihr Leben tritt. Ein Animationsfilm zwischen fremder Nostalgie und universaler Melancholie.

"Produktion/Dokumentarfilm"

"Armenia"
HFF-hr: 10.000 Euro, HFF-Land: 18.000 Euro
Antragsteller: Slowboat Films GmbH, Marc Alexander Littler, Regie: Marc Alexander Littler
Die Dokufiction "Armenia" erzählt von Vertreibung, Entwurzelung und dem Gefühl der inneren Heimatlosigkeit. Dabei geht sie der Frage nach, ob man wissen muss, woher man kommt, um zu wissen, wer man ist.

"Dennis Hopper: Hollywoods Uneasy Rider"
HFF-hr: 35.000 Euro, HFF-Land: 25.000 Euro
Antragsteller: Emotional Network GmbH, Hermann Vaske, Regie: Hermann Vaske
Dennis Hopper war ein wahrer Renaissance-Mensch; ein Künstler, Regisseur,
Schauspieler, Sammler und Fotograf. Herman Vaske kommt in seinem Dokumentarfilm dem wahren Dennis Hopper mit all seiner Faszination und seinen Rätseln auf die Spur.

"Sylvi und der Bumerang in der Wellritzstraße"
HFF-Land: 15.000 Euro
Antragsteller: Nanook Pictures, Thomas Diehl, Regie: Thomas Lawetzky
Ein Porträt über eine außergewöhnliche Frau und eine außergewöhnliche Straße: Sylvia Bernhardt hat 50 Jahre lang die legendäre Kneipe "Bumerang" in der Wiesbadener Wellritzstraße geführt. Sylvi kann vom Wandel der Jahrzehnte erzählen, wie sich ihre Nachbarschaft von einer typischen deutschen Arbeiter- und Kleingewerbestraße zu einer "Multikulti"-Straße entwickelte.

Produktion/Experimentalfilm

"Hotel Kummer"
HFF-hr: 3.000 Euro, HFF-Land: 5.000 Euro
Antragstellerin: Daliah Ziper, Regie: Daliah Ziper
In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft fern von Armut, Arbeitslosigkeit und Antisemitismus, reisten um 1900 Tausende jüdische Frauen von Osteuropa nach Südamerika. Doch dort erwartete sie nur ein Leben in der Prostitution. Auf ihrer Reise machten die Frauen Halt im Wiener Hotel Kummer, wo der Traum von einem besseren Leben noch greifbar war.

Produktion/Kurzspielfilm

"Die Brücke"
HFF-hr: 6.400 Euro
Antragsteller: Xaras Media GbR, Bahman Kormi, Regie: Bahman Kormi
Die Brücke ‐ das sind festinstallierte Fernrohre und betonierte Sitzgelegenheiten mit Blick auf Start‐ und Landebahn des Frankfurter Flughafens. Hier entsteht ein Filmportrait über Architektur und Mensch, Rhythmen und Zustände, Sehnsucht und Fernweh, Jahres- und Tageszeiten.

Produktion/Spielfilm

"In my Room"
HFF-Land: 20.000 Euro
Antragsteller: Pandora Film GmbH & Co. Verleih KG, Regie: Ulrich Köhler
Regisseur Ulrich Köhler ("Schlafkrankheit") erzählt in seinem neuen Spielfilm von Armin (Hans Löw), der sich in seinem Leben nie so richtig festlegen konnte. Als er eines Morgens erwacht, sind alle Menschen verschwunden.

"Morris aus Amerika"
HFF-hr: 20.000 Euro, HFF-Land: 18.000 Euro
Antragsteller: Lichtblick Media GmbH, Martin Heisler, Regie: Chad Hartigan
Morris zieht von den USA ausgerechnet nach Heidelberg. Er ist 13, schwarz, dick und zum ersten Mal verliebt: in Kati aus dem Jugendzentrum. Alles gar nicht so einfach.

"Teheran Tabu"
HFF-Land: 18.000 Euro
Antragsteller: Little Dream Entertainment GmbH, Frank Geiger, Regie: Ali Soozandeh
Der Spielfilm erzählt die Geschichte von vier jungen Bewohnern der gigantischen Metropole Teheran. Sie sind alle auf der Suche nach Nähe und Lebensfreude und kämpfen dabei mit den restriktiven Gesetzen und der Tabuisierung von Sex in der iranischen Gesellschaft.

Postproduktion/Dokumentarfilm

"Versicherungsvertreter 2 - Mehmet Göker macht weiter"
HFF-hr:15.000 Euro
Antragsteller: sternfilm, Regie: Klaus Stern
Die Geschichte um Mehmet E. Göker aus Klaus Sterns preisgekröntem Dokumentarfilm "Versicherungsvertreter" (u.a. Helmut Schmidt Journalistenpreis) geht weiter. Göker hat 10 Millionen Euro Schulden bei deutschen Krankenversicherungen angehäuft und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Dennoch laufen seine Versicherungsgeschäfte im großen Stil weiter.

Verleih/Vertrieb/Dokumentarfilm

"Beyond Punishment"
HFF-Land: 7.000 Euro
Antragsteller: Piffl Medien GmbH, Hans-Christian Boese, Regie: Hubertus Siegert
Drei Männer, die getötet haben, und drei Familien, die jemanden verloren haben. Unvorstellbar, dass sich beide Seiten annähern. Der Film beobachtet dreimal das Unmögliche: Seinem Feind begegnen, in Gedanken, in Botschaften, im realen Leben.

"Carlo, Keep Swingin'"
HFF-Land: 7.000 Euro
Antragstellerin: Ok & Stock Filmproduktion UG, Elizabeth Ok, Regie: Elizabeth Ok
Der Dokumentarfilm erzählt vom Leben und Schaffen des begnadeten Jazzers und Querdenkers Carlo Bohländer, der im Nachkriegsdeutschland den einzigartigen Frankfurter Jazzkeller gründete, wo Jazzlegenden wie Chet Baker und Ella Fitzgerald auftraten. "Carlo, Keep Swingin'" (Nominierung Hessischer Filmpreis 2014) ist dabei nicht nur Musikerbiografie, sondern auch ein spannendes Zeitdokument über die subversive Macht des Jazz.

"Seht mich verschwinden"
HFF-hr: 10.000 Euro, HFF-Land: 9.000 Euro
Antragsteller: farbfilm verleih GmbH, Reno Koppe, Regie: Kiki Allgeier
Nie wurden die Folgen von Anorexie so öffentlich und deutlich gezeigt wie an dem "Magersucht-Model" Isabelle Caro. Filmemacherin Kiki Allgeier begleitete mit der Kamera die junge Frau bei ihrem Kampf gegen Anorexie und thematisiert ihre Co-Abhängigkeit vom Medienrummel bis zu ihrem Tod im November 2010.

"Von Caligari zu Hitler"
HFF-hr: 1.000 Euro, HFF-Land: 9.000 Euro
Antragsteller: Realfiction, Joachim Kühn, Regie: Rüdiger Suchsland
Ein Film über die Geschichte des deutschen Kinos zwischen 1918 und 1933, den "Goldenen Zwanzigern" zwischen Abgrund und Traumfabrik. Im Zentrum steht dabei der Frankfurter Filmkritiker und Feuilletonist Siegfried Kracauer, der in seinem gleichnamigen filmhistorischen Werk "Von Caligari zu Hitler" von Weltkriegstrauma, Krisenangst und Führersehnsucht im deutschen Film erzählt.

Verleih/Vertrieb/Spielfilm

"Hedi Schneider steckt fest"
HFF-hr: 10.000 Euro, HFF-Land: 8.000 Euro
Antragsteller: Pandora Film GmbH & Co. Verleih KG, Bjoern Hoffmann, Regie: Sonja Heiss
Hedi, Uli und ihr Sohn Finn haben sich ihr Leben gut eingerichtet. Doch plötzlich steckt Hedi fest. Erst mal nur im Aufzug, aber dann auch im Kopf. Mit schwebender Leichtigkeit und zärtlichem Humor erzählt Regisseurin Sonja Heiss (Hessischer Filmpreis 2014) von Familie, Liebe und Panikattacken.

"Welcome to Karastan"
HFF-Land: 9.000 Euro
Antragsteller/in: Piffl Medien GmbH, Hans-Christian Boese, Regie: Ben Hopkins
Eine skurille Komödie über die Fallstricke des Filmemachens von Regisseur Ben Hopkins ("Die neun Leben des Thomas Katz"), der zusammen mit Pawel Pawlikowski ("Ida") das Drehbuch schrieb. In den Hauptrollen spielen Matthew MacFadyen und Richard von Weyden.

"Hochschulabschlussfilme"

"Genug"
HFF-Land/Hochschulförderung: 3.300 Euro
Hochschule Rhein-Main, Regie: Jakob Schmidt

"Hinter dem Meer"
HFF-hr: 5.000 Euro, HFF-Land/Hochschulförderung: 1.000 Euro
Hochschule Darmstadt, Regie: Janis Marx

"The Cat and its Artist"
HFF-hr: 5.000 Euro, HFF-Land/Hochschulförderung: 2.500 Euro
Kunsthochschule Kassel, Regie: Maike Mahira Koll

Die Jury-Entscheidungen trafen für die HFF-Land: Michael Busch (Regisseur, Professor an der Universität der Künste Berlin), Cordula Kablitz-Post (Regisseurin, Produzentin) und Joachim Ortsmanns (Produzent) sowie für die HFF-hr: Esther Schapira (Redakteurin FS Politik und Gesellschaft, hr), Cyril Tuschi (Regisseur und Produzent) und Andreas Ulmke-Smeaton (Produzent).


Quelle: www.hessische-filmfoerderung.de