Wolfgang Wirth, geboren am 30. Juli 1928 in Nürnberg, machte eine Fotoausbildung und war anschließend zunächst als freier Fotograf tätig. Den Einstieg ins Filmgeschäft fand er 1954 als Assistent des Kameramanns Karl Schröder bei Rolf Thieles "Sie". Noch im selben Jahr begann er seine Karriere als Chefkameramann bei Kurz- und Dokumentarfilmen.

1962 gehörte er zu den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests, mit dessen Regisseuren er mehrfach zusammenarbeitete. So war er bei Hansjürgen Pohlands Dokumentarfilm "Tobby" (1961) und dessen hoch gelobter Grass-Verfilmung "Katz und Maus" (1967) oder bei Peter Schamonis Western "Potato Fritz" (1976) für die Bildgestaltung verantwortlich.

Daneben gehörte sein "Entdecker", der Unterhaltungs-Routinier Rolf Thiele, zu den Regisseuren, mit denen er bei weitem am häufigsten arbeitete (nach "Sie" noch 19 Mal): unter anderem bei Publikumserfolgen wie "Wälsungenblut" (1965), "Grieche sucht Griechin" (1966) und "Die Ente klingelt um halb acht" (1968).

Dreimal wurde Wirth mit dem Deutschen Filmpreis in Gold ausgezeichnet, 1962 für Herbert Veselys Böll-Adaption "Das Brot der frühen Jahre", 1964 für Rudolf Jugerts Kriegsdrama "Kennwort: Reiher" und 1982 mit einem Ehrenpreis als Unterzeichner des Oberhausener Manifests. Zum Zeitpunkt der letzten Ehrung hatte Wirth sich allerdings längst aus dem Kinogeschäft zurückgezogen: Ab Mitte der 70er Jahre drehte er nur noch Werbefilme.

Am 30. Juni 2005 verstarb Wolf Wirth in München.