8. FernsehKrimi-Festival in Wiesbaden präsentiert herausragende TV-Produktionen

Das Fernsehkrimi-Festival erlebt seine achte Ausgabe: Vom 7. bis 10. März werden in der Wiesbadener Caligari FilmBühne wieder die zehn besten TV-Produktionen des Genres aus dem vergangenen Jahr auf großer Leinwand zu sehen sein.

Zu jeder Vorführung werden zahlreiche Gäste erwartet. Für den FernsehKrimi-Preis 2012 hat die Vorjury Filme ausgesucht, die aus dem durchschnittlichen Fernsehprogramm qualitativ herausragen, Konventionen in Frage stellen und auch ästhetische Wagnisse nicht scheuen.

Der Sieger des Wettbewerbs wird am Samstag, den 10. März, ab 20 Uhr bei der glanzvollen Preisverleihung gekürt und erhält 1.000 Liter Wein vom Wiesbadener Weingut Udo Ott. Zudem werden zwei Sonderpreise und der Publikumspreis vergeben. Wie schon in den beiden Jahren zuvor wird die Schauspielerin und Sängerin Maren Kroymann durch den Abend führen. Für die musikalische Begleitung konnte ein echter Tatort-Kommissar gewonnen werden: Miroslav Nemec, der populäre Ermittler aus München, spielt und singt sein exklusiv für das Festival zusammengestelltes Programm "Bis es Euch gefällt" mit Stücken von Georg Kreisler bis Rio Reiser.

Die Jury vereint Fachleute aus den Bereichen Fernsehen, Literatur und Jurisprudenz. So werden Regisseur Max Färberböck, der die Krimi-Reihe "Bella Block" entwickelte, und die Schauspielerin Ulrike Kriener, bekannt u.a. auch als Kommissarin Lucas aus der gleichnamigen ZDF-Reihe, ihr Metier repräsentieren. Rechtsanwalt Rupert von Plottnitz, ehemals hessischer Europa- und Justizminister, wird sein profundes Wissen ebenso einbringen können wie Stefan Slupetzky, erfolgreich als Autor von Kriminalromanen und derzeit Krimi-Stipendiat der Stadt Wiesbaden. Ernst Szebedits, Leiter der Murnau-Stiftung und gleichfalls erfahren im Geschäft mit dem Film, komplettiert die Jury.

Zwei Premieren feiert das Festival 2012: Den Eröffnungsfilm "Die Gurkenkönigin" aus der Reihe Polizeiruf 110 mit der fulminanten Sophie Rois als Kommissarin im Spreewald (Mi, 07.03., 19.00 Uhr) und die ZDF-Produktion "Die Tote im Moorwald", in der Maria Simon und ein wunderbar zwielichtiger Franz Xaver Kroetz in den Hauptrollen aufeinandertreffen (Do, 08.03., 17.00 Uhr). Zu den weiteren nominierten Produktionen aus den mehr als 60 einge-reichten Filmen gehört auch "Unter Verdacht – Die elegante Lösung", in dem sich Senta Berger diesmal tief in italienische Verhältnisse begeben muss, um den Tod eines deutschen Grenzschützers aufzuklären (Do, 08.03., 10.00 Uhr).

Der ZDF-Montagskrimi "Tödlicher Rausch" verfolgt den inneren Konflikt und die Schuld eines Polizisten unspektakulär leise, aber deswegen nicht minder eindrucksvoll (Fr, 09.03., 10.00 Uhr). Das gilt auch für den bayerischen "Tatort – Der traurige König", bei dem sich Udo Wachtveitl als Kommissar Franz Leitmayr mit seiner Rolle und dem Einsatz seiner Schusswaffe auseinandersetzen muss (Fr, 09.03., 17.00 Uhr). Privatsender Sat.1 überrascht mit einer ebenfalls auf psychische Grenzsituationen setzenden Geschichte zweier ungleicher Ermittlerinnen: "Hannah Mangold & Lucy Palm" ist als Pilotsendung für eine Serie angelegt (Do, 08.03., 14.30 Uhr).

Der bayerische "Polizeiruf 110 – Denn sie wissen nicht, was sie tun", die Geschichte eines Bombenanschlags, hatte vor der Ausstrahlung Aufsehen erregt, weil er nicht zur üblichen Zeit um 20.15 Uhr gezeigt werden durfte (Do, 08.03., 19.30 Uhr). Ein für den Sonntagabend-Sendeplatz erfrischend ungewöhnliches Werk ist der "Tatort – Das Dorf", in dem Ulrich Tukur zum zweiten Mal als HR-Ermittler Felix Murot auftritt. Diesmal verschlägt es ihn in eine abgelegene Ecke Hessens (Do, 08.03., 22.00 Uhr). Der zweite Beitrag von Sat.1 ist ein romantisch gefärbtes Justizdrama mit Stefanie Stappenbeck als Anwältin im Rollstuhl: "Im Alleingang – Die Stunde der Krähen" (Fr, 09.03., 14.30 Uhr). Das Finale im Reigen der Wettbewerbsfilme bestreitet der zweite Krimi mit dem neuen Ermittler-Duo Nina Kunzendorf und Joachim Krol: "Tatort – Der Tote im Nachtzug" (Fr, 09.03., 19.30 Uhr).

Die Gästeliste liest sich wieder wie ein kleines Who’s Who der deutschen Fernsehkrimi-Landschaft. Ihre Filme begleiten nach Wiesbaden die Regisseure Ed Herzog, Florian Schwarz, Hans Horn, Johannes Fabrick, Thomas Stiller und Lars Kraume ebenso wie die Schauspieler Susanne Lothar, Ulrich Tukur, Joachim Król, Miroslav Nemec, Lisa Maria Potthoff, Fritz Karl, Lisa Wagner, Sarah Masuch, Anna Maria Sturm und Sebastian Urzendowsky. Daneben haben auch zahlreiche Redakteure, Produzenten und Drehbuchautoren ihr Kommen zugesagt.

Die Filmgespräche im Anschluss an die Vorführungen werden von Norbert Grob und Bernd Kiefer von der Universität Mainz moderiert. Zwei Filme im Wettbewerb laufen vormittags für Schülerinnen und Schüler, die Moderation der anschließenden Filmgespräche übernehmen Claudia Stump, Leiterin des Medienzentrums Wiesbaden e.V., ("Tödlicher Rausch") und Jakob Hoffmann von der Jury der Evangelischen Filmarbeit ("Unter Verdacht – Die elegante Lösung").

Für eingeschworene Krimi-Fans und notorische Nachteulen sind erneut alle zehn Wettbewerbsfilme in der langen FernsehKrimi-Nacht zu sehen. Sie beginnt am Freitag, den 9. März um 19.30 Uhr mit dem "Tatort – Der Tote im Nachtzug". Drinks und Snacks bietet die durchgehend geöffnete Caligari-Bar.

Ein in der Masse des Fernsehangebots 2011 fast unbemerkt gebliebenes Juwel stimmt auf das FernsehKrimi-Festival ein: Am Samstag, den 3. März ab 18.00 Uhr zeigt das Festival als Wiesbadener Premiere das für den Grimme-Preis nominierte Experiment "Dreileben" der drei renommierten deutschen Regisseure Dominik Graf, Christian Petzold und Christoph Hochhäusler. Die drei Filme "Etwas Besseres als den Tod", "Komm mir nicht nach" und "Eine Minute Dunkel" erzählen die Geschichte eines Mörders, jeder auf seine Weise, doch durch Personen, Ort und Handlung verbunden. Ein Experiment ist auch das vom ZDF gesendete Kriminalspiel "Wer rettet Dina Foxx?" Denn bei der Suche einer Datenschutz-Aktivistin nach dem Mörder ihres Freundes Vasco konnten sich die Zuschauer mit Hilfe von Videoclips und eigens produzierten Web-Sites an der Aufklärung des Falles beteiligen. ZDF-Redakteur Burkhard Althoff stellt das ungewöhnliche Format am Mittwoch, den 7. März um 10.00 Uhr im Medienzentrum vor.

Das Literaturhaus Villa Clementine wird dieses Jahr erstmals zur Festivallounge (Do, 8. März und Fr, 9. März, 10.00 – 1.00 Uhr). Hier findet parallel zum Wettbewerb das Begleitprogramm statt, hier treffen sich Festivalgäste, um weiter zu diskutieren. Nach Anmeldung können Räume für Gespräche über neue FernsehKrimi-Projekte von Filmschaffenden gebucht werden. Im Begleitprogramm sind drei Folgen von "Radio Tatort" zu hören, die in Wiesbaden spielen. In ihnen ermittelt der 60-jährige Fotoreporter und Lebemann Camillo Falk und sein 35-jähriger Sohn, Raimund "Ray" Falk, ein nüchterner Hauptkommissar (Do, 08.03. um 16.00 Uhr und Fr, 09.03., um 16.00 und 17.00 Uhr).

Die Hamburger Künstlerformation reproducts, die den diesjährigen Trailer des Festivals gestaltet hat, ist am Donnerstag, den 08.03. um 22.00 Uhr zu Gast und präsentiert Kurzfilme. Das Festival hat außerdem zwei Autorenlesungen im Programm. Schon am Sonntag, den 4. März um 18.00 Uhr stellt sich der Wiesbadener Krimistipendiat Stefan Slupetzky vor. Am 9. März um 22.00 Uhr liest Jan Costin Wagner, ehemaliges Jurymitglied des Festivals, aus seinen bekannten Kimmo Joentaa-Romanen und die Erzählung "Sonnenspiegelung". Daneben wird er am Klavier Stücke seiner Songwriter-CD "behind the lines" spielen.

Im Murnau-Filmtheater im Deutschen Filmhaus findet am Samstag, den 10. März
in Kooperation mit der Hessischen Filmförderung ab 10.30 Uhr eine Masterclass zum Thema "Drehbuchschreiben im Krimiformat" statt. Der Regisseur Lars Kraume wird nach der Vorführung von "Tatort – Eine bessere Welt", dem ersten Krimi mit dem neuen hessischen Ermittler-Duo, im Gespräch mit Maria Wismeth (Geschäftsführerin Hessische Filmförderung) über seine Arbeit berichten.

Eintrittskarten für die Vorführungen mit Gästen (vormittags freier Eintritt, nachmittags 3,00 Euro, abends 5,50 bzw. 4,50 Euro ermäßigt), die lange FernsehKrimi-Nacht (8,00 Euro) und die Preisverleihungs-Gala (10,00 bzw. 8,00 Euro ermäßigt, inkl. Preisträgerfilm) sind an der Kasse der Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, oder, zzgl. Vorverkaufsgebühr, in der Tourist-Information, Marktplatz 1, zu erwerben. Der Eintritt zum Begleitprogramm in der Villa Clementine ist frei. Die Masterclass mit Lars Kraume im Murnau-Filmtheater kostet 6,00 bzw. 5,00 Euro (Karten nur an der Kasse dort).

Das FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden und des Medienzentrums Wiesbaden e.V.. Mit freundlicher Unterstützung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, den Hessischen Rundfunk, Škoda Auto Deutschland und satis&fy. In Kooperation mit dem ZDF, der Hessischen Filmförderung, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und dem Wiesbadener Kurier.

Quelle und weitere Informationen: www.wiesbaden.de/fernsehkrimi-festival