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Arthur Brauss

Weitere Namen
Art Brauss (Weiterer Name)
Date of Birth
07/24/1936 - 12:00
Geburtsort
Augsburg
Sterbedatum
08/29/2025 - 12:00
Sterbeort
München
Biografie

Arthur Brauss wurde am 24. Juli 1936 in Augsburg geboren. Während seiner Schulzeit sah es zunächst danach aus, als würde er eine Sportlerkarriere einschlagen: Brauss erwies sich als talentierter Stabhochspringer, wurde 1954 deutscher Jugendmeister in dieser Disziplin und trat als Mitglied der Leichtathletik-Nationalmannschaft bei Länderwettkämpfen an.  

Trotz dieser Erfolge absolvierte Brauss nach dem Abitur (1954) eine kaufmännische Lehre in einer Augsburger Baumaschinenfabrik. Dank eines Stipendiums der University of Wyoming ging er anschließend in die USA, wo er Mathematik und Volkswirtschaft studierte. Am Studierendentheater der University of Wyoming entdeckte er sein Talent und seine Leidenschaft für die Schauspielerei.

Nach dem Studium kehrte Brauss 1960 nach Deutschland zurück und war zunächst bei dem Meinungsforschungsinstitut Infratest und bei Radio Free Europe tätig. Als er 1963 hörte, dass der Regisseur Rolf Hädrich für sein Abenteuerdrama "Verspätung in Marienborn" englischsprachige Schauspieler sucht, nahm Brauss an einem Casting teil – und bekam eine kleinere Rolle als US-Militärpolizist. Mit diesem Auftritt begann seine umfangreiche Schauspielkarriere.  

Im Jahr darauf spielte Brauss in John Frankenheimers amerikanisch-französisch-italienischem Kriegsdrama "The Train" ("Der Zug", 1964) einen deutschen Leutnant; in der in Europa gedrehten Hollywoodproduktion "Von Ryan’s Express" ("Colonel von Ryans Express", US 1965) war er ebenfalls als deutscher Leutnant zu sehen.  

Auch im weiteren Verlauf seiner Karriere wurde Brauss häufig als Autoritätsperson oder Würdenträger besetzt – oder als Ganove. So zum Beispiel in dem Jerry-Cotton-Krimi "Die Rechnung – eiskalt serviert" (DE/FR 1966) oder an der Seite von Barbara Valentin in Radley Metzgers Sexploitation-Film "Carmen Baby" (US 1967).

In Nebenrollen gehörte Brauss zu den Ensembles von Reinhard Hauffs "Die Revolte" (1969), Hans W. Geißendörfers "Jonathan" (1970) und Eckhart Schmidts "Männer sind zum Lieben da" (1970, als Priester). An der Seite von Klaus Löwitsch spielte er eine Hauptrolle als frauenverachtender, sexuell übergriffiger Macho in Roger Fritz' Drama "Mädchen mit Gewalt" (1970), das zum Kinostart verrissen und erst viele Jahre später von der Kritik gewürdigt wurde. Wim Wenders besetzte ihn in der Titelrolle der Peter-Handke-Verfilmung "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (1972).

Im weiteren Verlauf seiner Karriere wirkte Brauss vor allem in mal mehr, mal weniger anspruchsvollen Unterhaltungsproduktionen mit. So gab er in dem Abenteuerfilm "Das Mädchen von Hongkong" (DE/FR 1973) einen zwielichtigen Unternehmer, in Ernst Hofbauers Softsex-Film "Was Schulmädchen verschweigen" (1973) einen Fotografen namens Kuppler und in Peter Schamonis Western "Potato Fritz" (1976) einen Cowboy. Kleinere Rollen hatte er in Sam Peckinpahs Kriegsfilm-Klassiker "Steiner - Das Eiserne Kreuz" (DE/GB 1977) als deutscher Soldat und in Mark Robsons Spionagefilm "Avalanche Express" ("Lawinenexpress", US 1979) als BND-Agent.

Neben solchen Kinofilmen wirkte Brauss in zahlreichen TV-Produktionen mit, zum Beispiel als Erster Schiffsoffizier in dem Serienklassiker "Timm Thaler" (1979). Ab den 1980er-Jahren war er fast ausschließlich in Fernsehrollen zu sehen. Er spielte einen Oberst in der neunteiligen Serie "Beim Bund" (1981) und übernahm Episodenrollen in Serien wie "Büro, Büro", "Kottan ermittelt", "Derrick" und "Die Schwarzwaldklinik".

Brauss' berühmtester Part war die Hauptrolle des Polizisten Richard Block in Jürgen Rolands Fernsehserie "Großstadtrevier" (1986-1991) – in den ersten fünf Staffeln spielte er diese Rolle in insgesamt 36 Folgen. In der neunteiligen Reihe "Ein Bayer auf Rügen" (1993-1997) hatte er eine tragende Rolle als Kriminalrat.

Auf der Kinoleinwand sah man Brauss nur noch sehr vereinzelt und stets in sehr kleinen Parts, zum Beispiel als Richter in der Hollywoodkomödie "My Blue Heaven" (US 1990) mit Steve Martin, als russischen Schachmeister in Carl Schenkels Thriller "Knight Moves" (US/DE 1992) und als Vater von Heiner Lauterbachs Hauptfigur in der Komödie "Zwei Männer und ein Baby" (2004).

Dafür spielte Brauss weiterhin zahlreiche Episodenrollen in Serien und TV-Reihen. So wirkte er über die Jahrzehnte in neun "Tatort"-Krimis und zehn Folgen von "Der Alte" mit. Weitere Serien waren "Küstenwache", "Polizeiruf 110", und "Commissario Laurenti", um nur wenige Beispiele zu nennen.

Als Synchronsprecher war Brauss zwischen 1979 und 2005 aktiv und lieh unter anderem Dennis Hopper, Brian Dennehy und Takeshi Kitano seine Stimme (ohne aber deren "feste" deutsche Stimme zu sein). Im Theaterbereich gab er bei den Burgfestspielen Jagsthausen 2009 den Götz von Berlichingen, bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel spielte er 2012 in "Wast – Wohin?" einen gutherzigen Knecht und Tagelöhner.

2014 zog Arthur Brauss sich ins Privatleben zurück. 2024 heiratete er nach über 50-jähriger Partnerschaft Marie Poccolin. Am 29. August 2025 starb Arthur Brauss im Alter von 89 Jahren in seiner Münchner Wohnung. 

Filmography
2011
TEN - Sündige und du wirst erlöst
  • Darsteller
2010
8 Uhr 28
  • Darsteller
2006
Commissario Laurenti: Die Toten vom Karst
  • Darsteller
1999/2000
Amokfahrt zum Pazifik
  • Darsteller
2000
Gelobtes Land
  • Darsteller
1997-1999
Wilhelm II. - Majestät brauchen Sonne
  • Sprecher
1998
Verrat
  • Darsteller
1998/1999
Latin Lover - Wilde Leidenschaft auf Mallorca
  • Darsteller
1998/1999
Die blaue Kanone
  • Darsteller
1998/1999
Sweet Little Sixteen
  • Darsteller
1997/1998
Emily und der kleine Bär
  • Darsteller
1996/1997
Kalte Küsse
  • Darsteller
1995
Edgar Wallace - Die Katze von Kensington
  • Darsteller
1994-1996
Brennendes Herz
  • Darsteller
1996
Brennendes Herz. 2. Tagebuch einer Flucht
  • Darsteller
1995
Mona M. - Mit den Waffen einer Frau
  • Darsteller
1994/1995
Todesangst
  • Darsteller
1994/1995
5 Stunden Angst. Geiselnahme im Kindergarten
  • Darsteller
1994
Das Schwein - Eine deutsche Karriere
  • Darsteller
1994/1995
Tödliche Hochzeit
  • Darsteller
1992/1993
Schöne Feindin
  • Darsteller
1992
Wir Enkelkinder
  • Darsteller
1991
Knight Moves
  • Darsteller
1990/1991
Tod auf Raten
  • Darsteller
1989
Keine Tricks, Herr Bülow
  • Darsteller
1989
Gummibärchen küsst man nicht
  • Darsteller
1987/1988
Blue Blood. Leben und Sterben in der Society
  • Darsteller
1988
Der Löwe
  • Darsteller
1986/1987
Tatzeit
  • Darsteller
1986/1987
Große Haie, kleine Fische
  • Darsteller
1986
Kein Alibi für eine Leiche
  • Darsteller
1986
Abenteuer in Bangkok
  • Darsteller
1984/1985
Schmerzensgeld
  • Darsteller
1985
Wer einmal lügt
  • Darsteller
1984/1985
Das tödliche Schweigen
  • Darsteller
1984/1985
Der eiserne Weg
  • Darsteller
1983
„Titanic“ - Nachspiel einer Katastrophe
  • Darsteller
1983
Tödliches Viereck
  • Darsteller
1983
Happy Weekend
  • Darsteller
1980/1981
Schwarze Fracht
  • Darsteller
1980
Eine Rechnung geht nicht auf
  • Darsteller
1980
Der Mann, der Venedig hieß
  • Darsteller
1979
Maria im Elend
  • Darsteller
1979
Illusionen über einen Mord
  • Darsteller
1979
Drei Freundinnen
  • Darsteller
1979
Timm Thaler
  • Darsteller
1978
Die Abenteuer des David Balfour
  • Darsteller
1978
Zeit zum Aufstehn
  • Darsteller
1976-1978
Slavers - Die Sklavenjäger
  • Darsteller
1977/1978
Die Straße
  • Darsteller
1977
Tauwetter
  • Darsteller
1976/1977
Steiner - Das Eiserne Kreuz
  • Darsteller
1976
Yellow He
  • Darsteller
1976
Prozeß Medusa
  • Darsteller
1975/1976
Per Saldo Mord
  • Darsteller
1975/1976
Potato Fritz
  • Darsteller
1975/1976
Tod im Transit
  • Darsteller
1975
Lockruf des Goldes
  • Darsteller
1974/1975
Tod am Bahngleis
  • Darsteller
1975
Laß mir Ruhe, laß mir Zeit
  • Darsteller
1974
Härte 10
  • Darsteller
1973/1974
Playback oder Die Show geht weiter
  • Darsteller
1973
Das blaue Hotel
  • Darsteller
1973
Tote brauchen keine Wohnung
  • Darsteller
1973
Verflucht, dies Amerika
  • Darsteller
1973
Was Schulmädchen verschweigen
  • Darsteller
1972/1973
Das Mädchen von Hongkong
  • Darsteller
1972
Trip ins Jenseits
  • Darsteller
1972
8051 Grinning
  • Darsteller
1972
Der Schrei der schwarzen Wölfe
  • Darsteller
1972
Verrat ist kein Gesellschaftsspiel
  • Darsteller
1972
Geradeaus bis zum Morgen
  • Darsteller
1971/1972
Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
  • Darsteller
1972
Der Stoff, aus dem die Träume sind
  • Darsteller
1971
Zwischen uns beiden
  • Darsteller
1970/1971
Jaider - der einsame Jäger
  • Darsteller
1970
Keiner erbt für sich allein
  • Darsteller
1970
Saarbrücken an einem Montag
  • Darsteller
1970
Hauser's Memory
  • Darsteller
1970
Froschmänner
  • Darsteller
1970
Perrak
  • Darsteller
1969/1970
Männer sind zum Lieben da
  • Darsteller
1969/1970
Jonathan
  • Darsteller
1969
Der Gerechte
  • Darsteller
1969
Die Revolte
  • Darsteller
1968/1969
Die Tote im Dornbusch
  • Darsteller
1969
Mädchen mit Gewalt
  • Darsteller
1968/1969
Sieben dreckige Teufel
  • Darsteller
1966/1967
Gottes zweite Garnitur
  • Darsteller
1967
Fliegender Sand
  • Darsteller
1967
Heisses Pflaster Köln
  • Darsteller
1967
Carmen, Baby
  • Darsteller
1966/1967
Operation Grünwald
  • Darsteller
1966
Die Rechnung - eiskalt serviert
  • Darsteller
1966
Der Barockengel
  • Darsteller
1966
Das ganz große Ding
  • Darsteller
1965
Nachtfahrt
  • Darsteller
1964
The Train
  • Darsteller
1963
Verspätung in Marienborn
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/arthur-brauss_ef98b699a3404fb9a6d75283fa02ea5b