Berlinale 2024: Heiner-Carow-Preis geht an Eva Trobisch für "Ivo"

2024 wird zum elften Mal der mit 5.000 Euro dotierte Heiner-Carow-Preis auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin ausgelobt. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an die Regisseurin Eva Trobisch für ihren Spielfilm "Ivo".

 

Die Vergabe erfolgt erstmals als deutscher Nachwuchspreis sektionsübergreifend an die Regie eines ersten oder zweiten deutschen Langfilms. Über die Verleihung entschied eine dreiköpfige Jury, bestehend aus Evelyn Schmidt (Regisseurin), Cem Kaya (Regisseur) und Linda Söffker (DEFA-Stiftung). Die Preisverleihung fand am 22. Februar 2024 um 16:00 Uhr im Kino International in Berlin statt.

In der Begründung der Jury heißt es:
"Die Regisseurin zeichnet durch präzise Beobachtung des Arbeitsalltages einer Palliativpflegerin das Psychogramm einer Frau, die erfreulicherweise nicht als Heldin oder Opfer inszeniert wird. Der Film fordert sein Publikum: Die Figuren sind brüchig, auf die ethisch moralischen Fragestellungen, die der Film aufwirft, gibt es keine eindeutigen Antworten. Seine Stärke liegt in der Unmittelbarkeit der Inszenierung, die direkt aus dem Leben gegriffen scheint. Der Film erzählt nicht, er zeigt! Der Regisseurin gelingt es, ein kluges, nuanciert erzähltes Gesamtkunstwerk zu entwerfen, in dem Drehbuch, Schauspiel, Kamera und Schnitt perfekt ineinandergreifen. Alles obere Liga!"

In den vergangenen Jahren erhielten den Heiner-Carow-Preis u. a. Fabian Stumm für "Knochen und Namen" (2023), Rafael Starman für "Gewalten" (2022) und Natalija Yefimkina für "Garagenvolk" (2020).

Mit dem Preis erinnert die DEFA-Stiftung an den Regisseur Heiner Carow (1929-1997), der in den Babelsberger DEFA-Studios unter anderem Filme wie "Sie nannten ihn Amigo" (1958), "Die Legende von Paul und Paula" (1973), "Ikarus" (1975), "Bis daß der Tod euch scheidet" (1978) und "Coming out" (1988/89) inszenierte. Für "Coming out" wurde Carow im Februar 1990 mit einem Silbernen Bären im Berlinale-Wettbewerb prämiert.

Quelle: www.defa-stiftung.de