Weitere Namen
Barbara Freyde (Geburtsname)
Darstellerin
Berlin

Biografie

Barbara Frey wurde am 17. November 1941 in Berlin geboren. Sie absolvierte eine Schneiderlehre, bevor sie mit knapp sechzehn Jahren zur Schauspielerei kam: 1957 wurde der Regisseur Georg Tressler zufällig auf sie aufmerksam und besetzte sie prompt in der weiblichen Hauptrolle von "Endstation Liebe", an der Seite des damaligen Shootingstars Horst Buchholz (der seinen großen Durchbruch Tresslers "Die Halbstarken" von 1956 verdankte). In dem romantischen Drama spielte Buchholz einen Frauenhelden, der sich unerwartet in seine neueste Eroberung (Frey) verliebt. Freys Stimme musste allerdings von Johanna von Koczian nachsynchronisiert werden

Der Drehbuchautor des Films, Will Tremper, war auch sonst nicht begeistert von der Hauptdarstellerin. In seinem Buch "Meine wilden Jahre" erinnerte er sich: "Jürgl (Georg Tressler) fand in einer Konfektionsfirma am Fehrbelliner Platz ein liebes, mir allzu harmlos vorkommendes Mädchen von vielleicht 17 Jahren, das Barbara Freyte hieß – mein einziger Beitrag zu seiner Entdeckung bestand in einem Radiergummi, mit dem ich ihm sofort die letzten beiden Buchstaben seines Namens ausradierte." "Endstation Liebe" bekam gute Kritiken, konnte aber nicht wie erhofft an den Kassenerfolg von "Die Halbstarken" anknüpfen. Dennoch etablierte er Frey als vielversprechendes Talent und brachte ihr weitere Rollenangebote ein. 

Sie nahm Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig und spielte zunächst vor allem in Jugend- und Liebesdramen mit. So etwa in "...und noch frech dazu!" (1959) und "Mit 17 weint man nicht" (1960). In Georg Tresslers Gesellschaftsmelodram "Geständnis einer Sechzehnjährigen" (1960) verkörperte sie eine Jugendliche, die die Scheidung ihrer Eltern verhindern will; in dem Sozialdrama "Ich kann nicht länger schweigen" (1961) war sie eine Sechzehnjährige, die sich aus Verzweiflung einem illegalen Schwangerschaftsabbruch unterzieht und dabei zu Tode kommt. Marcel Ophüls besetzte Frey in seinem Beitrag des viel gerühmten Episodenfilms "Liebe mit zwanzig" (FR/IT/DE 1962) als schwangere Frau, die den Vater ihres Kindes wiederfindet. 

Leichtere Kost waren Arthur Maria Rabenalts Krimi "Mann im Schatten" (1961), die Schlagerkomödien "Was macht Papa denn in Italien?" (1961) und "Muss i denn zum Städtele hinaus" (1962) sowie Rolf Olsens Klamotte "Unsere tollen Tanten in der Südsee" (AT 1964), mit Frey als Freundin von Udo Jürgens' Hauptfigur.

Ab 1963 übernahm Frey auch einige Fernsehspielrollen, beispielsweise in dem Krimi "Nachtzug D 106" (1963) und der Komödie "Brave Diebe" (1965). Im Kino wirkte sie in Kriminalfilmen wie "Das Haus auf dem Hügel" (AT/FR 1964) und "Kommissar X: In den Klauen des goldenen Drachen" (1966) mit. Doch die Angebote in Deutschland und Österreich wurden seltener.

Stattdessen spielte Frey in mehreren italienischen (Co-)Produktionen mit. In dem italienisch-spanisch-deutschen Abenteuerfilm "Die hundert Ritter" (1964) hatte sie eine tragende Rolle als spanische Bürgermeistertochter, die sich in den Sohn eines verfeindeten Scheichs verliebt. Bei den Dreharbeiten zu diesem Film lernte Frey den amerikanischen Schauspieler Mark Damon kennen, der damals fast ausschließlich in Europa arbeitete; später wurden die beiden ein Paar. In Italien drehte Frey auch die Italowestern "Uno straniero a Sacramento" ("Kopfgeld für Ringo", 1965) und "Pistoleros de Arizona" ("Die Gejagten der Sierra Nevada", 1965; als Saloongast, ohne Nennung). Von der Kritik gelobt wurde Carlo Lizzanis realistisch gehaltener Western "Mögen sie in Frieden ruh'n", (IT/DE 1966). In diesem Film spielte sie eine Hauptrolle als verschleppte Stiefschwester des Helden; Mark Damon gab den Schurken, eine weitere Hauptrolle spielte Pier Paolo Pasolini.

Wenig später zog Frey sich von der Schauspielerei zurück. Ob der Grund mangelnde Rollenangebote oder ihre Beziehung mit Mark Damon waren, ist nicht bekannt. Ihre letzte Rolle spielte sie 1967 in dem Durbridge-Dreiteiler "Ein Mann namens Harry Brent". 1971 heiratete sie Mark Damon, die Ehe hielt jedoch nur zwei Jahre. Während dieser Zeit hatte Frey lediglich noch einen kurzen Auftritt als Krankenschwester (ohne Nennung) in George Roy Hills "Slaughterhouse-Five" ("Schlachthof 5", US 1972). Danach trat sie nicht mehr als Schauspielerin in Erscheinung.