Berlinale-Jury für den Preis Bester Erstlingsfilm

Die Berlinale engagiert sich seit 2006 auch mit der Einführung des Preises Bester Erstlingsfilm intensiv für den Filmnachwuchs.

Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) gestiftet. Das Preisgeld teilen sich Regisseur und Produzent des Preisträgerfilms. Zudem wird dem Regisseur ein hochwertiger "Viewfinder" als nützliches Werkzeug und Erinnerungsstatuette überreicht.

Die Leiter aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama, Forum, Generation und Perspektive Deutsches Kino haben 18 Debütfilme aus ihren Programmen nominiert. Die Gewinner werden am 15. Februar bei der offiziellen Preisverleihungsgala im Berlinale Palast bekannt gegeben.

Eine dreiköpfige Jury entscheidet über die Preisvergabe:

Nancy Buirski (USA)
Die Amerikanerin Nancy Buirski ist Gründerin und ehemalige Leiterin des Full Frame Documentary Film Festivals in Durham, North Carolina. Als Regisseurin verantwortete sie nicht nur die mit dem Emmy und dem Peabody Award ausgezeichnete Dokumentation "The Loving Story", sondern auch "Afternoon of a Faun: Tanaquil Le Clercq", ein Tänzerinnen-Porträt, das bei der 64. Berlinale internationale Premiere feiert. Momentan produziert sie Neuverfilmungen von "The Loving Story" und "The Donner Party" und führt Regie bei "Endangered", einer Verfilmung des gleichnamigen Romans. Ihre Karriere hatte Buirski als Fotografin sowie als Redakteurin bei der New York Times begonnen.

Valeria Golino (Italien)
Die Italienerin Valeria Golino begann ihre Karriere 1984. 1986 gewann sie bei den Filmfestspielen von Venedig den Volpi-Pokal als Beste Darstellerin in Francesco Masellis "A Tale of Love". Sie arbeitete zusammen mit Regisseuren wie Barry Levinson, Sean Penn, Gabriele Salvatores, Silvio Soldini und gewann den Silver Ribbon für Emanuele Crialeses "Respiro" und den David di Donatello Filmpreis für Antonio Capuanos "Mario's War". Sie spielte in mehreren Berlinale-Filmen mit, darunter 2008 im Wettbewerb mit "Quiet Chaos". 2010 hatte sie ihr Debüt als Regisseurin mit dem Kurzfilm "Armandino e il Madre". Ihr erster langer Spielfilm "Miele" wurde in "Un certain regard" 2013 beim Filmfestival in Cannes  gezeigt. Miele hat weltweit zahlreiche Preise gewonnen, darunter eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie "Bester Nachwuchsfilm".

Hernán Musaluppi (Argentinien)
Der Argentinier Hernán Musaluppi begann seine Filmkarriere in den neunziger Jahren und ist heute einer der erfolgreichsten Produzenten seiner Heimat. Bereits mehrfach war er mit Filmen auf der Berlinale vertreten, etwa mit "Rätselhafte Welt" (2011), "Gigante" (2009) oder "Der Schatten" (2006) im Wettbewerb sowie mit "Medianeras" 2011 im Panorama und "Aguas Verdes" im Forum 2009. Zu seinen weiteren Filmen gehören unter anderem "Los Dueños", "3" und "Whisky". Musaluppi ist Vorsitzender der größten Produzenten-Vereinigung Argentiniens und veröffentlichte 2012 das Buch "El cine y lo que queda de mí".

Folgende 18  Filme qualifizieren sich für den Preis Bester Erstlingsfilm:

Wettbewerb (3)

"´71" - Großbritannien
Von Yann Demange,
Mit Jack O’Connell, Sean Harris, Richard Dormer
 
"Historia del Miedo" – Argentinien / Uruguay / Deutschland / Frankreich
Von Benjamin Naishtat
Mit Jonathan Da Rosa, César Bordón,  Mara Bestelli, Claudia Cantero, Mirella Pascual

"Macondo" - Österreich
Von Sudabeh Mortezai
Mit Ramasan Minkailova, Aslan Elbiev, Kheda Gazieva


Panorama (5)

"Güeros" - Mexiko
Von Alonso Ruizpalacios
Mit Tenoch Huerta, Sebastián Aguirre, Leonardo Ortizgris, Ilse Salas

"Patardzlebi" ("Brides") – Georgien / Frankreich
Von Tinatin Kajrishvili
Mit Mari Kitia, Giorgi Maskharashvili

"Things People Do" - USA
Von Saar Klein
Mit Wes Bentley, Jason Isaacs, Vinessa Shaw, Haley Bennett

"Viharsarok" ("Land of Storms") – Ungarn / Deutschland 
Von Àdám Czászi
Mit Andras Sütő, Ádám Varga, Sebastian Urzendowsky

"Ye" ("The Night") - Volksrepublik China
Von Zhou Hao
Mit Zhou Hao, Liu Xiao Xiao, Li Jin Kang, Zhou Feng Qi


Forum (4)

"Chilla" ("40 Days of Silence") – Usbekistan / Tadschikistan / Niederlande / Deutschland / Frankreich  
Von Saodat Ismailova
Mit Rushana Sadikova, Saodat Rahimova, Farida Olimovava

"Ich will mich nicht künstlich aufregen" ("Asta Upset") - Deutschland
Von Max Linz
Mit Sarah Ralfs, Pushpendra Singh, Barbara Heynen, Hannelore Hoger, René Schappach

"Los Ángeles"  – Mexiko / Deutschland  
Von Damian John Harper
Mit Mateo Bautista Matías, Lidia García García, Marcos Rodríguez Ruiz, Daniel Bautista Gutiérrez

"She's Lost Control" - USA
Von Anja Marquardt
Mit Brooke Bloom, Marc Menchaca


Generation (4)

"Atlántida" – Argentinien / Frankreich
Von Inés María Barrionuevo
Mit Melissa Romero, Sol Zavala, Florencia Decall, Guillermo Pfening

"Ciencias Naturales" – Argentinien / Frankreich 
Von Matías Lucchesi
Mit Paula Hertzog, Paola Barrientos, Alvin Astorga, Sergio Boris, Arturo Goetz

"Hitono Nozomino Yorokobiyo" ("Joy of Man's Desiring") - Japan
Von Masakazu Sugita
Mit Ayane Ohmori, Riku Ohishi, Naoko Yoshimoto, Koichiro Nishi

"Violet" – Belgien / Niederlande 
Von Bas Devos
Mit César De Sutter, Raf Walschaerts, Koen De Sutter


Perspektive Deutsches Kino (2)

"Hüter meines Bruders" - Deutschland
Von Maximilian Leo
Mit Sebastian Zimmler, Nadja Bobyleva, Robert Finster

"Lamento" - Deutschland
Von Jöns Jönsson
Mit Gunilla Röör, Hendrik Kraft, Björn Andersson, Elin Söderquist, Sandra Huldt, William Björklund, Andreas Kundler, Ebba Lindgren, Simon J. Berger, Inga Landgré
 
Quelle: www.berlinale.de