Es muß nicht immer Kaviar sein

BR Deutschland Frankreich 1961 Spielfilm

Inhalt

Thomas Lieven, Angestellter einer Londoner Bank, wird kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs von seinem Chef nach Berlin geschickt, um dort eine Bankabrechnung zu übergeben – der Beginn eines turbulenten Agenten- und Verwechslungsabenteuers: In Deutschland angekommen wird der völlig verdutzte Thomas von Spionageabwehr und Gestapo zur Mitarbeit gezwungen und mit einem gefälschten französischen Pass nach Paris geschickt. Offenbar nämlich sollte der gebeutelte Banker für seinen Chef wesentlich brisanteres Material, als nur eine harmlose Abrechnung nach Berlin bringen. Zurück in London, will Thomas ihn zur Rede stellen – und wird bereits von den Agenten des Secret Service erwartet, die den vermeintlichen Franzosen als Doppelagenten zurück nach Paris schicken. Als wäre das nicht genug Ärger, trifft er dort die verführerische Juwelendiebin Francoise, die den "Spion wider Willen" in weitere Schwierigkeiten bringt...

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Falk Schwarz
Saure Sülze und angebrannte Bratkartoffeln
Seminarfrage für Filmhistoriker: wie lässt sich ein gut geschriebener, erfolgreicher Roman so umsetzen, dass daraus ein stinklangweiliger, runtergeschluderter, austernflacher Film wird? Was macht eine pfiffige Agentenkomödie aus? Ein engagierter Hauptdarsteller, schnelle, pointierte Dialoge, Flair der Drehorte, ein starker Handlungsfaden. Alles bei Simmel vorhanden. Aber in dem grau in grau der Aufnahmen (Friedl Behn-Grund mit Göran Strindberg), sehen Lissabon wie Nizza, Barcelona wie Paris und alle zusammen wie Aussenaufnahmen in Berlin aus. Es muss eine abenteuerlich schlechte Stimmung am Set geherrscht haben, denn auch O.W. Fischer scheint dauernd fragen zu wollen: was habt ihr mir denn hier für einen Wahnsinn in das Drehbuch geschrieben? Johannes Mario Simmels Roman war ein Vergnügen - seine Mischung von Abenteuer, Erotik, Witz und Ironie haben ihm die drei französischen Drehbuchautoren mit Fleiß herausgeschrieben. Was bleibt, ist ein Torso. Je länger es dauert, desto gleichförmiger wird das Ritual: mal ist es der Secret Service, dem sich O.W. andienen lässt, mal die Gestapo, mal die, mal jene, alles auswechselbar, einerlei und egal. Dabei ist der Zeithintergrund sehr wohl konkret und gibt dem Roman Grundierung: der Ausbruch des Krieges 1939. Um „unseren“ O.W. zu sehen, sind die Leute trotzdem hingelaufen, der ja seine Sache in der bewährten Masche herunterspult. O.W. Fischer war einmal „Peter Voss“ und jubelte sich durch diese Filme mit Geschick und Witz. Wo ist das Alles dahin? Seine „Geliebten“ - Senta Berger, Eva Bartok, Geneviève Kervin - sind so farblos wie der ganze Film, albern herum, mal liebt Fischer, mal nicht, es ist nicht weiter wichtig. Das muss man erstmal hinkriegen! Produzent Artur Brauner sah das Ende der bisherigen Filmindustrie heraufziehen und saß schockstarr in seinen Ateliers und produzierte auf Deibelkommraus Trash. “Es ist sehr schwer, aus einem schlechten Drehbuch einen guten Film zu machen. Umgekehrt ist das schon einfacher“ (Billy Wilder).

Credits

Alle Credits

Regie-Assistenz

Dialoge

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Standfotos

Kostüme

Schnitt-Assistenz

Ton-Assistenz

Mischung

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Co-Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 21.06.1961 - 13.09.1961: Nizza und Umgebung, Lissabon, Paris, London; CCC-Studios Berlin-Spandau
Länge:
2890 m, 106 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 17.10.1961, 26437, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.10.1961, Hannover, Weltspiele;
TV-Erstsendung (DE): 30.05.1986, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Es muß nicht immer Kaviar sein
  • Verleihtitel (FR) Pourquoi toujours du caviar

Fassungen

Original

Länge:
2890 m, 106 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 17.10.1961, 26437, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.10.1961, Hannover, Weltspiele;
TV-Erstsendung (DE): 30.05.1986, ARD

Verleihfassung

Abschnittstitel
  • Verleihtitel (FR)
  • Pourquoi toujours du caviar
Länge:
108 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

Erstaufführung (FR): 20.10.1963, Paris [Einteilige Fassung]

Auszeichnungen

Bundesfilmpreis 1962
  • Prämie des BMI