Bei den diesjährigen 32. European Film Awards (EFAs) wird die European Film Academy in Anerkennung seines einzigartigen Beitrags zur Welt des Films Werner Herzog mit dem Lifetime Achievement Award auszeichnen.
1942 in München geboren, wuchs Werner Herzog in einem abgeschiedenen Tal in den bayerischen Bergen auf. Bis er elf war, wusste er nicht mal, dass es Kino überhaupt gab. Mit 15 Jahren fing er dann an, Filmprojekte zu entwickeln, und da niemand bereit war, diese zu finanzieren, arbeitete er während seiner letzten Schuljahre als Schweißer in der Nachtschicht eines Stahlwerks. Außerdem begann er Reisen zu Fuß zu unternehmen. Seinen ersten Telefonanruf machte er mit 17 und seinen ersten Film mit 19. Ein Studium der Geschichte und Literatur brach er ab.
Seitdem hat Werner Herzog mehr als 70 Spiel- und Dokumentarfilme geschrieben, inszeniert und produziert. Sein Debütfilm "Lebenszeichen" von 1968 gewann nicht nur einen Silbernen Bären bei der Berlinale sondern auch den Deutschen Filmpreis in Silber als Bester Spielfilm.
In einigen seiner bekanntesten Filme spielte Klaus Kinski die Hauptrolle, darunter der monumentale "Aguirre, der Zorn Gottes" (1972), der Horrorfilm "Nosferatu, Phantom der Nacht" (1979) und das Abenteuerdrama "Fitzcarraldo" (1982), das ihm den Regiepreis in Cannes einbrachte. Die oftmals schwierige Beziehung zwischen Schauspieler und Regisseur stand im Fokus von Herzogs Dokumentation "Mein liebster Feind" (1999), für die er eine EFA Nominierung erhielt.
Zu seinem beeindruckenden Lebenswerk gehören Filme wie "Kaspar Hauser – Jeder für sich und Gott gegen alle" (1974), für den er mit dem Großen Preis der Jury in Cannes geehrt wurde, "Lektionen in Finsternis" (1992), "Flucht aus Laos" (1997), "Unbesiegbar" (2001), "Grizzly Man" (2005), "Encounters at the End of the World" (2009), "Bad Lieutenant: Cop ohne Gewissen" (2009) und "Höhle der vergessenen Träume" (2010).
Darüber hinaus war Herzog ebenfalls als Schauspieler tätig, mit beachtenswerten Rollen wie die des Vaters in Harmony Korines Experimentaldrama "Julien Donkey-Boy" (1999) oder als krimineller Drahtzieher in dem Actionfilm "Jack Reacher" (2012).
Werner Herzog hat mehr als ein Dutzend Romane veröffentlicht und ebenso viele Opern inszeniert. Zudem gründete er seine eigene Rogue Film School.
Er wird als ein Ehrengast bei der Verleihung der 32. European Film Awards am 7. Dezember in Berlin anwesend sein – live gestreamt auf www.europeanfilmawards.eu.
Quelle: www.europeanfilmacademy.org