Ganovenehre

BR Deutschland 1965/1966 Spielfilm

Inhalt

Der aus dem Zuchthaus entlassene Geldschrankknacker Artisten-Orje wird durch seine Braut Nelly, eine Prostituierte, in einen Berliner "Sparverein" aufgenommen, hinter dem sich nichts anderes als eine Zuhälter-Organisation verbirgt. Soviel Müßiggang ist Orje nicht gewohnt, und so fällt er den Verführungskünsten von Nellys Chefin Olga zum Opfer. Die Komplikationen folgen auf dem Fuße: Ein "Ehrengericht" tagt, und Olga und Nelly werden aus dem Verein ausgestoßen. Orje nimmt jedoch Partei für die Damen, und so beschließen die anderen Herren, schleunigst seine Liquidierung in die Wege zu leiten.

 

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Falk Schwarz
Fröhliches Treiben im Puff
„Weil ich die Liebe so liebe, lieb‘ ich für mein Leben gern“, singt Olga (Helen Vita) anzüglich. Da klopft Paul (Gert Fröbe) energisch auf den Tisch: „Keine Anzüglichkeiten, bitte. Liebe ich nicht“. Stattfinden tut das Ganze im samt-plüschigen Empfangsraum (Bauten: Werner und Isabella Schlichting) eines Bordells. Und der da auf den Tisch klopft, ist der Chef des „Sparvereins Biene“, einer Zuhälterorganisation. - „Épater le bourgeois“ sagte sich Staudte und versuchte es mal wieder. So reiht er sie denn auf, seine Täubchen. Die Mädel sind alle hübsch und fröhlich. Bordellmutter Olga sieht einmal verrucht und sinnlich aus, beim nächsten Mal wie die Frau mit dem Schrubber von nebenan. Nelly (Karin Baal) macht auf Schulmädchen und schleppt den gerade aus dem Zuchthaus entlassenen Artisten-Orje (Mario Adorf) an. Er soll nun bei ihnen wohnen. „Ob ick mir daran jewöhne?“, berlinert er. Dann ist da noch der Seiden-Emil (unter seinen Möglichkeiten: Curt Bois), der Chef des Etablissements, der den ganzen Tag in seinem knarrenden roten Schaukelstuhl sitzt und seine weißen Gamaschen pflegt. - Die Typen sind schon die halbe (Film-) Miete. Was sie jetzt noch zu sagen haben und wie sich die Story entwickelt, ist eigentlich Nebensache. - Doch Staudte wäre nicht Staudte, wenn er nicht dem bürgerlichen Publikum (also uns) noch so manches hinreiben würde. Emil erklärt das Berufsbild der Prostituierten: „Sie gibt sich her, aber sie gibt sich nicht hin.“ Punkt. Paul kennt die Welt: „Recht ist, was dem Verein nützt“. (Reminiszenz an den „Maulkorb“). Und schließlich wird das Gesamtgeschehen zusammengefasst: „Eine Leiche im Puff war noch nie eine gute Reklame“. Wie heißt es öfter im Film? „NDP“ - na denn Prost!

Credits

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Dezember 1965 - Januar 1966: Berlin; CCC-Studios Berlin-Spandau
Länge:
2585 m, 94 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 05.04.1966, 35506, ab 18 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 14.04.1966, Berlin, Zoo-Palast;
TV-Erstsendung (DE): 20.01.1971, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Ganovenehre

Fassungen

Original

Länge:
2585 m, 94 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 05.04.1966, 35506, ab 18 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 14.04.1966, Berlin, Zoo-Palast;
TV-Erstsendung (DE): 20.01.1971, ARD

Digitalisierte Fassung

Länge:
95 min
Format:
DCP, 1:1,37
Bild/Ton:
Farbe, Ton

Auszeichnungen

FBW 1966
  • Prädikat: wertvoll