"Und morgen die ganze Welt" im Wettbewerb von Venedig

Auch 2020 ist der deutsche Film in Venedig wieder gut im Rennen. Julia von Heinz' neuer Spielfilm "Und morgen die ganze Welt" läuft im Wettbewerb des Festivals. Insgesamt werden acht deutsche Filme und Koproduktionen zu sehen sein.

 

Dies wurde auf der heutigen virtuellen Pressekonferenz bekanntgegeben. Der internationalen Jury unter der Leitung von Cate Blanchett gehört der deutsche Regisseur Christian Petzold an.

Die Festivallandschaft 2020 war aufgrund von Covid-19 vielen Änderungen unterworfen. Die 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig setzen ein Zeichen der vormaligen Kontinuität: Das Festival geht vom 2. - 12. September als das erste europäische A-Festival mit einer physischen Ausgabe am Lido an den Start. Dies wird mit einem Hygienekonzept an den traditionellen Spielorten umgesetzt und es wird eine geringere Anzahl an Filmen als in den Vorjahren gezeigt. Einige Komponenten wie der Wettbewerb Venice Virtual Reality werden online abrufbar sein.

In ihrem neuen Film "Und morgen die ganze Welt" (DE/FR, Seven Elephants, Kings & Queens Filmproduktion) richtet Regisseurin Julia von Heinz ("Was am Ende zählt", "Hannas Reise") den Blick auf die aktuellen Brennpunkte unserer Gesellschaft. Deutschland wird durch eine Reihe gewalttätiger rassistischer Terroranschläge erschüttert. Die 20-jährige Luisa tritt einer Untergruppe der Antifa bei, um sich dem Aufstand der Neo-Nazi-Bewegung entgegenzustellen. Mit ihren waghalsigen Aktionen kämpft sie nicht nur gegen die rechte Gefahr, sondern versucht auch Alfa zu beeindrucken, einen Antifa Aktivisten, in den sie sich verliebt hat. Doch bald eskaliert die Situation und Luisa und ihre Freunde sind gezwungen unterzutauchen und sich vor der Polizei zu verstecken. Mit dem Film tritt Julia von Heinz erstmalig beim Filmfestival in Venedig auf. Neben der Regietätigkeit ist sie auch eine der Produzentinnen des Filmes. Den Weltvertrieb übernimmt Films Boutique.

"Das neue Evangelium" von Milo Rau (DE/CH, Fruitmarket Kultur und Medien) wird seine Premiere als Special Event der autarken Programmreihe Giornate degli Autori haben. Darin dokumentiert und inszeniert der Regisseur eine "Revolte der Würde". Angeführt vom politischen Aktivisten Yvan Sagnet kämpft die Bewegung für die Rechte der Geflüchteten, die über das Mittelmeer nach Europa kamen, und Süditalien auf den Feldern versklavt werden. Gemeinsam kehren sie an die Ursprünge des Evangeliums zurück und inszenieren es als Passionsspiel.

Der Kurzfilm "Was wahrscheinlich passiert wäre, wäre ich nicht zu Hause geblieben", ein Kammerspiel mit fünf Protagonisten, von Willy Hans läuft im Kurzfilmwettbewerb der Sektion Orizzonti.

Im Venice Gap-Financing Market sind insgesamt 10 deutsche Projekte und Koproduktionen vertreten. Darunter sind neue Projekte der in Deutschland tätigen Regisseur*innen Emily Atef ("Mister"), Giulio Ricciarelli ("La Guardia") und Pia Marais ("Transamazonia").

Alle deutschen Filme und Koproduktionen in Venedig 2020: www.german-films.de

Quelle: www.german-films.de