Das Herz von St. Pauli

BR Deutschland 1957 Spielfilm

Inhalt

Der erfahrene Hamburger Seemann und Kapitän Jonny Jensen hat vor langer Zeit eine Kneipe auf St. Pauli geerbt, die er nun seinem Sohn Hein vermachen möchte. Allerdings hat eine Bande von Ganoven andere Pläne mit dem Lokal: Sie erpressen Jonny und machen aus dem "Herz von St. Pauli" ein düstere Spelunke, von deren Keller aus sie Diebesgut und sonstige Hehlerware an den Mann bringen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Polizei diesem Treiben auf die Schliche kommt. Während Hein alle Schuld auf sich nimmt, um seinen Vater vor dem Gefängnis zu bewahren, macht Jonny sich auf die Jagd nach den Verbrechern.

 

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Falk Schwarz
Ein müde gewordener Albers
Die Gesellschaft diskutierte in den fünfziger Jahren die Onkelehe, das Heiraten in die richtigen Kreise, der Einfluss der Eltern beim Aufbruch ins Leben, die Tochter, die auf die schiefe Bahn gerät, das Geld, das einen bösen Einfluss hat. So ist Jonny Jensen (Hans Albers) hier der müde gewordene "Amüsierfritze" aus Käutners "Große Freiheit Nr 7", dessen Kneipe vor der Pleite steht. Er lebt mit Trudchen (Camilla Spira) zusammen, obwohl Trudchen zwei Stockwerke unter ihm wohnt. Sein Lieblingssohn Hein (Hansjörg Felmy) hat zwielichtigen Umgang, obwohl Papa doch so grundehrlich ist. Die Tochter Tine (Carla Hagen) will ihren schlappen Harry (Peer Schmidt) heiraten, dessen Eltern aber gegen die Verbindung in ein schräges Nachtlokal sind. Mutter Pingel (wunderbar pikiert: Elly Burgmer im Verein mit Erna Sellmer) hat ihren Harry fest an der Leine. Die 17jährige Helga (Karin Faber) wird von dem bösen, zwielichtigen Jabowski (Gert Fröbe) bedrängt, den Jonny einen "lackierter Küstendampfer" nennt. Leider ist er auch noch Partner in der Kneipe, weil er doch das Geld hat. Das ist das Tableau. Die Kinder emanzipieren sich, der Alte haut nochmal kräftig zu, der Junge wird geläutert, Helga kommt unter die Haube - mit dem Richtigen. Selbst Zivilcourage ist nach dem Trauma der Nazijahre wieder "in". Aufbruch in eine neue Zeit? Eher: Kleister über die Abbrüche. - Man kann Eugen York nicht vorwerfen, dass er aus diesem Material nicht doch einen anständigen Film gemacht hätte. Wie allerdings aus einer kleinen Kneipe nach dem Umbau plötzlich eine Revuehalle im Ausmaß eines halben Filmateliers werden kann, das bleibt das Geheimnis von Architekt Mathias Mathies. Alte Regel: zuviel Realismus schadet dem Unterhaltungswert.

Credits

Regie

Drehbuch

Schnitt

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Drehbuch-Mitarbeit

Kamera-Assistenz

Schnitt

Musik-Tonaufnahme

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Länge:
2613 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 09.12.1957, 15874, ab 18 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.12.1957, Hamburg, City

Titel

  • Originaltitel (DE) Das Herz von St. Pauli

Fassungen

Original

Länge:
2613 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 09.12.1957, 15874, ab 18 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.12.1957, Hamburg, City