Lola Montez

Frankreich BR Deutschland 1955/1956 Spielfilm

Inhalt

Nach einer realen historischen Figur erzählt der Film die dramatische Lebensgeschichte der legendären Tänzerin Lola Montez: von ihrer unglücklichen Ehe mit einem schottischen Trinker über die romantische Affäre mit dem Komponisten Franz Liszt bis hin zu ihrer Beziehung zu Ludwig I., König von Bayern, der aus Liebe zu Lola sogar eine Revolution provozierte. In einem Zirkus endet ihre Karriere. Hier muss die kranke Lola unter demütigenden Bedingungen ihre eigenen Lebensgeschichte nachstellen und für Geld mit sensationslüsternen Männern posieren.

Französische Fassung: "Lola Montès"

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Falk Schwarz
Eine Frau wird gedemütigt
Das Spiel mit den Erwartungen. Ungerührt schaute Regisseur Max Ophüls zu, als die Propagandisten der Gamma-Film (eine Abschreibungsgesellschaft, hinter der ein Luzerner Immobilienkonzern stand) seinen Lola Montez Film als Sexenthüllungsskandalstreifen bewarben. Ophüls drehte derweil etwas völlig Anderes. Als es zur Premiere in Paris kam, waren die Zuschauer so erbost, dass sie vor dem Kino lautstark protestierten. Von diesem Eklat hat sich der Film nie erholt. Martine Carols Busen schien allemal interessanter als ihr schauspielerisches Talent. Warum liess sich Ophüls dann auf sie ein? Der Film versagte an der Kasse, die Gamma ging darüber pleite, Ophüls erholte sich von der Ablehnung des Publikums nicht mehr. An Rehabilitierungsversuchen dieses Films - u.a. durch Truffaut - hat es seither nicht gefehlt. Leider sind die Eastmancolorfarben verblichen (ich sah die französische Fassung der Criterion Collection), sodass die farbliche Feinabstimmung und -dramaturgie nicht ganz einfach zu entschlüsseln ist. Kameramann Christian Matras handhabt das große Cinemascope-Bild virtuos, die gewagten Kamerafahrten (Kameraführung Alain Douarinou) in dieser besonderen Zirkusatmosphäre sind cinéastische Freude. Die Handlung jedoch - die Zurschaustellung und Demütigung der Lola in einer Zirkusshow - lebt vor allem von der Leistung des Stallmeisters (Peter Ustinov). Seine Bosheit Lola gegenüber, seine Gier nach Geld, werden unbarmherzig „nebenbei“ und dadurch besonders intensiv vorgeführt. Martine Carol jedoch darf nur eine weitgehend stumme, gut gekleidete Puppe sein, die sich passiv in ihr Schicksal fügt. Das Formale schiebt sich über den Inhalt und bekommt zu große Bedeutung. Die Führung der Schauspieler ist statisch, weil Ophüls sich offenbar in das „Große“ dieser Produktion allzu sehr verbissen hatte. So bleiben das pompöse Drumherum, die Filmtechnik, der Massenaufwand, die Kostüme, einige klug komponierte Szenen, die sich heute mit einer gewissen Nonchalance anschauen lassen. Aber auch hier - enttäuschte Erwartungen.

Credits

Regie

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Volontär

Kameraführung

Außenrequisite

Innenrequisite

Schnitt-Assistenz

Ton-Assistenz

Musikalische Leitung

Liedtexte

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Produktions-Assistenz

Geschäftsführung

Dreharbeiten

    • 01.03.1955 - 28.07.1955: Drehzeit insgesamt
    • 16.04.1955 - 30.04.1955: Außenaufnahmen: Bamberg, Pommersfelden
    • 01.04.1955 - 15.04.1955: Studioaufnahmen: Victorine, Nice; Außenaufnahmen: Colle–sur–Loup (Mühle von Marcel Pagnol)
    • 01.05.1955 - 09.05.1955: Außenaufnahmen: Hohen Tauern, Englischer Garten in München
    • 10.05.1955 - 28.07.1955: Studioaufnahmen: Bavaria, Geiselgasteig
    • 01.03.1955 - 31.03.1955: Studioaufnahmen: Franstudio, Joinville–le–Pont
Länge:
3158 m, 115 min
Format:
35mm, 1:2,55 (Cinemascope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Western Electric 4 Kanal Magnetton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.01.1956, München, Luitpold-Theater;
Aufführung (DE): 13.01.1956, Hamburg, Passage

Titel

  • Originaltitel (DE) Lola Montez
  • Weiterer Titel (FR) Lola Montès
  • Verleihtitel (DE) Lola Montez
  • Verleihtitel (DE) Lola Montez - Die Tänzerin des Königs
  • Verleihtitel (DE) Lola Montez

Fassungen

Original

Länge:
3158 m, 115 min
Format:
35mm, 1:2,55 (Cinemascope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Western Electric 4 Kanal Magnetton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.01.1956, München, Luitpold-Theater;
Aufführung (DE): 13.01.1956, Hamburg, Passage

Verleihfassung

Abschnittstitel
  • Verleihtitel (DE)
  • Lola Montez
Länge:
3093 m, 113 min
Format:
35mm, 1:2,35 (Cinemascope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Western Electric Mono-Lichtton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung: 11.09.1967, 11344, ab 16 Jahre / feiertagsfrei [4. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Kinostart: Juni 1967, Konstanz, Camera;
TV-Erstsendung (DE): 25.06.1972, Nord 3

Abschnittstitel
  • Verleihtitel (DE)
  • Lola Montez
Länge:
3093 m, 113 min
Format:
35mm, 1:2,55 (Cinemascope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Western Electric 4 Kanal Magnetton u. Mono-Lichton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung: 10.02.1956, 11344, ab 16 Jahre / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Kinostart (DE): 09.02.1956, Berlin, Filmbühne Wien

Abschnittstitel
  • Verleihtitel (DE)
  • Lola Montez - Die Tänzerin des Königs
Länge:
2795 m, 102 min
Format:
35mm, 1:2,35 (Cinemascope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Western Electric Mono-Lichtton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung: 02.12.1957, 11344-b, ab 16 Jahre / feiertagsfrei [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Voraufführung (DE): 03.12.1957, Frankfurt am Main, Turmpalast [Presseaufführung]

Archivfassung

Länge:
3158 m, 115 min
Format:
35mm, 1:2,55 (Cinemascope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby Digital und Dolby Stereo SR
Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 25.04.2002, Hessischer Rundfunk 3