"Der dritte Bruder", Quelle: Real Fiction Filmverleih, DFF, © Ester.Reglin.Film, Kathrin Jahrreiß
"Der dritte Bruder"

Ab Donnerstag im Kino: Der dritte Bruder

Die Abgründe der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts ziehen sich tief durch das Leben dreier Brüder: Der erste, Herrmann, machte Karriere bei den Nazis, als Völkerrechtler im Unrechtsstaat, und verteidigte später noch als Anwalt einen Kriegsverbrecher bei den Nürnberger Prozessen. Der zweite, Walther, flüchtete mit seiner jüdischen Frau in die USA. Dem dritten, Otto, ihrem Großvater, hat die Regisseurin Kathrin Jahrreiß diesen Film gewidmet. Auch er war Anwalt geworden und hatte eine jüdische Frau geheiratet. Die beiden blieben nach der Machtübernahme der Nazis jedoch in Deutschland, denn Otto glaubte immer noch an den Rechtsstaat – ein Irrtum, der für seine Frau tödlich ausging: Sie wurde denunziert und in Auschwitz ermordet. Ottos weiterer Lebenslauf war von Verdrängung geprägt, so sagte er seinen Söhnen, ihre Mutter sei in einem Sanatorium gestorben. Und in der DDR wurde er schließlich selbst zum Spitzel, als die Stasi ihn rekrutierte… Anhand von Dokumenten und Interviews folgt "Der dritte Bruder" nachdenklich und differenziert der Geschichte Ottos und seiner deutsch-jüdischen Familie und damit der Geschichte dreier deutscher Staaten. Eindrucksvoll zeigt er, wie Traumata über Generationen hinweg weiterwirken, selbst wenn sie unausgesprochen bleiben – eine wertvolle Lehrstunde über die Illusion, mit der Vergangenheit abzuschließen.

Aktuelles

Der Film "Flow" des lettischen Regisseurs Gints Zilbalodis wurde am gestrigen Dienstag bei einer Zeremonie im Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel zum Gewinner des LUX Audience Award 2025 erklärt.

Gestern ist in Wiesbaden die 25. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films mit der feierlichen Preisverleihung zuende gegangen.

Am heutigen Dienstag eröffnet die 71. Ausgabe der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, die erste mit Madeleine Bernstorff und Susannah Pollheim als Leiterinnen. Knapp 500 kurze Arbeiten aus rund 60 Ländern stehen auf dem Programm. Das Festival erwartet Gäste aus fast 60 Ländern. Zahlreiche Diskussions- und Gesprächsveranstaltungen sowie eine Reihe von Live-Events mit Performances runden das Festivalprogramm ab.

Am Samstag, den 26. April 2025, wurden auf der feierlichen Preisverleihung unter Beisein von zahlreichen Jurymitgliedern, Filmemacher:innen, Festivalpartner:innen und Publikum die Preisträger:innen und Gewinnerfilme des 54. Internationalen Studierendenfilmfestivals Sehsüchte gekürt. Die Preise aus den 12 Sektionen sind insgesamt mit einem Wert von 36.000 € dotiert.

Am Sonntag, 27. April 2025, ging das 18. LICHTER Filmfest Frankfurt International zu Ende. Nachdem in den vergangenen sechs Tagen über 100 Filme auf zehn Leinwänden zu sehen waren, erhielt Marcin Wierzchowski am Sonntag für seine Hanau-Doku "Das deutsche Volk" den Hauptpreis des Festivals, den Regionalen Langfilmpreis.