Der Rächer

BR Deutschland 1960 Spielfilm

Inhalt

Der "Rächer" hat wieder zugeschlagen, ein grausamer Serientäter, der seinen Opfern die Köpfe abschlägt und in Kartons deponiert. Es handelt sich um einen Gerechtigkeitsfanatiker, der seinem Vorfahren, einem Henker, nacheifert, und Menschen hinrichtet, die seiner Meinung nach ein Verbrechen begangen haben und der Justiz entgangen sind. Detektiv Michael Brixan soll dem Rächer das Handwerk legen. Er nimmt die Spur in Südengland auf, wo ein Filmteam in der Nähe eines alten Schlosses Außenaufnahmen dreht, darunter auch die reizende Schauspielerin Ruth Sanders. Der Schlossherr ist ein Sadist, der im Keller eine exotische Frau gefangen hält und es auch auf Ruth abgesehen hat. Und der Rächer stellt Brixan eine Falle, die ihn den Kopf kosten könnte.

 

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Falk Schwarz
Für dumm verkauft
Kino ist Illusion. Illusion ist Zauberei, Illusion zerplatzt wie ein Luftballon, wenn die Filmemacher die Zuschauer „hinters Licht“ führen. Etwa hier. Wer sich in Berlin auskennt, hat das Glienicker Jadgschloss schon einmal gesehen. Wenn dann dieses Jagdschloss als Hütte eines Sir Gregory verkauft wird, reizt das bei Kenntnisreichen die Lachmuskeln. Doch Dreharbeiten in England sind teuer, da müssen es ein paar fremdgefilmte Stadtansichten von London tun, die dem Film voranlaufen. Die Spandauer Zitadelle kommt vort - die Straßen sehen eben nicht aus wie in London. Da hilft auch kein englischer Roadster, dem ein englisches Nummernschild aufgepappt wurde. Ganz zu schweigen übrigens von den Parks. Dann aber der Bösewicht, der Enthaupter. Ausgerechnet Ludwig Linkmann, Held vieler Nebenrollen, der in seiner gütigen und leicht vertrottelten Art aus kleinsten Partien wahre Prachtstücke machen konnte. Wer erinnert nicht seinen (einzigen) Satz aus dem Köpenick von Käutner: „August komm bei dich“. Hier nun ist er der Böse, der Verwirrte, der Irre, der Menschen enthauptet. Lachhaft und auch wieder traurig, wie dieser grundgütige Mann zu einem Bösen hochstilisiert wird, wofür sein Talent einfach nicht ausreicht. Kurt Ulrich jedoch, der Produzent, wollte noch schnell nach dem Riesenerfolg des ersten Wallace-Wendlandt-Films an den Kinokassen mitzocken. Heinz Drache schnarrt mit metallischer Srtimme seine Dialoge herunter, Ina Duscha (Ulrichs Entdeckung) zeigt Gesicht, Beine und Busen und ist doch als Schauspielerin gar nicht vorhanden. Schrecken? Bei diesem und allen folgenden Wallace-Filmen drehte sich die Anteilnahme eher um: es wurde reizvoll, sich anzusehen, wie erwachsene Filmleute versuchten, mit Dreharbeiten in Berlin und Hamburg (Wasserschloss Ahrensburg) ein England vorzugaukeln, das in Deutschland liegt. Man darf es auch anders sagen: „Die wollen uns wohl für dumm verkaufen“. Genau das.

Credits

Regie

Kamera

Darsteller

Alle Credits

Regie

Kamera

Kameraführung

Standfotos

Kostüme

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • 31.05.1960 - 20.06.1960: Arri Atelier München, Berlin, Jagdschloss Glienecke, Rittergut Groß Glienecke, Spandauer Zitadelle
Länge:
2725 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 02.08.1960, 23011, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 05.08.1960, Frankfurt am Main, Turm-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Rächer

Fassungen

Original

Länge:
2725 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 02.08.1960, 23011, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 05.08.1960, Frankfurt am Main, Turm-Palast