Direkt zum Inhalt
Startseite
Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Urlaub auf Ehrenwort

Deutschland 1937/1938 Spielfilm

Karl Ritter zeichnete sich ab 1936 als Regisseur zahlreicher heroischer und sentimentaler Filme aus, die meist den ersten Weltkrieg zum Thema hatten und sich um soldatische Tugenden wie Ehre, Pflichterfüllung und Kameradschaft drehten. Zugleich zeigte er – seit 1925 Parteimitglied der NSDAP – sich als ideologiekonformer Verfechter der "Dolchstoßlegende".

In dieses Schema fällt auch sein 1937 gedrehter propagandistischer Kriegsfilm "Urlaub auf Ehrenwort". Ein Trupp Soldaten wird im Herbst 1918 aus dem Lazarett an die Westfront beordert. Bei einem sechsstündigen Zwischenstopp in Berlin zeigt ihr junger Vorgesetzter Leutnant Prätorius Naivität und Herz und beurlaubt 70 Mann "auf Ehrenwort". Das soldatische Wunder geschieht und keiner desertiert. Angetrieben von Pflichtbewusstsein und Loyalität kehren selbst der feingeistige Musiker und der Kommunist in letzter Minute wieder zur Kompanie zurück und bewahren ihren Leutnant vor dem Kriegsgericht.

Ritters Film wirbt emotional geschickt für Wehrwillen und Soldatentugend. Episodisch inszeniert bietet er auf mehreren Erzählebenen einen Querschnitt durch Berliner Milieus. Sexualität, Alkohol, politische Rebellion – Ritters Film beinhaltet zahlreiche Motive, die eigentlich quer zu seiner Entstehungszeit stehen. Dennoch – und gerade darin liegt die Stärke seines Films und dessen ideologische Überzeugungskraft – zeichnet er dadurch ein vermeintlich realistisches Bild der Gesellschaft mit all ihren Nöten, Problemen aber auch Freuden und Lastern. Der Tenor ist klar: Am Ende versammeln sich ausnahmslos alle, um für ihr Land und diese ihre Gesellschaft in den Krieg zu ziehen. Jeder einzelne gibt somit seine Zustimmung zum großen Ganzen. (Vgl. Norbert Grob "Urlaub auf Ehrenwort" in Norbert Grob, Friedemann Beyer (Hrsg.): Stilepochen des Films. Der NS-Film. Reclam, Ditzingen 2018.)

Im Gegensatz zu manchen deutlich plumperen Propagandafilmen in Ritters filmischem Schaffen, überzeugt "Urlaub auf Ehrenwort" mit seiner raffinierten, spannenden und emotional mitreißenden Inszenierung von Mikrokosmen des alltäglichen Lebens. So lobte Propagandaminister Goebbels den Film in höchsten Tönen: "Großartig von Ritter gemacht. Treffende Milieuschilderung. Berlin 1918. Kritische Themen sehr delikat behandelt. […] Ritter ist einer der wenigen, die politische Filme machen können." (zitiert nach Norbert Grob 2018) Der Film erhielt das NS-Prädikat "staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll".

Quelle: Murnau-Stiftung

Remake: "Urlaub auf Ehrenwort", 1955, Regie: Wolfgang Liebeneiner.

Credits

Regie

  • Karl Ritter

Drehbuch

  • Charles Klein
  • Felix Lützkendorf

Kamera

  • Günther Anders

Schnitt

  • Gottfried Ritter

Musik

  • Ernst Erich Buder

Darsteller

  • Ingeborg Theek
    Krankenschwester Inge
  • Rolf Moebius
    Leutnant Walter Prätorius
  • Fritz Kampers
    Gefreiter Heini Hartmann
  • Berta Drews
    Anna Hartmann
  • René Deltgen
    Grenadier Emil Sasse
  • Carl Raddatz
    Grenadier Dr. Jens Kirchhoff
  • Jakob Sinn
    Grenadier Peter Schmiedecke
  • Ilse Fürstenberg
    Frau Schmiedecke
  • Ludwig Schmitz
    Grenadier Rudi Pichel
  • Wilhelm H. König
    Grenadier Ulrich Hagen

Produktionsfirma

  • Universum-Film AG (UFA) (Berlin) (Herstellungsgruppe Karl Ritter)

Alle Credits

Regie

  • Karl Ritter

Regie-Assistenz

  • Friedrich Karl von Puttkamer

Drehbuch

  • Charles Klein
  • Felix Lützkendorf

Vorlage

  • Kilian Koll (Erzählung "Urlaub auf Ehrenwort. Geschichten um den Krieg")

Idee

  • Walter Bloehm
  • Charles Klein

Kamera

  • Günther Anders

Kamera-Assistenz

  • Curt Fischer

Standfotos

  • Eugen Klagemann

Bauten

  • Walter Röhrig

Maske

  • Fredy Arnold
  • Jutta Lange
  • Wilhelm Weber

Garderobe

  • Hauk
  • Maria Kühr

Schnitt

  • Gottfried Ritter

Ton

  • Ludwig Ruhe

Musik

  • Ernst Erich Buder

Musikalische Leitung

  • Ernst Erich Buder

Liedtexte

  • Franz Baumann

Darsteller

  • Ingeborg Theek
    Krankenschwester Inge
  • Rolf Moebius
    Leutnant Walter Prätorius
  • Fritz Kampers
    Gefreiter Heini Hartmann
  • Berta Drews
    Anna Hartmann
  • René Deltgen
    Grenadier Emil Sasse
  • Carl Raddatz
    Grenadier Dr. Jens Kirchhoff
  • Jakob Sinn
    Grenadier Peter Schmiedecke
  • Ilse Fürstenberg
    Frau Schmiedecke
  • Ludwig Schmitz
    Grenadier Rudi Pichel
  • Wilhelm H. König
    Grenadier Ulrich Hagen
  • Willi Rose
    Grenadier Julius Krawutke
  • Lotte Werkmeister
    Frau Krawutke
  • Hans Reinhard Knitsch
    Rekrut Kurt Hellwig
  • Heinz Welzel
    Rekrut Gustav Jahnke
  • Kurt Waitzmann
    Gefreiter Dr. Hans Wegener
  • Franz Weber
    Unteroffizier Schnettelker
  • Otz Tollen
    Hauptmann Falk
  • Hadrian Maria Netto
    Oberleutnant von Treskow-Dyrenfurth
  • Heinrich Schroth
    Oberstleutnant
  • Charly Berger
    Major
  • Oscar Sabo
    Möbeltransporteur Orje Piesecke
  • Käte Haack
    Krankenschwester Maria
  • Evi Eva
    Artistin Dolores Schulze
  • Iwa Wanja
    Ungarische Artistin Ilonka
  • Ruth Störmer
    Bildhauerin Vera Georgi
  • Otto Graf
    Bildhauer Prof. Knudsen
  • Eduard Bornträger
    Prof. Hasenkamp
  • Ewald Wenck
    Hans-Georg Krause
  • Christine Grabe
    Jahnkes Freundin Adelheid
  • Margot Erbst
    Sasses Freundin Fritzi
  • Elisabeth Wendt
    Dr. Kirchhoffs Freundin Lulu Frey
  • Herbert Weißbach
    Hektor Hasse Hellriegel
  • Herbert Gernot
    Lulus Bekannter Rostowski
  • Michele Danton
    Lulus Bekannter
  • Karl Wagner
    Karl Lemke
  • Eva Genschow
    Hartmanns Nachbarin
  • Anneliese Impekoven
    Hartmanns Nachbarin
  • Paul Dahlke
    Direktor des Herrschaftshauses
  • Georg Georgi
    Portier des Herrschaftshauses
  • Fritz Klaudius
    1. Gauner
  • Josef Dahmen
    2. Gauner
  • Beppo Brem
    Bayer
  • Charly Kracker
    Hamburger
  • Heinz Förster-Ludwig
    Kölner
  • Walter Schramm-Duncker
    Sachse
  • Berndt Werner
    Soldat mit Akkordeon
  • Charlie Albert Huber
    Rekrut
  • Hildegard Fränzel
    Straßenbahnschaffnerin
  • Aribert Grimmer
    Patient im Krankenhaus
  • Karl Hannemann
    2. Offiziersstellvertreter
  • Kai Möller
    1. Offiziersstellvertreter
  • Jac Diehl
    Artist mit Akkordeon
  • Leo Sloma
    Artist mit Gitarre
  • Paul Walker
    Kleinwüchsiger Artist in der Pension
  • Anni Andreae
    1. Artistin in der Pension
  • Valerie Borstel
    2. Artistin in der Pension
  • Claire Glib
    3. Artistin in der Pension
  • Klaus Pohl
    Artist in der Pension
  • Arthur Reppert
    Artist in der Pension
  • Clemens Wrede
    Gastwirt
  • Trude Lehmann
    Köchin
  • Anni Becker
    Kellnerin
  • Robert Forsch
    1. Gast im Café
  • Heinrich Krill
    2. Gast im Café
  • Brigitte von Bülow
    Musikschülerin
  • Horst Teetzmann
    Junger Kommunist
  • Gustav Mahncke
    Märker
  • Max W. Hiller
    Rekrut
  • Martha von Kossatzky
    Inhaberin der Artistenpension
  • Margarethe Lehmann
    Adelheids kleine Schwester
  • Friedrich Berger
  • Otto Heidrich

Produktionsfirma

  • Universum-Film AG (UFA) (Berlin) (Herstellungsgruppe Karl Ritter)

Herstellungsleitung

  • Karl Ritter

Produktionsleitung

  • Karl Ritter

Aufnahmeleitung

  • Ludwig Kühr
  • Dietrich von Theobald
  • Heinz Karchow
  • Wilhelm Marchand

Erstverleih

  • Universum-Film Verleih GmbH (Ufa) (Berlin)

Dreharbeiten

    • August 1937 - Oktober 1937: Berlin (Schlesischer Bahnhof)
Länge:
2367 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 23.06.1981, 52446, ab 18 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 10.02.1987, 52446 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 11.01.1938;
Berliner Erstaufführung (DE): 19.01.1938, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Titles

Additional titles
  • Originaltitel (DE) Urlaub auf Ehrenwort

Versions

Digitalisierte Fassung

Länge:
87 min
Format:
DCP, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Mono

Original

Länge:
2367 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 23.06.1981, 52446, ab 18 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 10.02.1987, 52446 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 11.01.1938;
Berliner Erstaufführung (DE): 19.01.1938, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Prüffassung

Länge:
9 Akte, 2402 m, 88 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 31.12.1937, B.47241, Jugendfrei ab 14 Jahre

URL: https://www.filmportal.de/film/urlaub-auf-ehrenwort_5f3246afb23c4631924eb956e2c9a91c