Gustav Adolfs Page

Österreich 1960 Spielfilm

Inhalt

Deutschland 1631. Die junge, burschikose Gustl lebt seit dem Tod ihres Vaters bei ihrem Onkel in Nürnberg. Seit ihrer Kindheit interessiert sie sich weniger für Haushalt und Küche als vielmehr für wilde Ausritte und Abenteuer. Als eines Tages Gustls großes Idol, der Schwedenkönig Gustav Adolf, Nürnberg besucht, verkleidet Gustl sich als Junge und nimmt eine Stelle als Page des gastierenden Königs an. Dann aber entdecken Adolfs Feinde das Rollenspiel und nutzen ihr Wissen für eine Intrige, um den König zu Fall zu bringen.

 

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Falk Schwarz
Wahrnehmungsstörung
Der große Schweden-König Gustav Wasa konnte jedem jungen Mann auf den Kopf zu sagen, ob er als Soldat geeignet war, seine Menschenkenntnis setzte aber offenbar aus, wenn es um seine nächste Umgebung ging. Denn sein angeblich männlicher Page Gustl hat nun wahrlich nichts Androgynes, sondern sieht aus wie eine ausgewachsene Frau mit Bubikopf. Liselotte Pulver eben. Und das soll er nicht gemerkt haben? Wenn sie nachts, nur durch einen Vorhang getrennt vom großen König, sich zu Bette legt, dann hat der Maskenbilder (Franz Mayerhofer) schon mal nachgeholfen und ihr im Zwielicht ein Makeup aufgelegt, die Lippen nachgezogen, damit Kameramann Günther Anders die Kontraste besser erfasst und den „Burschen“ in all seiner Weiblichkeit funkeln lassen kann. Da fasst sich der Zuschauer ans Hirn, wie ein Prachtkerl wie dieser Curd Jürgens, der mit Genuss seine heldenhaft männliche Brust zu entblössen weiß, die Frau in Gustl nicht erkannt haben will. Insofern ist die frauliche Lilo Pulver eine Fehlbesetzung. Aussergewöhnlich die Rolle des pfiffigen Tausendsassa, der verläßlich immer zur Stelle ist, den Betrug um Gustl entdeckt, aber nichts verrät und prachtvoll gespielt wird von Walter Reyer. Curd Jürgens gibt sich wie immer - polternd, herzlich, draufgängerisch, volksnah. Pulver und Jürgens geben zwar kein Liebespaar ab (da hatte selbst ein Rolf Hansen als Regisseur Skrupel), aber es funkelt doch zwischen beiden. Ein Höhepunkt ist erreicht, wenn Wasa auf Wallenstein (Axel von Ambesser) trifft, die beide als Bettelmönche verkleidet, Frieden schliessen wollen. Als sich aber für die Wirtin des Gasthauses herausstellt, dass sie beide kein Geld dabei haben, da rastet die Wirtin - gespielt von Vera Comployer, bekannt aus „Das Wirtshaus im Spessart“ - gekonnt aus und reisst den Beiden die Teller weg. Machen wir uns nichts vor - nicht die Geschichte des langwierigen Krieges sollte in diesem farbsatten Film vorkommen, nicht das Feldgeschehen von damals, sondern die beiden Hauptdarsteller sollten Kasse machen. Also sieht Lilo aus wie ein Bursche, und wir glauben‘s dem Film. 90 Minuten lang.

Credits

Regie

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 20.09.1960 - November 1960: Rothenburg o. d. Tauber, Altmühltal, Lohr, Ateliers der Wien-Film, Atelier Rosenhügel
Länge:
2554 m, 93 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 20.12.1960, 24191, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 23.12.1960

Titel

  • Originaltitel (AT) Gustav Adolfs Page

Fassungen

Original

Länge:
2554 m, 93 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 20.12.1960, 24191, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 23.12.1960

Kurzfassung

Länge:
2220 m, 81 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 07.02.1961, 24191 [3. FSK-Prüfung]