Rosen im Herbst

BR Deutschland 1955 Spielfilm

Inhalt

Ruth Leuwerik spielt in Rudolf Jugerts Theodor-Fontane-Verfilmung die Protagonistin Effi Briest, die in der preußischen Welt um 1900 im Versuch scheitert, sich aus einer erstarrten Gesellschaft zu lösen. Effi Briest heiratet den vornehmen Landrat Innstetten, der sie zwar liebt, doch nicht in der Lage ist, seine junge Frau glücklich zu machen. Effi lässt sich auf eine kurzfristige Romanze mit Major von Crampas ein. Das Drama nimmt seinen Lauf, als Innstetten Jahre später dessen Liebesbriefe findet.

Erstverfilmung: "Der Schritt vom Wege", 1939, von Gustaf Gründgens; weitere Verfilmungen: als TV-Film, 1970, von Wolfgang Luderer; "Fontane Effi Briest", 1974, von Rainer Werner Fassbinder; "Effi Briest" von Hermine Huntgeburth.

 

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Falk Schwarz
Welke Rosen
Hier steht der Regisseur auf der Bremse. Dafür kann Kameramann Werner Krien aus dem Vollen schöpfen. Wenn Effi schaukelt, dann bewegt sich die Kamera im rauf und runter synchron zur Schaukel, wenn Effi still in der Ecke sitzt und träumt, nimmt Krien sich die eine Hälfte ihres Gesichts vor und beleuchtet keinesfalls nur die Augenpartie, sondern modelliert durch Licht ihren emotionalen Zustand. Außergewöhnlich seine Aufnahmen aus den Dünen von Sylt - wenn Effi dort hindurchreitet, dann folgt die Kamera beschwingt und wenn die beiden Liebenden vor der Fischerhütte am brausenden Meer stehen, dann sorgt die Reflexion des Lichts durch den hellen Strand für wunderbare Effekte. Mit wenig Filter, in sanften Bewegungen (Kameraführung: Gerhard Krüger). Auch dem Gewitter wird Krien gerecht: mit klappernden Fenstern, huschenden Schatten, schlagenden Fensterflügeln, wackelnden Kronleuchtern. Mit Licht gestaltet er den inneren Zustand von Effi. Eine wirkliche Leistung. Das Problem des Film ist Ruth Leuwerik. Sie findet nicht heraus aus ihrer Damenhaftigkeit, sie kann mit 31 Jahren keine 17jährige spielen, leidenschaftliche Zerrissenheit ist ihre Sache nicht, selbst die größten Schicksalsschläge (der Tod des Liebhabers, der Verzicht auf das Kind) führen bei ihr nicht zu verzweifelten Ausbrüchen. Regisseur Rudolf Jugert traute sich offenbar nicht, dem Roman von Theodor Fontane eine zwingende filmische Gestalt zu geben. Bernhard Wicki als Instetten ist stumm und unbeholfen. Selbst Carl Raddatz als der Liebhaber nimmt sich rätselhaft zurück. Wobei die Frage zu überlegen wäre, ob die üppige Farbenpracht, die die Kamera einfängt, sich nicht konträr zu dem Roman verhält. Überfließende Bilder anstelle einer klugen Charakterzeichnung. So hebelt letztlich der Star Ruth Leuwerik Fontane aus. - Ein Regisseur auf der Bremse muss für einen Kameramann ein Greuel sein. Aber schließlich ist es nicht sein Film. Ohne Krien jedoch wären die „Rosen im Herbst“ noch schneller verblüht.

Credits

Drehbuch

Kamera

Musik

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Musik

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 26.05.1955 - 25.07.1955: Besenhausen bei Göttingen, Sylt, Bredstedt
Länge:
2932 m, 107 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.09.1955, 10657, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.09.1955, Nürnberg, Phoebus-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Rosen im Herbst
  • Arbeitstitel Effi Briest

Fassungen

Original

Länge:
2932 m, 107 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.09.1955, 10657, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.09.1955, Nürnberg, Phoebus-Palast