Frühling in Berlin

BR Deutschland 1957 Spielfilm

Inhalt

Ein Flugzeug aus Wien muss in Berlin zwischenlanden, da das Wetter in Kopenhagen schlecht ist. Unter den Gästen befinden sich zwei Bankräuber, ein Ehepaar, das sich in Dänemark scheiden lassen will und eine verbitterte Operndiva. Im Verlauf einzelner Episoden, in denen die Wahrzeichen der Stadt besucht werden, stecken sich die Protagonisten mit dem Optimismus der Berliner an. So können einige Probleme gelöst werden: Das Ehepaar findet wieder zueinander und die Opernsängerin kann ihre Vergangenheit bewältigen. Nur die Bankräuber können ihre Reise nicht fortsetzen: Sie werden von der Polizei verhaftet.

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Falk Schwarz
Darauf einen Knallkümmel
Weil die Sicht in Kopenhagen null ist, muss die Maschine in Berlin zwischenlanden. An Bord Passagiere, die nun drei Tage Berlin kennenlernen und zusehen müssen, wie sie mit sich selbst, ihren Problemen und der Stadt zurechtkommen. Nicoline und Peer (Sonja Ziemann/Walter Giller) wollen sich scheiden lassen. Der köstlich überaufgeregte Grieche aus LA (kaum wiederzuerkennen: Willy A. Kleinau) sorgt sich um die Geburt seines ersten Kindes. Ferry (Gerhard Riedmann) sucht eine alte Flamme auf und verliebt sich aufs neu. Die Ziemann fordert ihren Mann heraus und beflirtet im vollen Olympiastadion ausgerechnet den Herrn Kowalke (Walter Gross), der gar nicht weiß, wie ihm geschieht. Ein Berliner eben mit kessem Herz und prima Schnauze. Ernst allerdings wird es, als Verena (Marta Eggerth) ihren alten Gesangslehrer (Ivan Petrovich) aufsucht. Sie hat ihn immer geliebt und musste ihn doch verlassen. Jetzt ist er alt, sieht nicht mehr gut („Aber Stimmen höre ich noch“) und erkennt erst ganz langsam seine verehrte Schülerin wieder. Das ist anrührend, weil dahinter auch das Emigrantenschicksal von Marta Eggerth selber steckt. Auch sie musste Deutschland verlassen. Aber wie sich die kurze Beziehungsepisode zwischen Beiden entwickelt, das ist meisterlich in Szene gesetzt und subtil von Curt J. Braun geschrieben. Wenn da nur nicht, ja wenn da nicht wieder dieser deutsche Wahnsinn jener Jahre wäre, dass immer gesungen werden muss. Eggerth (zur Drehzeit 45 Jahre) hatte nicht mehr die Stimme, also wurde ihr ein kerngesundes Stimmerl von 20 unterlegt. Schrecklich, wenn diese hochelegante Frau mit Mühe lippensynchron deklamieren muss. Erfrischend jedoch verbreitet der Film allerlei Berliner Weisheiten. „Alles können sie von einem Berliner verlangen, nur nicht, dass er die Schnauze hält“. Oder „Bier heißt es, Molle nennt man‘s“ sagt der Kellner. Dass Sekt auf berlinisch „Knallkümmel“ heißt, war mir neu.

Credits

Drehbuch

Musik

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kameraführung

Kostüme

Musik

Musikalische Leitung

Darsteller

Produzent

Dreharbeiten

    • Atelier Berlin-Tempelhof, Berlin
Länge:
2770 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.10.1957, 15507, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 23.10.1957, Berlin, Marmorhaus

Titel

  • Originaltitel (DE) Frühling in Berlin

Fassungen

Original

Länge:
2770 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.10.1957, 15507, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 23.10.1957, Berlin, Marmorhaus