VGF-Nachwuchsproduzentenpreis für Roadmovie "Die Reise mit Vater"

Der Münchner Produzent David Lindner Leporda von Filmallee erhält den mit 60.000 Euro höchstdotierten deutschen Nachwuchsproduzentenpreis für die Produktion des Kinofilms "Die Reise mit Vater" (Regie: Anca Miruna Lăzărescu).

Der Preis, den die Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken mbH (VGF) jährlich auslobt, wird im Rahmen der Verleihung des Bayerischen Filmpreises am 20. Januar 2017 im Münchner Prinzregententheater verliehen.

Die VGF vergibt den mit 60.000 Euro dotierten VGF-Nachwuchsproduzentenpreis seit 1995. Unter den bisherigen Preisträgern sind Kinoerfolge wie "Das Leben der Anderen", "Die Wilden Kerle" und zuletzt der Jugend-Thriller "Boy 7". Das Preisgeld ist nicht zweckgebunden und soll der Stärkung des Eigenkapitals der jungen Produktionsfirmen dienen, die häufig hohe finanzielle Risiken mit der Produktion von nicht immer kalkulierbaren Filmprojekten eingehen. Kriterien für die Auswahl des Gewinners durch eine unabhängige, fachkundige Jury sind die künstlerische Qualität und eine erkennbare Publikumsrelevanz. Die VGF vergibt neben dem VGF-Nachwuchsproduzentenpreis auch Bürostipendien im Bayerischen Filmzentrum Geiselgasteig, unterstützt Filmhochschulen und förderte die Erhaltung von Filmklassikern wie die Ur-Fassung von Fritz Langs "Metropolis".

"Die Reise mit Vater" ist ein Roadmovie, das von Liebe und Freiheit vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse von 1968 in Ost und West handelt und den Zuschauer auf eine tragikomische Reise voller Überraschungen aus der rumänischen Heimat über die DDR nach München mitnimmt.

Die rumäniendeutschen Brüder Mihai und Emil haben Pässe erkämpft, um ihrem Vater in der DDR eine lebensrettende Behandlung zu ermöglichen. Dort angekommen werden sie von sowjetischen Panzern überrascht, die in die ČSSR einmarschieren, und landen in einem Touristen-Auffanglager. Hier lernt Mihai die Münchner Studentin Ulli kennen, die ihn sofort fasziniert: In ihr entdeckt er all das, was er bisher nicht kannte. Mit einem Transitvisum landen sie unvorbereitet im München von 1968 und stehen vor der Schicksalsfrage: Im Westen bleiben oder zurückkehren?

David Lindner Leporda gründete während seines Studiums der Filmproduktion an der Münchner HFF die Produktionsgesellschaft Filmallee, die ein VGF-Bürostipendium erhielt. Filmallee spezialisierte sich auf die Herstellung anspruchsvoller Spiel- und Dokumentarfilme und gewann über 100 Preise auf internationalen Festivals. Unter den Produktionen sind der meistprämierte deutsche Kurzfilm "Silent River" (Berlinale-Wettbewerb, Nominierung Europäischer Filmpreis) und das vietnamesische Coming-of-Age Drama "Flapping in the Middle of Nowhere" (Kritikerpreis Venedig), die Dokumentarfilme "Anatomie des Weggehens" und "Nirgendland" (HotDocs Toronto, Gewinner Dok.fest München und Nachwuchspreis IDFAmsterdam, Grimme-Preis-Nominierung).

"Die Reise mit Vater" entstand als deutsch-rumänisch-ungarisch-schwedische Koproduktion mit Strada Film, Mirage Film Studio, BR, Arte sowie Film Väst, Chimney und Ber Film & TV und erhielt bereits vier Festivalauszeichnungen. "Die Reise mit Vater" startet am 17. November im Kino (Verleih Movienet).

Quelle: www.vgf.de