Thomas Kufus
Thomas Kufus wurde 1957 in Essen geboren und begann seine Karriere als Regisseur (u.a. "Mein Krieg"). Er zählt heute zu den einflussreichsten unabhängigen Dokumentarfilm-Produzenten in Deutschland.
In den vergangenen 25 Jahren produzierte Thomas Kufus mit der in Berlin ansässigen zero one film über 120 Dokumentarfilme, -serien und Spielfilme, darunter preisgekrönte Werke wie "Kulenkampffs Schuhe" (Grimme Preis und Deutscher Fernsehpreis 2019), "Die neue Zeit" (Best Music 'Canneseries') von Lars Kraume, Andres Veiels "Beuys" (Deutscher Filmpreis Bester Dokumentarfilm 2018), Anne Zohra Berracheds "24 Wochen" (Deutscher Filmpreis in Silber 2017), Lars Kraumes "Der Staat gegen Fritz Bauer" (Deutscher Filmpreis 2016), Julia Albrechts "Die Folgen der Tat" (Grimme Preis 2016), Markus Imhoofs "More Than Honey" (Deutscher Filmpreis 2013 sowie Österreichischer und Schweizer Filmpreis), "Westen" von Christian Schwochow (Deutscher Filmpreis für Jördis Triebel), Corinna Belz' "Gerhard Richter Painting" (Deutscher Filmpreis 2012), Arnon Goldfingers "Die Wohnung" (Ofir Award), sowie "Black Box BRD" von Andres Veiel (Europäischer und Deutscher Filmpreis). Darüber hinaus produzierte die Firma mehrere Filme mit dem renommierten russischen Regisseur Aleksandr Sokurov (u.a. "Moloch", "Vater und Sohn", "Francofonia").
Gemeinsam mit Volker Heise, seit 2008 Gesellschafter von zero one film, arbeitete Thomas Kufus schon früh an innovativen Fernsehformaten. "Geburtsstation" (1999) war eine der ersten "DokuSoaps" im deutschen Fernsehen, "Schwarzwaldhaus 1902" (2002) das erste deutsche "Living History"-Format: Die Protagonisten lebten und arbeiteten unter den Bedingungen des vorigen Jahrhunderts. Die Dokumentationen "24h Berlin – Ein Tag im Leben" und "24h Jerusalem", beide mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, wurden als "Meilensteine" rezensiert. Für "24h Jerusalem" erhielt Thomas Kufus den Produzentenpreis der Deutschen Akademie für Fernsehen. Das Format wurde mit "24H Bayern" und "24H Europa" fortgesetzt. "Zeit der Helden" (2013) war eine fiktionale Echtzeit-Serie; "Berlin 1945 – Tagebuch einer Großstadt" (2020), eine Collage aus Archivmaterial der Stadt im Jahr 1945, wurde für den Grimme Preis nominiert und ins Ausland lizensiert.
Thomas Kufus ist Mitglied der Europäischen und Deutschen Filmakademie. Von November 2009 bis Anfang 2015 war er auch deren Vorstandsvorsitzender.