Fussball ist unser Leben

Deutschland 1999 Spielfilm

Inhalt

Für den arbeitslosen Schalke-Fan Hans Pollak ist die Bundesliga Lebensinhalt. Umso härter trifft es ihn, dass der Spielerstar Pablo Antonio Di Ospeo, genannt "Dios", der Dekadenz und den Drogen verfällt und kaum mehr sportliche Motivation zeigt; noch dazu machen Wechselgerüchte die Runde. Deshalb wird der Fußballer in einer volltrunkenen Aktion entführt und soll durch Pollak und seine Kumpels vom Fanclub "Dios-Knappen Gelsenkirchen" einen neuen Motivationsschub erhalten. Mit dem illegalen Trainingslager setzt Pollak jedoch seine Existenz aufs Spiel. Am Ende steht er ebenso wie Dios vor einem Scherbenhaufen – aber beide haben einen Freund gefunden.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Er ist faul, fett, kokainsüchtig – und jetzt will der argentinische Star-Stürmer Paolo di Osprese, genannt Dios, auch noch zu Inter Mailand wechseln. Das ist zuviel für Hans Pollak und seine Freunde Mike, Berni und Theo. Die Fußball-Fans und Kerntruppe des Schalke 04-Fanclubs „Dios-Knappen Gelsenkirchen“ vergöttern ihre Elf in Königsblau, der hochverschuldete Hans hat gar sein Haus auf das nächste Tor von Dios gesetzt. Denn in seinem Leben dreht sich alles um das runde Leder. In der Nordkurve des Parkstadions ist er der Held, hier vergisst er sogar, dass er schon seit Monaten arbeitslos ist – und dass seine Frau im Kreißsaal liegt.

Kurzerhand entführen die vier Freunde ihren Star-Stürmer. Der irrwitzige Plan: In Hans Pollaks Fan-Keller wollen sie dem abwanderungswilligen Fußball-Profi wieder Schalker Kampfgeist beibringen. Doch dann läuft alles schief: Hans‘ Frau Hilde, die mit 40 nochmal Mutter geworden ist und findet, dass das Leben eigentlich so schön sein könnte, wenn Hans nicht nur Fußball im Kopf hätte und sogar während der Geburt der Tochter Paola Antonia lieber auf der Tribüne saß als im Kreißsaal, erfährt von der Tor-Wette und verlässt ihn Hals über Kopf samt der neugeborenen Tochter. Sein Sohn Ernst offenbart ihm, dass er eigentlich gar nicht Berufsfußballer, sondern Maler werden möchte – und zieht ausgerechnet zu Theo. Mike und Bernie zerstreiten sich derweil wegen einer Frau.

Und Dios? Trotz Intensiv-Trainings bei Hans zeigt sich, dass der Profi-Stürmer längst über seinen Zenit hinweg ist. Am Ende steht Hans ganz allein da, vor den Trümmern seines Lebens und seiner Träume. Als dann auch noch durch sein indirektes Verschulden seine Mutter Käthe, eine glühende Anhängerin des Revier-Rivalen Borussia Dortmund, stirbt, gibt er frustriert auf und lässt Dios gehen. Soll der ihn doch anzeigen!

Doch der Fußballstar hat während seiner Gefangenschaft im Fan-Keller erkannt: Auch sein Leben liegt in Scherben. Sein Manager hat ihn betrogen: Der Wechsel nach Mailand hat sich zerschlagen, ebenso seine Sponsorenverträge und die Beziehung zu seiner Freundin. Dios steht vor dem Nichts und kehrt zu seinem einzigen wahren Freund zurück – zu Hans. Der soll ihn trainieren für ein letztes großes Spiel...

Tomy Wigands Kinodebut „Fußball ist unser Leben“ wurde zum Kinostart auch in der altehrwürdigen Schauburg in Gelsenkirchen-Buer gezeigt - vor mehr als tausend Gästen samt der versammelten S 04-Prominenz. Die von Benjamin Herrmann, Mischa Hofmann und Philip Voges produzierte Komödie ist eine liebenswerte, detailverliebte und bisweilen auch etwas klamottige Milieustudie aus dem „Pott“ mit hohem Identifikations- und Wiedererkennungswert fürs Revier-Publikum – und vor allem prächtige Unterhaltung. Uwe Ochsenknecht wurde mit dem Deutschen und dem Bayerischen Filmpreis 2000 als „Bester Hauptdarsteller“ ausgezeichnet. „Fußball ist unser Leben“ ist ein Streifen nicht nur für Schalke-Fans, der sehr viel über die Menschen an Ruhr und Emscher sagt und eigentlich die beste, weil wahrhaftige Imagewerbung für die Region darstellt – abseits der Schimanski-Klischees.

Neben Tana Schanzara wirkt mit Marita Marschall eine zweite Herner Schauspielerin mit, die den Bayerischen Filmpreis 2000 für die beste Nebenrolle erhielt. Zu den Drehtagen auf Schalke und in Buer war Marita Marschall seinerzeit wieder daheim in Herne eingezogen. Die Bergmannstochter, ihr Vater war Sprengmeister auf einer heimischen Zeche, war 1998 von Frankfurt nach Hamburg gezogen und Mutter der Tochter Zoe-Marie geworden, seither Mittelpunkt der an der Essener Folkwang-Hochschule ausgebildeten Schauspielerin.

Obwohl ihre Anfänge u.a. an der Seite von Günther Lamprecht und Cornelia Froboess auf den Bühnenbrettern des Düsseldorfer Schauspielhauses, des Berliner Schiller-Theaters und des Schauspielhauses Frankfurt sehr erfolgreich waren, entschied sich Marita Marschall für eine Film- und Fernsehkarriere. Die Liste ihrer Leinwanderfolge ist lang und reicht von „Marleniken“, „Deadline“ und „Fünf Zimmer, Küche, Bad“ über „Mutter mit 16“, „Schuldlos schuldig“ und „Tod der Engel“ bis hin zu „Transitträume“, „Prinz zu entsorgen“ und „Blutsbande“. Zu ihren bekanntesten Kinofilmen gehören „Peanuts – Die Bank zahlt alles“ von Carlo Rola, „Hausmänner“ von Peter Timm und „Liebling, vergiß die Socken nicht“ von Tobias Meinecke.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie

Kamera-Assistenz

Ausstattung

Kostüme

Schnitt-Assistenz

Ton-Assistenz

Musikalische Leitung

Darsteller

Executive Producer

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • Gelsenkirchen und Umgebung
Länge:
2649 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby SR
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 01.12.1999, 83603, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.10.1999, Hof, Internationale Filmtage;
Kinostart (DE): 09.02.2000, Darmstadt, Cinemaxx [Kino-Eröffnung];
TV-Erstsendung: 09.06.2007, Bayern 3

Titel

  • Originaltitel (DE) Fussball ist unser Leben

Fassungen

Original

Länge:
2649 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby SR
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 01.12.1999, 83603, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.10.1999, Hof, Internationale Filmtage;
Kinostart (DE): 09.02.2000, Darmstadt, Cinemaxx [Kino-Eröffnung];
TV-Erstsendung: 09.06.2007, Bayern 3

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 2000
  • Lola, Bester Hauptdarsteller