Uwe Bohm gestorben

Uwe Bohm ist tot. Der Schauspieler starb am Freitag unerwartet im Alter von 60 Jahren in Berlin.

 

Bohm wurde 1962 als Uwe Enkelmann in Hamburg geboren, landete als Kind im Heim und wurde im Alter von 12 Jahren von Filmemacher Hark Bohm adoptiert. Der hatte ihn 1973 für seinen Film "Ich kann auch 'ne Arche bauen" entdeckt. Besonders mit dem viel beachteten Jugenddrama "Nordsee ist Mordsee" (1976), das teilweise an Uwe Bohms eigene Geschichte angelehnt war, wurde er einem breiteren Publikum bekannt.

Eine Weile arbeitete Bohm danach als Maler und Lackierer, wandte sich dann aber wieder der Schauspielerei zu und feierte erste Erfolge am Theater, unter anderen bei Peter Zadek. Für Hark Bohms deutsch-türkische Liebesgeschichte "Yasemin" gewann er 1989 einen Bayerischen Filmpreis als Bester Nachwuchsdarsteller. Den Deutschen Darstellerpreis des Bundesverbandes deutscher Film- und Fernsehregisseure erhielt er zwei Jahre später für seine Rolle als Ex-Knacki in "Herzlich Willkommen".

Es folgten zahlreiche Bühnen-, Film- und Fernsehrollen in unterschiedlichen Genres. In Thrillern und Fernsehkrimis und Serien verkörperte Uwe Bohm immer wieder zwielichtige oder gar psychopathische Charaktere. Mehrfach war er in Filmen Thomas Arslans zu sehen, beispielsweise 2010 im Thriller "Im Schatten" und 2013 im Western "Gold". 2016 spielte er in Fatih Akins "Tschick" einen gewalttätigen Vater. Seine letzte Kinorolle hatte er als Kommissar in "Effigie – Das Gift und die Stadt" (2019), der pandemiebedingt erst im vergangenen Januar im Kino startete.

Wie seine Familie am Samstag mitteilte, ist Uwe Bohm am Freitag gestorben.