Eroica

Österreich 1949 Spielfilm

Inhalt

Das Filmporträt Ludwig van Beethovens beginnt mit der Nachricht von Napoleons Anmarsch auf Wien, die den Komponisten in euphorische Begeisterung versetzt und zu seiner Symphonie "Eroica" inspiriert. Doch als er von Napoleon zur Audienz befohlen wird, flieht Beethoven nach Ungarn zur Komtesse Therese. Er verliebt sich in ihre Cousine Giulietta, verlässt sie jedoch abrupt wieder, von Zweifeln geplagt. Jahre später hat er fast vollständig sein Gehör verloren. Nach der Generalprobe zu seiner Oper "Fidelio" zieht er sich endgültig in die Einsamkeit zurück.

 

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Falk Schwarz
Potpourri mit einem Genie
Wenn doch die Tonspur dieses Films das Schweigen gelernt hätte! Da donnert und quäkt es, da quinkelieren die Streicher und da knarzen die Trompeten, dass es ein Graus ist. Es geht um Beethoven, den Polterer, den Feuerkopf, den Wilden, der geniale Musik geschrieben hat, die hier herunterkommt zu einem Potpourri von Tönen, die zudem aus einem Blecheimer aufzusteigen scheinen - so mager und undefiniert wirkt die Qualität. Damit ist nichts gegen die Musik gesagt, aber ihre Schönheit und ihre Wirkung verpuffen, wenn lauter kleine Häppchen aus Beethovens Schaffen (frühes Klassik-Radio?) hier hintereinander geschnitten sind. So als wollten die Filmemacher signalisieren, dass die Musik aushelfen muss, weil die Story zu dünn, die Persönlichkeit des Mannes nicht in den Fokus gerät. Ewald Balser ist bemüht, diesem schwierigen Charakter gerecht zu werden, aber ein zerfurchtes Gesicht allein reicht noch nicht, um das Leben Beethovens und seinen Kampf gegen das Alltägliche zu einer dramaturgisch geglückten Einheit zu verschmelzen. Die Episoden hören immer dann mit einer Schwarzblende auf, wenn sie eigentlich diffenzierter werden könnten - so als würde sich der Film nicht trauen, an einer Stelle länger zu verharren und dem Zuschauer etwas zuzumuten. Eine Ausnahme: die beiden Frauen (Judith Holzmeister und Marianne Schönauer) werden sich in einer längeren Passage klar darüber, dass Beethoven nicht der Mann ist, der Frauen „glücklich“ machen kann und besser in seiner Einsamkeit verharrt. Kameramann Günter Anders versucht zwar, durch starke Kontraste in der Ausleuchtung die herben Schroffheiten von Beethovens Charakter in stimmige Bilder umzusetzen, aber so recht will auch das nicht gelingen. Dass der erfahrene Karl Hartl, der als Spezialist für solche Komponistenporträts galt, hier die künstlerische Oberleitung inne hatte, lässt nur darauf schliessen, dass es auch eines gewissen Potentials an Können bedarf, um einen Film so komplett daneben zu setzen.

Credits

Darsteller

Alle Credits

Länge:
2754 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung (AT): 31.07.1949, Salzburg, Festspiele

Titel

  • Originaltitel (AT) Eroica

Fassungen

Original

Länge:
2754 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung (AT): 31.07.1949, Salzburg, Festspiele

Verleihfassung

Länge:
2592 m, 95 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.11.1949, ab 12 Jahre / Feiertagsfrei

Aufführung:

Erstaufführung (DE): 20.01.1950, Berlin/West